Donnerstag, 14. Juni 2018

Hochzeit in Apulien

Donnerstag, 31.05.2018: ANREISETAG
Abfahrt um 7.00 Uhr mit Privatauto nach VENEDIG (200 km); Zilli, Margit und Sepp sind mit dabei.
Ankunft in Venedig, nach einer kurzen Pause auf einer Raststätte, um ca. 10.30 Uhr.
Das Auto wird im Brusutti-Park abgestellt und ein Taxi bringt uns zum Flughafen.
Nach dem Check-in und Aufgabe der Koffer bleibt uns noch reichlich Zeit bis zum Abflug um 13.15 Uhr mit der Fluggesellschaft "Volotea".
Wir treffen im Flughafen auch noch andere Hochzeitsgäste, die mit derselben Fluglinie nach BARI fliegen.
Nach 1 1/4 St. Flugzeit landen wir pünktlich in Bari und holen dort das bereits durch Hannes vorbestellte Leihauto, nach etwas Wartezeit, bei "Sischily by Car", geben im NAVI unsere Ankunftsadresse ein und erreichen nach 120 km unsere herrliche Unterkunft "Il Filario del Castello San Basilio" in MARCONIA, Provinz Matera in der Region Basilikata. Das herrliche Wetter genießen wir und machen Fotos in der Abendsonne.
Flug und Unterkunft hat uns gütigerweise Stefan organisiert.
Am Abend fahren alle Hochzeitsgäste, die in diesem Haus untergebracht sind, zu einem gemeinsamen Pizzaessen nach TINCHI. 7 Pizzasorten werden uns serviert mit verschiedenen Geschmacksrichtungen. Auch Bier der Brauerei Forst ist im
Angebot.
Nachher geht es wieder zurück zur geräumigen Unterkunft, schalten in der Suite die Klimaanlage ab, hören die Nacht aber immer wieder Knalleffekte gleich unseren Böllerschüssen, die die Wildschweine von diesem Gebiet fernhalten sollen.


Freitag, 01.06.18: MATERA
Nach dem Frühstück um 8.00 Uhr fahren wir von unserer Unterkunft nach MATERA (ca. 60 km). Stefan hat uns dort eine Führung organisiert. An die 25 Südtiroler nehmen daran teil.

Matera ist eine Stadt auf einer felsigen Landzunge in der Region Basilikata mit ungefähr 60.000 Einwohnern.
Durch die Altstadt geht es zu den Sassi di Matera, ein Komplex aus Höhlensiedlungen, die in die Felswand geschlagen sind. Nachdem sie 1952 aufgrund von schlechten Lebensbedingungen geräumt werden, beherbergen die Sassi heute Museen und gehören seit 1993 zum UNESCO-KULTURERBE. Die Höhlen, Sassi genannt, gelten als Symbol der Wiedergeburt dieser Stadt, die auch heute oft das "Zweite Betlehem" genannt wird.

Matera gehört nachweislich zu den ältesten Orten der Menschheitsgeschichte. Dort befindet sich eine in Tufstein gehauene Siedlung, die sogenannte "città sotterranea". Zum
deklarierten Erbe gehören auch die Felsenkirchen, die Torre Metellana, die Klosteranlage und die Krypta, alle zum Großteil im Hochmittelalter erbaut.
Im Oktober 2017 wird Matera als erste Stadt Süditaliens zur italienischen "KULTURHAUPTSTADT EUROPAS 2019" gewählt.
Nach der aufschlussreichen zweistündigen Führung haben wir uns das vorbestellte Mittagessen redlich verdient und eine Abkühlung nach der warmen Sonneneinstrahlung tut auch gut.

Danach geht es, bei leichtem Nieselregen, zurück zu unserer Beherbergungsanlage, bevor es nach GINOSA (40 km) zur Gesangsprobe für die Hochzeit in die Kirche geht. Wir singen 4 italienische Lieder und 1 deutsches Lied. Ottilia mit ihrer Gitarre hat sich bereit erklärt mit dem Verwandtenchor (1 Aushilfe haben wir mit dabei) bestehend aus den Personen Gabi, Irmgard, Theresia, Arthur, Erwin, Alfred, Markus und Paul dieses neue Liedgut zu proben und am Hochzeitstag aufzuführen.

Nach einer Zwischenpause treffen sich die Südtiroler Hochzeitsgäste am Vorabend der Hochzeit vor dem Heimathaus der Braut  Enica zur "Serenade". Dies ist ein italienischer Brauch und Daniel M. begleitet den Bräutigam Daniel N. auf seinem Instrument. Die Gesangskünste sollte der Bräutigam unter Beweis stellen, nachdem Enica auf dem Balkon im 1. Stock erscheint. Sie ist aber gerührt von seinen Worten über das erste Treffen mit ihr und die weitere Beziehungsgeschichte, die er in zu Herzen
gehenden Worten vorbringt. Auch ihre Eltern und die zwei Schwestern, aber nicht nur diese, sondern die ganze anwesende Gesellschaft ist angetan und spendet kräftigen Applaus.
Danach wird in der Straße bei Diskomusik getanzt und gesungen und auch die Nachbarn schauen aus den Fenstern.
Einen kleinen Imbiss und ein Getränk gibt es zum Abschluss, bevor um Mitternacht wieder die Rückreise zur Unterkunft angetreten wird.


Samstag, 02.06.18: HOCHZEIT VON ENICA UND DANIEL IN GINOSA
Das Frühstück gibt es bereits um 7.00 Uhr.
Der Bräutigam muss früh aufstehen, da bereits Fototermine anstehen, so auch nachher bei der Braut.
Bei herrlichem Wetter genießen wir die Morgenstunden und machen uns schick für den Hochzeitstag. Für die Frauen ist im "Filaro" eine Friseurin organisiert und die Bräutigammutter Martina ist al Testerin angetreten.
Rechtzeitig fahren wir nach GINOSA (22.500 Einwohner), haben wir in der Kirche noch die Gesangsgeneralprobe mit Maijastiina, die uns am Keyboard begleitet.

Bräutigam DANIEL wartet um 11.00 Uhr in der Kirche auf die Braut ENICA, die vom Brautvater begleitet wird.
Daniel M. auf der Bassklarinette und Maijastiina auf dem Keyboard empfangen das Brautpaar mit einem passenden musikalischen Auftakt, bevor der Priester sie begrüßt und die Hl. Messe beginnt.
Die Kirche ist voll von geladenen Gästen und wir umrahmen den Gottesdienst würdevoll mit unseren Liedern. Das Brautpaar hat sich ein Lieblingslied gewünscht und Maijastiina hat ihnen diesen Wunsch gerne erfüllt und nach dem Treueversprechen zum Besten gegeben. Am Keyboard hat sie Daniel M. begleitet. Die Hochzeitsgesellschaft war erstaunt von den Gesangskünsten von ihr und unserem Chor.
Die Trauung mit den Trauzeugen Stefan und den zwei Schwestern der Braut dauert ungefähr 1 1/2 Stunden, wobei noch zu erwähnen ist, dass der Herr Pfarrer treffende Worte in seiner Predigt findet und vom Brautpaar und deren Eltern ab und zu auch Emotionen sichtbar sind, was ja natürlich ist.

Nach der Trauung geht es wieder zurück zum CASTELLO SAN BASILIO, wo ein reichhaltiger Aperitif im "Weissen Zelt" bereits vorbereitet ist. Das Brautpaar ist umsorgt von einer Begleitdame, die die ganze Hochzeitsgesellschaft (ca. 130 Personen) ins angrenzende Schloss zum Hauptmenü bringt.
Der Eröffnungstanz von Enica und Daniel ermuntert die Gäste zum Mittanzen und sobald die Lichter wieder heller werden und das Musikduo mit ihrem "Conferencier" eine Pause einlegt, ist wieder eine Menüfolge angesagt. Dieses Schloss ist geeignet für Hochzeiten, finden dort jährlich an die 50 statt (es wird auch wochentags geheiratet).

Das Essen schmeckt vorzüglich und die Weine dazu sind passend zu den zahlreichen Fischgerichten. Ich muss sagen, ich habe noch nie ein so gutes Essen serviert bekommen.
Was noch aufgefallen ist, einer unserer Nebentische steht auf wackeligen Beinen!!!
Das Hochzeitspaar und die Gäste begeben sich nun in den Schlossgarten zum gemeinsamen Fototermin, sind doch den ganzen Tag über 2 Fotografen unterwegs um passende Bilder und Momente festzuhalten. Sogar eine Drohne kommt zum Einsatz.
Im Schlossgarten ist auch der Verdauungstrunk vorbereitet, bevor es weitergeht zum Anschneiden der Hochzeitstorte.
Der Nachtisch wird dann wieder im Weissen Zelt serviert und die Mixgetränke gibt es vor dem Zelt, wo die Jugend wieder ihre Tanzkünste unter Beweis stellt.
Die letzten Hochzeitsgäste und vielleicht auch das Brautpaar verlassen erst nach 1.00 Uhr das Schloss. Die etwas älteren Gäste sind um diese Zeit schon in ihrer Unterkunft.
Der Ablauf der ganzen Hochzeitsveranstaltung im Schloss ist genauestens geplant und organisiert.
Ich muß sagen, ich bin froh und glücklich, dass ich bei dieser beeindruckenden Hochzeitfeier dabei sein durfte; dies ist sicherlich auch der Gedanke der anderen Hochzeitsgäste.
Deshalb an dieser Stelle ein recht herzlicher Dank an Daniel und Enica und auch an Stefan für die ganze Organisation vorab.
Eine Traumhochzeit in Apulien.
Ein Hoch auf das Brautpaar und alles Gute für die  gemeinsame Zukunft.


Sonntag, 03.06.18: RUHETAG
Das Frühstück beginnt heute etwas später, da Ausschlafen angesagt ist.
Das Brautpaar Enica und Daniel kommt noch kurz auf Besuch und gleichzeitiger Verabschiedung vorbei, da die Hochzeitsreise nach Sri Lanka ansteht.
Auch die Verabschiedung von einigen Hochzeitsgästen steht bevor; sie alle treten die Heimreise an, da sie bereits am Montag Verpflichtungen, oder es so geplant haben: Herta, Thea und Alfred, Kathi und Christian, Gabi und Robert, Alfred P. u.a.
Wir - Zilli, Margit und Sepp und Hannes mit Familie - fahren am späten Vormittag zum Strand "La Natura", genießen den Schatten unterm Sonnenschirm, gehen schwimmen oder dem Strand entlang und ruhen uns aus.
Am Abend fahren wir nach PISTICCI (ungef. 30 km - 17.700
Einwohner), können dort auch noch die Fronleichnamsprozession miterleben und gehen anschließend in eine Pizzeria, zahlen dort für 4 Bruschette, 4 Pizzas und 5 Bier den Preis von € 30,00.
Rückfahrt zu später Abendstunde, nach einem Verdauungsspaziergang durch die Stadt.


Montag, 04.06.18: ALBEROBELLO - GROTTE DI CASTELLANA
In der Früh verabschieden wir uns von den Eltern des Bräutigams, Martina und Arthur, Irmgard und Egon, die noch anderswo in Apulien bleiben und von Hannes und seiner Familie, die die Rückreise antreten, während wir mit dem Auto nach ALBEROBELLO (ca. 90 km) fahren.

Alberobello ist eine Stadt in Apulien, hat ca. 10.700 Einwohner und ist bekannt für ihre Trulli, das sind weiß getünchte Steinhäuser mit kegelfrömigen Dächern. Der Name dieser Kegelbauten kommt aus dem Altgriechischen und sind Rundbauten aus Trockenmauerwerk, die Dank der zahlreichen Kalksteinberge in der Hochebene der Murge gebaut werden konnten. Die heute noch vorhandenen Trulli sind aus dem 14. Jh.. Das historische Stadtzentrum besteht gänzlich aus diesen besonderen weißen, kegelförmigen Bauten, die Alberobello so berühmt und einzigartig machen. Die Dicke der Wände und die wenigen Fenster bieten eine gute thermische Isolierung der Innenräume (entnommen aus dem Internet).


Zur Mittagszeit essen wir auf der Terrasse eines Restaurants und müssen uns dann beeilen, dass wir trocken zum Auto kommen und grad noch einsteigen können.
Bei strömenden Regen fahren wir weiter zu den "HÖHLEN VON CASTELLANA", 20 km entfernt von Alberobello. Wir kommen pünktlich hin zu einer deutschen Führung um 14.30 Uhr und sind ungefähr 1 Stunde in der Höhle unterwegs. Wir wählen die kürzere Route mit einer Länge von 1 km, die hin bis zur "Höhle des Abgrunds" reicht, wo der Rückweg beginnt, und endet im "Grave", der ersten und einzigen Höhle, die nach aussen Kontakt hat. Wir gehen vorbei an einer Vielzahl von spektakulären Tropfsteinen, Stalaktiten, Stalagmiten, Gitterbildungen und Säulen in einer Tiefe von 40 - 60 m.

Die "Schwarze Höhle", die die Form eines Pilzes, die "Höhle der Denkmäler", der größte geschlossene Hohlraum mit einer Höhe von 40 m und die "Höhle der Eule", deren Form man anhand einer Gruppe von Stalagmiten erkennen kann, sind mir noch gut in Erinnerung geblieben.

Nach der Rückfahrt zur Unterkunft fahren wir noch zum Restaurant "Borgo" und lassen uns Fischvorspeisen servieren, die wiederum köstlich waren.


Dienstag, 05.06.18: Fahrt in die Region KALABRIEN
Wir sind nur mehr alleine im "Filaro" und haben dort einen Reisetipp bekommen.
Das erste Ziel ist ROCCA IMPERIALE (30 km Fahrtstrecke), gleich an der Regionengrenze zu Kalabrien, in der Provinz Cosenza, mit ca. 3.300 Einwohnern.
Im historischen Teil des Ortes steht die Ruine eines Kastells aus dem 13. Jh., vom Staufer Kaiser Friedrich II. erbaut. Wir besichtigen das Schloss mit einer sympathischen und fachkundigen Dame als Begleiterin. Diese Burg wird in der Zeit vom 15. bis 17. Jh. mehrfach erweitert und umgebaut. Seit einigen Jahren sind Bemühungen im Gange, mit Hilfe von EU-Geldern Restaurierungsarbeiten durchzuführen. Heute gehört die Burg der Gemeinde Rocca Imperiale. Dort oben hat man einen herrlichen Ausblick zum Meer und zu den Hügeln im Süden.
Anschließend gehen wir durch enge Gassen über den beschilderten Weg der Zitronen in das Dorfzentrum und zur Kirche "Maria Aufnahme in den Himmel".

Nicht nur Zitronen wachsen in dieser Region, auch Orangen- und Mandarinenbäume, Olivenhaine, Gemüse und Reben, aus welchen leichte und fruchtreiche Weine hergestellt werden.


Nun geht es mit dem Auto 20 km weiter nach MONTEGIORDANO, eine Gemeinde mit ca. 1.800 Einwohnern, gelegen am Ionischen Meer und bekannt durch seine "Murales", das sind Zeichnungen und Malereien auf Häuserfassaden im Ortszentrum. Auch zahlreiche Sprüche sind dort zu finden. Wir verweilen dort eine Zeit, prägen uns einige Sprüche ein und machen
Fotos. Das Mittagessen in einem Restaurant in Montegiordano, wiederum Fischspeisen, schmeckt uns sehr gut. Sie holen dort täglich frischen Fisch von den Fischern, die im Hafen anlegen und bereiten ihn schmackhaft zu.

Am Nachmittag fahren wir weiter zum letzten Ausflugspunkt ROSETO CAPO SPULICO, weitere 20 km der Küstenstraße
entlang, ein Ort in der Provinz Cosenza mit ca. 1.900 Einwohnern.
Wir besuchen das Museum für Völkerkunde und danken Herrn Leonardo S. für die Führung. Wir sehen dort eine reichhaltige Sammlung nicht nur bäuerlicher Kultur, sondern auch andere Gegenstände, die wir nicht immer zuordnen können. Die Liebe, mit der er uns sein Museum zeigt, wird durch die Art wahrgenommen, wie er von den Gegenständen spricht, die dort aufbewahrt sind.
Von besonderem Interesse ist das historische Zentrum, das sich auf  einem schönem, zum Meer hin abfallenden Hügel, befindet.

Am Abend fahren wir wieder zurück zu unserer Unterkunft und genießen die letzten Abendstunden in der Basilikata.


Mittwoch, 06.06.18: RÜCKREISETAG
Nach dem Frühstück im Süden Italiens bei wärmender Sonne fahren wir noch zum Strand in Borgo, wo Margit und Zilli noch einen Spaziergang machen und die Füße noch im angenehmen Meerwasser abkühlen, während Sepp und ich nach Marconia fahren, Zeitungen zu kaufen um die Neuigkeiten zu erfahren.

Um die Mittagszeit fahren wir nach BARI, geben dort das Leihauto zurück und warten am Flughafen, nach der Gepäcksaufgabe, auf den Abflug nach Venedig.
Mit dem Leihauto sind wir in dieser Zeit in Apulien, der Basilikata und Kalabrien ungefähr 1.000 km unterwegs gewesen und sind froh, dass wir ohne Delle das Auto zurückgeben konnten.
Um 17.30 Uhr ist der Abflug von Bari und um 18.50 Uhr die Landung in VENEDIG.
Der Taxidienst holt uns dort ab und bringt uns zum Parkplatz Brusutti, wo wir mit unserem eigenen Auto die Heimreise antreten.
Um 22.00 Uhr sind wir wohlbehalten in Olang angekommen.
 
Alberobello

Alberobello

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Schloss "San Basilio"








  
Schlossanlage "San Basilio"


                                                                     

                                                                                            

In Matera
Vor "Filario del Castello San Basilio"






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