Freitag, 11. Oktober 2013

Wandern und Radfahren in der "Wachau"

Ich hatte heuer das Glück, wiederum mit dem AVS - Sektion Bruneck - unterwegs sein zu dürfen.

Hier ein Auszug aus der Ausschreibung zu dieser Fahrt:
Die Wachau, seit dem Jahr 2000 als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt, ist Flusslandschaft, Weinbaugebiet und ein einzigartiges, historisches und kulturelles Ensemble und zugleich einer der wertvollsten Naturräume Europas. Das Herzstück der Wachau ist die freifließende Donau. Die Wanderungen und Radtouren führen uns durch malerische Weinlandschaften und alte Marillengärten. Erlesene Gastronomien laden zu kulinarischen Streifzügen in einer reizvollen Kulturlandschaft ein.
Die Organisation dieser Reise lag in den bewährten Händen von Frau Christl Felder Mair.
 

 Mi, 02.10.13: Anreisetag
Abfahrt in Bruneck um 5.00 Uhr mit "AVA - Taferner Reisen".
Die Fahrt ging über Brenner - Innsbruck - Vomp (erster Stopp und gleichzeitige Kaffeepause) - Salzburg - Rosenheim - Chiemsee - Mondsee (zweiter Stopp und etwas längerer Aufenthalt bei Nebel und schlechter Sicht) - Melk.
Dort besichtigten wir das Stift Melk. 
Leopold I. (976) machte die Burg in Melk zu seiner Residenz. Im Jahre 1098 übergab Leopold II. die Burg den Benediktinermönchen und seither leben und wirken hier bis heute in ununterbrochener Folge Mönche nach der Regel des Hl. Benedikt.
Ein Südtirolbezug zu Melk ist auch erwähnenswert: eine überragende Künstlerpersönlichkeit seiner Zeit, der Maler Paul Troger, welcher die Fresken in der Bibliothek, im Marmorsaal und im Prälatursaal ausführte.

Herrlich sind auch die Fresken von Michael Rottmayr  in der barocken Stiftskirche.
Im nahegelegenen  Restaurant gab es eine kurze Mittagspause bis es dann mit dem Schiff auf der Donau weiterging, an Spitz vorbei bis DÜRNSTEIN, unserem Ausgangspunkt für die Wanderungen und Radtouren.
Wir durchstreiften kurz das Städtchen und kehrten in einem Heurigenlokal ein, wo wir bereits Wachauer Weine verköstigten.
Zu Fuß wanderten wir zu unserem ****Hotel "Pfeffel", wo unser umsichtiger Chauffeur Dietmar bereits das Gepäck in der Eingangshalle deponiert hatte. Ein Dankeschön noch an dieser Stelle.

Etwas müde von der Fahrt, bezogen wir nach dem Abendessen gleich unsere Schlafgemächer.


Do, 03.10.13: Wanderung am rechten Donauufer
Daniel und ich hatten ein Zweibettzimmer und der Wecker klingelte um 7.00 Uhr.
Nach dem reichhaltigen Frühstück kam der Wanderführer Martin ins Hotel und mit ihm starteten wir um 9.00 Uhr.
Die 10 Radfahrer hatten ihr separates Programm und ihren eigenen Radführer Heini.

Es war herrliches Wetter, aber kalt. Die Nacht hatte es noch Minustemperaturen.
Nach einer Viertelstunde Gehzeit gelangten wir zur Schiffsanlegestelle und mit einem Boot, gesteuert vom Wanderführer, überquerten wir die Donau. Nachdem 38 Wanderer unterwegs waren, mußte er dreimal das Motorboot ans andere Ufer bringen.
Der momentane Pegelstand der Donau beträgt 2,80 m, bei der Hochwasserkatastrophe im Frühjahr 2013 betrug er 10,90 m; dies konnte man an einigen Gebäuden ablesen.

Die Wandergruppe trennte sich nochmals und zwar nach den Resten einer Talsperre, errichtet im 16. und 17. Jahrhundert gegen den Einfall der Türken: einige gingen den bequemeren Weg, die anderen folgten dem Wanderführer Martin zum "Roten Kreuz". Dieses wurde zur Erinnerung an das hier gestandene, aus dem Jahre 1746 stammende Rote Kreuz, errichtet.
Weiter ging der Weg über einen Abschnitt des österreichischen Jakobsweges zum Schoberstein. Dort machten wir eine kurze Mittagspause.
Nach diesem Gesteinsgebilde erreichten wir den Seekopf auf ca. 600 m. Nun hatten wir die Höhenmeter hinter uns gebracht und der Abstieg über einen Teil  des Welterbesteiges Wachau - die schönste und zugleich sanfteste Möglichkeit, die Natur- und Kulturlandschaft der Wachau zu erleben, so steht es in einem Folder - war angenehm. Er wird als einer der wohl schönsten Weitwanderrouten Österreichs beschrieben und hat eine Länge von insgesamt 180 km.
Über den Marillenweg gelangten wir wiederum zum Ausgangspunkt, wo uns die andere Wandergruppe erwartete.

Mit dem Boot überquerten wir wieder die Donau und begaben uns zum Gasthof "Dürnstein", wo eine kleine Stärkung angesagt war. Die Radfahrer trafen auch ein und so wurde gemeinsam gefeiert.
Unser Musikant Hons spielte auf seiner "Ziechorgel" auf und Pepi begleitete ihn auf der "Toiflsgeige". Dora überraschte uns mit ihren Pfeifkünsten und obwohl das Lokal nicht sehr geräumig war, wurde auch das Tanzbein geschwungen.
Die lustige Gesellschaft machte noch eine Stehpartie im Freien bei der Nachbarschaftsschenke und genoss noch eine Runde Veltliner, spendiert von Edith. Wir gaben auch Lieder zum Besten und Stimmungskanone Pepo brachte der Frau am Nebenfenster und uns mit seinen Sanges- und Dichtkünsten ins Staunen.
Hobbyfotograf Walter war den ganzen Tag mit seiner Kamera unterwegs und hielt so manche Landschaftsbilder und Szenen fest.
Zu Fuß ging es zum Hotel "Pfeffel" und nach dem Duschen war um 19.30 Uhr das Abendessen angesagt.
Nach dem Essen setzte sich die gute Stimmung in der Bar fort. Musik, Gesang und Tanz wurden reichlich dargeboten und Pepo gelang es mit seinen Tricks Radführer Heini in die Knie zu zwingen. Nach einer kurzen Rast erholte er sich wieder!
"So ging es weiter bis Zwölfe die Nocht, bis endlich......" heißt es in einem Lied und um Mitternacht suchten wir unsere Schlafgemächer auf und im Gang vor den Zimmern wurde nochmals die Akustik ausprobiert.
hm ca. 400 - Reine Gehzeit: 4 1/2 St.


Fr, 04.10.13: Wanderung am linken Donauufer
Weckruf um 7.00 Uhr, Frühstück um 8.00 Uhr, Start um 9.00 Uhr Richtung Dürnstein.
Die Radfahrer hatten wiederum ihr eigenes Programm.
Die Wanderer teilten sich in zwei Gruppen, startend immer vom Gartenhotel "Pfeffel".
Christl gab noch die letzten Anweisungen an die Wanderführer und mit belegten Broten im Rucksack marschierten wir los. Ich schloss mich der Gruppe von Martin an, die eine etwas längere Route wählte.
Der Weg führte nach Dürnstein und über den Vogelbergsteig, entlang des Welterbesteiges, ging es in die Höhe. Wanderführer Martin machte uns aufmerksam, dass der Steig etwas ausgesetzt und dass deshalb Vorsicht geboten ist. Jährlich stürzt hier ein Wanderer ab, so die Auskunft.
Bei herrlichem aber frischem Wetter ging es sonnenseitig im Gänsemarsch aufwärts und Lois war wie immer das Schlusslicht der Gruppe. Er passte auf, dass ja niemand ausscherte.
Bereits beim Aufstieg wurden zahlreiche Fotos gemacht, da die Aussicht diesmal herrlich war.
Schade, dass nur Walter die Aussicht auf der "Dürnsteiner Kanzel" genießen konnte, uns war es leider nicht vergönnt. Wir werden dafür seine Fotos bewundern.
Der Abstieg nach Weißenkirchen ging durch schattigen Mischwald; bei zwei sonnigen Stellen wurde eine kurze Rast eingelegt um uns zu stärken und den Durst zu stillen.
Beim Weingut unseres Wanderführers Martin angekommen, traf dort auch die zweite Wandergruppe ein. Es fand eine Weißweinverkostung statt und wir genossen den Veltliner Steinfeder-, Federspiel- und Smaragdwein.. Letztgenannter schmeckte nicht nur mir am besten, sondern wurde auch von den anderen Wanderern genüsslich verkostet.
In froher Runde ging es weiter zur Marktgemeinde Weißenkirchen.
Nahe der Kirche stand auf einem alten Gebäude zu lesen: "Älteste noch im Gebrauch stehende Schule Niederösterreichs - Jahr 1385".
Weißenkirchen ist auch der Ort der Ursprungs-Rieslingrebe und mit 500 Hektar Rebenflächen das Zentrum des Wachauer Weinbaues und der niederösterreichischen Weinkultur. Die Marktgemeinde wird dominiert von der mächtigen gotischen Wehrkirche aus dem 14. Jahrhundert. Im Innern der Kirche, die wir besichtigt haben, mischen sich Spätgotik und Barock.
Zwischen den Weinbergen hindurch führte die Straße nach Wösendorf, berühmt auch wegen der vielen Heurigenorte. Wir kehrten beim "Wagner-Heurigen" ein und eine Wiener Schrammlmusik hieß uns gleich herzlich willkommen. Christl hat keine Kosten und Mühen gescheut, um uns mit dieser Wiener Musik eine dreistündige Unterhaltung zu bieten. Ein wirklich gelungener Abend mit toller Stimmung bei Wurst- und Weinverkostung.
Zu fortgeschrittener Stunde packte Hons noch seine "Ziechorgel" aus und unterhielt uns, mit der pfeifenden Dora, bis Mitternacht.
Die Heimfahrt im Bus war unterhaltsam, Christine gab durch das Mikrophon zu verstehen, dass sie die Buslenkerin sei, aber mit ihr wären wir wahrscheinlich nicht zum Hotel gekommen; Dietmar hat in gekonnt ruhiger Fahrweise Bus, Wanderer und Radfahrer dorthin gebracht.
Im Gartenhotel "Pfeffel" feierte ein Gruppe noch in einem abgeschirmten Raum das Hochzeitsjubiläum von Margareth und Hons. Pepo trat als Priester in Erscheinung und in seiner gekonnt humorvollen Weise erneuerte er mit den Jubilaren das Treueversprechen. Statt Messwein gab es Schnaps von Daniel.
Mit Orgelmusik wurden wir noch zu unseren Zimmern begleitet.
hm wiederum ca. 400 - Zeit: 6 St.



Sa, 05.10.13: Rund um Spitz
Abfahrt nach dem Frühstück mit dem Bus nach Spitz.
Wanderung, wie die Tage zuvor mit Martin, über den Spitzen Steig zur Ruine Hinterhaus. Der Aufstieg erfolgte über einen Steig durch Trockenrasengebiet. Wie uns der Wanderführer erzählte, fasziniert der Trockenrasen mit seiner unbeschreiblich großen Artenvielfalt. Besonders im Frühsommer präsentieren sich diese Gebiete als bunte Teppiche aus Kräutern und Gräsern und verleihen der Wachau einen unverwechselbaren Charakter.
Etwa 100 Pflanzenarten sind auf diesem kleinen Trockenrasen zu finden.
Die silbrig glänzende Steinfeder bedeckt im Frühjahr den felsigen Steilhang unterhalb der Ruine Hinterhaus.
Die Burgruine ist eine nahezu tausend Jahre alte Wehranlage in Spitz an der Donau. Sie ist deutlich in drei voneinander abgeschlossene Teile gegliedert: die nordöstlich niedriger gelegene Vorburg, die Hauptburg, die den größten Teil des Felsrückens einnimmt und die südwestliche Vorburg.
Nachdem gar einige Fotos geknipst wurden, ging es abwärts in das Dorf Spitz. Um den Ort erheben sich terrassenförmig die Weingärten.
In einem Hinterhof im Dorf bestaunten wir eine "Fuxienpracht", wahrlich sehenswert.
Die Kirche in Spitz wird von vielen als der Dom der Wachau bezeichnet. Einige Besonderheiten, wie der Knick im Mittelschiff, machen dieses Gotteshaus auch für Kunsthistoriker interessant. Als ältester Teil der Kirche ist der Turm zu bezeichnen, der schon im frühen 14. Jahrhundert entstanden ist.
Über den Panoramaweg, der gleichzeitig als Weinwanderweg bezeichnet wird, gelangten wir zu einem schönen Aussichtspunkt.
Richtung "Spitzer Graben" war das Weingut "Donabaum", wo auf uns bereits die Mittagsjause und Weinverkostung wartete.
Die Radfahrer hatten heute nur eine kurze Strecke zu absolvieren - die Tage vorher waren ziemlich anstrengend, wie sie uns Wanderern erzählten - und so hatten sie bereits eine Verkostung hinter sich.
Der Gutsbesitzer erklärte uns allerhand Wissenswertes zur Weißweinverkostung. Ich zähle hier nur auf, welche Weine er uns zur Verkostung aufschenkte und wie er sie präsentierte:

Veltliner - Ausführungen dazu: zart grün bis satt gelbgrün, ausgeprägtes würziges Bukett. Auf steinigen Lößböden zeigt er eine große geschmackliche Bandbreite, opulenter Körper bei Federspiel und Smaragdweinen.
Federspiel - 12,5 Grad
Smaragd    - 14,0 Grad

Riesling - wächst hauptsächlich auf kargen Gesteinsterrassen
Federspiel - 12,5 Grad
Smaragd    - 13,5 Grad

Neuburger - Smaragd: 14,0 Grad

Laut Programm stand der Nachmittag zur freien
Verfügung.
Chauffeur Dietmar hat uns gütigerweise nach Krems gefahren, wo wir die Stadt und auch einige Kirchen besichtigten, wie z.B. die Piaristenkirche und die Stadtpfarrkirche Krems St. Veit, der "Dom der Wachau", gleichzeitig größte Pfarrkirche der Diözese St. Pölten.

Am Abend trafen wir wieder im Hotel ein und
nach dem Duschgang begaben wir uns zum Abendessen, das den einen gut, den anderen weniger gut schmeckte!
Hernach hielten wir uns noch kurz in der Bar auf und nachdem bei jeder Konsumation, wie bereits die Tage zuvor, die Zimmer-Nr. verlangt wurde, wußten wir dann genau in welches Zimmer wir uns begeben mußten.



So, 06.10.13 - Rückreisetag
Nach dem reichhaltigen Frühstücksbuffet starteten wir um 8.00 Uhr, bei leichtem Nieselregen, Richtung Wien. Dietmar fuhr mit dem Bus über die Ringstraße und machte uns auf einige Sehenswürdigkeiten aufmerksam: Staatsoper, Parlament, Rathaus, das vielfotografierte Johann-Strauß-Denkmal u.a.

Vor dem Augustinerkeller ließ er uns aussteigen und zu Fuß gingen wir über die Kärntner Straße zum Stephansdom, wo um 10.00 Uhr eine Messe gefeiert wurde, umrahmt mit der "Piccolominimesse" von Wolfgang Amadeums Mozart.
Wir wollten eigentlich zur Jesuitenkirche gehen und dort die Hl. Messe mitfeiern, wir konnten sie leider in der näheren Umgebung nicht finden. So sind wir auch noch an der Spanischen Hofreitschule und an der Augustinerkirche vorbeigekommen, wo die gleiche Messe gefeiert und gesungen wurde wie im Stephansdom.

Ein Abstecher ins Cafè Sacher, wo eine Sacher-Torte mit Kaffee genossen wurde, durfte natürlich auch nicht fehlen.
Um 13.00 Uhr sind wir dann in den Augustinerkeller zum bereits bestellen Mittagessen eingekehrt.
Der Tafelspitz schmeckte uns allen gut.
Um 15.30 Uhr erfolgte dann die Rückfahrt, vorbei am Schloss Schönbrunn, und nachdem wir die gleiche Strecke wie bei der Anreise gemacht haben, brauche ich die Route nicht mehr beschreiben.
Kurz vor Mitternacht sind die letzten Teilnehmer dem Bus an der Haltestelle "Dolomiten" in Olang entstiegen.

Zum Schluss noch ein herzliches Dankeschön an Frau Christl und Frau Anni für die perfekte Organisation dieser Reise. Es war ein schönes Erlebnis und damit man sich auch später noch daran erinnert, habe ich einige Notizen gemacht und diese niedergeschrieben.
Ein Dankeschön auch noch an den Wanderführer Martin, an den Radbegleiter Heini, an die Musikanten Hons und Pepi sowie an den Unterhalter Pepo, den Fotografen Walter, die pfeifende Dora, das Schlusslicht Lois und an alle übrigen Wanderer und Radfahrer.
Last but not least ein aufrichtiger Dank an unseren umsichtigen und angenehmen Chauffeur Dietmar, der uns alle wieder gesund und munter nach Hause gebracht hat.





Radbericht mit Fotos von Heini KOSTNER und Hons WILLEIT


Do, 03.10.13
Am ersten Tag schien die Sonne herrlich vom Himmel, aber sie konnte die Kälte nicht erwärmen.

So starteten wir um 10.00 Uhr vom Hotel bei 8 Grad. Zum Glück hatten alle Beteiligten warme Bekleidung mit und eine gute Laune.
Ab gings nach Krems, Unter- und Oberbergen bis zum Wallfahrtsort Maria Langegg. Dort empfing uns ein eiskalter Wind und wir kehrten sofort im einzigen Gasthof ein, wo wir uns eine gute Kürbissuppe mit Veltliner schmecken ließen. Nachdem wir uns ein bisschen erwärmt hatten, machten wir noch ein Gruppenfoto - wo uns keiner erkennt wegen der Verpackung - und ab gings nach unten ins Aggsbach Dorf. Dort fuhren wir entlang der Donau zurück nach Krems und nach Dürnstein, wo wir uns mit den Wanderern trafen.
Hm 500 - Km 62 - Zeit 3 3/4 St.


Fr, 04.10.13
Wie vorab schon angekündigt, gings an diesem Tag zur Sache.
Start wieder um 10.00 Uhr vom Hotel bei 10 Grad und Sonnenschein.
Wir fuhren wieder nach Krems, durchquerten die Stadt und fuhren in gemächlichen Anstiegen nach Senftenberg - Loiwein - Brunn am Wald-Lichtenau, bis wir den höchsten Punkt auf 780 m in Greinbrunn-Grossondorf erreichten. Leider waren die einzelnen Dörfer nicht mit Gasthäusern bespickt und so mußten wir nach Purk fahren, um eindlich eine warme Stube zu finden. Zum Essen gab es nichts und so mußten wir unsere mitgebrachten Brote mit Heisshunger verzehren.

Bis wir die letzte Anhöhe auf 700 m von Marbach a.d.kl. Krems in der Kalkgrube erreichten, mußten wir noch kräftig in die Pedale treten. Weil der Wind und auch die Kälte unsere ständigen Begleiter waren, kam die Moral ein bisschen ins Wanken, aber letztendlich wurde der innere Schweinehund überwunden und als es dann endlich wieder abwärts nach Weißenkirchen ging, war die Welt wieder in Ordnung.
An dieser Stelle möchte ich mich bei ALLEN Teilnehmern recht herzlich für ihre Disziplin,
 Gemeinsamkeit, Freundschaft und ihre Ausdauer bedanken, denn diese Tour war nicht so einfach.
Hm 980 - Km 80 - Zeit 4 3/4 St. reine Fahrzeit - insg. 7 1/4 St.


Sa, 05.10.13
Am dritten Tag wurde eine gemütliche Fahrt entlang der Donau nach Spitz gemacht, wo wir gemeinsam mit den Wanderern eine Weinverkostung vornahmen.





                                                                                                    





Donnerstag, 19. September 2013

Alpendurchquerung - Teil 4 - Von Belluno nach Venedig

Hier ein Auszug aus der Ausschreibung "Vai e Via AktivReisen - www.vaievia.com":
Bei der "Alpendurchquerung - Teil 4 - Von BELLUNO nach VENEDIG" handelt es sich um eine anspruchsvolle Wandertour. Die Hauptherausforderung liegt im zügigen Streckenwandern - dieser Tatsache müssen sich alle Teilnehmer/innen bewusst sein. Die Dauer der Wanderungen beträgt täglich 5 bis 8 Stunden. Bis auf die ersten beiden Etappen liegt der Anspruch dieser Wanderwoche nicht in den Höhenmetern sondern im Streckenwandern, teils auf asphaltierten Straßen.

Unser umsichtiger und treuer Wanderführer: Josef MITTERHOFER - www.al-to.eu 

Teilnehmer:  Helga, Ida, Johanna K., Linde, Theresia,                                          Reinhold, Paul
                                 
                       Neu dazugekommen sind die drei Schwestern
                       Margareth, Rosa, Zilli


Sa, 07.09.2013: Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach BELLUNO
Vier Teilnehmerinnen bestiegen als letzte der Wandergruppe den Zug in Olang um 8.15 Uhr. In Toblach stiegen, nach einer kurzen Begrüßung, alle um auf den Bus nach Calalzo und weiter ging es wieder mit dem Zug nach Belluno, wo wir um 13.30 Uhr eintrafen. 
Dort erwartete uns bereits die Stadtführerin Lara, mit der wir zuerst, in der gleichen Pizzeria wie voriges Jahr, zum Mittagstisch gingen. 
Hernach erfolgte eine zweistündige Stadtführung durch die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. Die Stadt mit ihren 36.000 Einwohnern erhebt sich auf einem Felsplateau oberhalb des Zusammenflusses von Ardo und Piave, im Norden sieht man die Dolomiten der Schiara-Gruppe, im Süden den Nevegal (im Winter Skigebiet). 
Verschiedene Kirchen und Klöster haben wir von aussen und von innen besichtigt und unsere Stadtführerin erzählte uns allerhand Wissenswertes hierzu. Ich kann hier nicht alles niederschreiben, fürs erste habe ich mir zu wenig Notizen dazu gemacht und fürs zweite würde der Bericht zu lang werden. Ich will nur einige Sehenswürdigkeiten kurz erwähnen: Dom von Belluno mit seinem 69m hohen Glockenturm,  Basilika St. Martin, Kirche St. Peter, ehemaliges Kloster der Serviten neben der Kirche von Santo Stefano mit dem schönen Kreuzgang und einer Reihe von Spitzbögen mit Steinsäulen. In der Kirche haben wir ein Marienlied angestimmt, nachdem heuer noch drei gute Sängerinnen dazugekommen sind und ich muß sagen, ohne Selbstlob, es hat harmonisch geklungen.
Weiters besichtigten wir noch die Kirche Santa Maria di Loreto, verschiedene Paläste, Brücken und das historische Stadttor Porta Dojona. Zum Schluss spazierten wir noch durch die Altstadt.
Wir machten uns nun auf zu unserer ersten Unterkunftsstätte in einem Vorort von Belluno. Fünf übernachteten im Ristorante "Al Borgo" und die anderen Fünf in unmittelbarer Nähe (ca. 20 Minuten Gehzeit: sie wurden aber gütigerweise mit Autos dorthin gebracht) im B & B Al Sole di Cavessago.
Wir trafen uns alle zum gemeinsamen Abendessen im Ristorante "Al Borgo" und siehe da, unsere feschen weiblichen Begleiterinnen erschienen alle im Dirndl, die sie in ihren Rucksäcken verpackt hatten. Wanderführer Josef hatte seine Lederhose dabei. Ein wirklich gelungener Auftritt an diesem Abend, nachdem dort noch ein Hochzeitsmahl und am späteren Abend zudem noch eine Geburtstagsfeier stattfand.
Aperitiv und Essen schmeckten gut - ich weiß nicht mehr ganz genau was reichlicher eingenommen wurde - und zur Verdauung wurde vor dem Restaurant noch getanzt und gesungen. Die drei Schwestern haben zusätzlichen Schwung in unsere Wandergruppe gebracht.
Eine Frage an den Kellner an diesem Abend blieb mir noch in Erinnerung: "Pane integrale, avete sè"? Auch wenn sie dieses Brot nicht im Angebot hatten, bedankte sie sich recht freundlich: "Molto gentile, grazie". Diese Höflichkeitsformel war während unserer Wanderwoche öfters zu hören. 
Der erste Tag verlief schon mal ganz gut, wir unterhielten uns prächtig und die Lachmuskeln kamen auch nicht zu kurz. Wie sollte etwa der zweite Tag werden?


So, 08.09.13: Belluno - Tarzo
Eine landschaftlich abwechslungsreiche Wanderung durch das venetianische Voralpengebiet steht uns bevor.
Josef holte uns um 8.30 Uhr ab und wir begrüßten dann die anderen fünf Wanderfreunde, welche in der Nachbarschaft untergebracht waren. Zuerst wurde noch Theresia am Bahnhof von Belluno abgeholt, da sie am Vortag noch auf einer Hochzeit war.
Eine lange Asphaltstraße über einen unbeschwerlichen Anstieg stand uns bevor. Vorbei an kleineren Ortschaften - Pian del Monte, Tassei, Valmorel - gelangten wir zur "Malga Montegal", wo wir eigentlich zu Mittag essen wollten, aber an diesem Sonntag war leider alles überfüllt. So haben wir trotzdem eine "Prosecco-Pause" eingelegt und dazu ein bisschen eigenen Proviant ausgepackt und verkostet. Weiter ging es zur nächsten Alm, aber unser umsichtiger Wanderführer Josef hat den Einkehrschwung zum "Rif. Pian de le Femene" verpasst.
Der Abstieg zum "Lago Revin" war schwer zu finden und auch etwas mühsam. Kurz vor Tarzo war zu lesen: "Von München 420 km, bis Venedig 80 km". Diese Entfernungen stimmen zwar nicht ganz, aber das Ziel kam immer näher.
In Tarzo waren wir im Gasthof "Ai Pini" untergebracht und nachdem wir schon im "Prosecco-Gebiet" sind, haben wir vor dem Abendessen eine Runde genossen.
Das Abendessen schmeckte gut und das Getränk war zu einem günstigen Preis zu haben.
Die Nacht hat es geblitzt und gedonnert, der Regen war auf dem Dach vor den Fenstern zu hören.
Strecke: 26 km - Höhenmeter: 900 - Abstieg: 1.150 m - Gehzeit: 7 3/4 St.


Mo, 09.09.13: Tarzo - Ponte della Priulà
Start um 8.30 Uhr. 
Schon heute zieht sich so mancher Straßenkilometer zäh unter den Schuhsohlen dahin. Zuerst wanderten wir der Hauptstraße entlang bis ein Weg nach rechts in die "Prosecco-Straße" abbog. Da die Ernte noch bevorstand, verkosteten wir Weintrauben und Feigen  vor der Ortschaft Arfanta.
Für eine kurze Verschnaufpause eignete sich die hübsche kleine Mühle "Molinetto della Croda". Sie verdankt ihren Namen dem Stein, auf dem sie steht: Croda bedeutet roher Fels, und auf einem solchen wurde sie im 17. Jh. errichtet. Im Jahre 1953 stoppte der Mühlstein und war für 40 Jahre stillgelegt. Die Gemeinde Refrontolo restaurierte sie originalgetreu und seither ist sie ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen.
Nach Refrontolo kehrten wir um die Mittagszeit in die Bar "Speta un Minuto.." in Collalto ein. Den Durst stillend - es war sehr warm - tranken wir zuerst Bier und der Wirt spendierte uns gleich einige Flaschen Prosecco und natürlich auch eine Kleinigkeit zum Essen dazu, die typische "Soppressa-Wurst". Zwei der bekanntesten Prosecco-Weinbaugebiete sind Arfanta und Refrontolo.
Unsere lustigen Frauen zogen ihre "Dirndlan" an und bei Tiroler Volksmusik wurde auf dem Platz vor der Bar getanzt. 
Es hieß wiederum Abschied nehmen und weitermarschieren. Wir hatten uns den Weg über die Via San Daniele, vorbei an immer wieder bellenden Hunden, bis Ponte della Priulà etwas kürzer vorgestellt, die Hitze tat auch das ihrige dazu, und so waren wir froh, endlich im Hotel "San Carlo" angekommen zu sein.  
Zum Abendessen wurden wir von den Wirtsleuten zu einem Restaurant chauffiert, bei ihnen war an diesem Tag (Montag) Ruhetag. Das Essen schmeckte gut und der Preis war günstig.
Bettruhe um 22.30 Uhr.
Strecke: 28 km - Höhenmeter: 300 - Abstieg: 370 m - Gehzeit: 6 St. 


Die, 10.09.13: Ponte della Priulà - Bocca Callalta
Start wie immer um 8.30 Uhr nach dem Frühstück.
Ponte della Priulà liegt am Ufer des Flusses Piave. Sobald wir die verkehrsreiche und fußgängerunfreundliche Brücke über den Piave hinter uns gebracht hatten, gingen wir flussabwärts. An Baumschulen und Weinfeldern vorbei gelangten wir zu einem Kriegsdenkmal für die Gefallenen des 1. Weltkrieges.
Der Frühschoppen durfte natürlich auch nicht fehlen, deshalb kehrten wir in eine Bar in Salettuol ein und wurden von einer chinesischen Frau bedient. Der Prosecco war nicht mehr so günstig wie in den Tagen zuvor, aber er schmeckte immer noch gut. 
Die Wanderung ging weiter, an immer wieder bellenden Hunden vorbei, nach Candelù und San Bartolomeo, wo unser letzter Stop an diesem Tag eingelegt wurde. Wiederum wurden wir von einer Chinesin bedient, die aber sehr freundlich war. Sie hätte uns sogar ein Taxi angeboten, um trocken zu unserer Unterkunft nach Bocca Callalta zu gelangen, nachdem es angefangen hatte zu regnen, aber wir setzten unsere Wanderung natürlich zu Fuß fort.  Nur dort wo du zu Fuß warst, da warst du wirklich. Auch eine halbe Stunde im Regen zu gehen bringt Abkühlung und tut gut. Was weniger angenehm war, ist auf der vielbefahrenen Straße nach Bocca Callalta unterwegs zu sein; äußerste Vorsicht war geboten.
Die Strecke bis hierher führte an diesem Tag teils durch Wege im Flussbett, teils über den Damm des Piave oder über Fahrtstraßen.
Der Gasthof "Callalta" ist unsere Unterkunftsstätte, leider mußten wir unser Abendessen wieder auswärts einnehmen. Dafür schmeckte das Fischgericht gut.
Im Gasthof behalfen wir uns mit dem "Phön" unsere Wanderschuhe zu trocknen. 
Die beiden letzten Unterkünfte lagen an verkehrsreichen Straßen, die Nachtruhe war deshalb auch gestört. Dafür waren die Bauernhöfe nicht weit entfernt, der Hahnenschrei ist angenehmer als der Straßenlärm!
Strecke: 28 km - Kaum Höhenmeter - Gehzeit: 5 3/4 St.


Mi, 11.09.13: Bocca Callalta - Jesolo
Auch die längste Reise beginnt mit dem ersten Schritt - und ohne viele Schritte geht diese Reise nicht zu Ende.
Wir starteten wiederum um die gleiche Zeit, zuerst warteten wir noch bis der Regen aufhörte (ca. drei Minuten, so die Aussagen von Helga, Ida und Johanna!), dann marschierten wir los. Einen guten Teil des Weges konnten wir noch auf dem Piavedamm zurücklegen bis Fossalta di Piave, wo wir uns für die kleine Stärkung zu Mittag in einem Geschäft umschauten. Kurz vorher hatten wir noch Probleme die Autobahn zu überqueren, weil dort eine Baustelle war. 
Wir setzten die Wanderung fort bis Musile di Piave und stehend vor dem Gemeindehaus verzehrten wir das, was wir zum Teil eingekauft und zum anderen Teil noch im Rucksack hatten. So war allen gedient, der Rucksack wurde leichter und gestärkt setzten wir unseren Weg fort, jetzt nur noch zum Großteil auf Ausphalt. 
Einmal mußten waghalsig Bahngeleise überquert werden, damit wir nicht einen zu großen Umweg machen mußten. Das Marschieren auf der Straße und am Damm entlang war wieder angesagt. Der Fluß Sile mußte auch noch überquert werden und nun ging es immer gerade aus, einen Steinwurf entfernt vom Wasser der venezianischen Lagune. 
Von weitem sahen wir schon den Kirchturm von Jesolo und er wollte einfach nicht näher kommen. Endlich kamen wir zur Fußgängerbrücke über den Fluß Sile, wo wir unsere Kameras auspackten um einige Eindrücke festzuhalten.
Wir waren ja schon im Zentrum von Jesolo und übernachteten dort im **Hotel Udinese, das schon etwas in die Jahre gekommen ist. 
Zum Abendessen mußten wir wieder ein Restaurant in näherer Umgebung suchen und nachdem wir heute alle geschafft waren, gingen wir zeitig zu Bette.
Strecke: 33 km - Kaum Höhenmeter - Gehzeit: 7 St.


Do, 12.09.13: Jesolo - Punta Sabbioni
Es ist soweit, heute packen wir zum letzten Mal unsere Siebensachen in den Rucksack, schnüren nocheinmal die muffelnden Wanderschuhe und machen uns auf zur finalen Etappe, so steht es im Rother Wanderführer MÜNCHEN - VENEDIG. 
Wir setzten heute den Fuß noch nicht auf den Markusplatz, weil wir unsere letzte Übernachtung noch in Punta Sabbioni hatten und morgen erst nach Vendig kommen.
Bei etwas windigem Wetter marschierten wir nach dem Frühstück in Jesolo los und steuerten den Strand von Jesolo Lido an. Ein kurzer Einkaufsbummel um mit Getränken gerüstet zu sein, bot sich an. 
Wir wichen von der normalen Route ab und gingen am Strand entlang mit schwer bepackten Rucksäcken und Wanderstöcken. Die spärlichen Strandbesucher - es war noch etwas windig und frisch bei schönem Wetter - staunten nicht wenig, als unsere jüngste Teilnehmerin auch ein Bad in der Adria nahm. Ob sie badetauglich bekleidet war konnte ich leider nicht sehen. 
Am späten Vormittag machten wir wiederum unseren obligaten Stop bei einer Strandbar, stärkten uns und sangen Tiroler Lieder. Die Stimmung war gut und auch gesanglich konnten wir uns hören lassen, teilweise auch vierstimmig. Durch die drei neu dazugekommenen Schwestern hat unsere Gruppe im unterhaltsamen Sektor und bei gesanglichen Einlagen gar einiges dazugewonnen. Auch in den Kirchen wurde immer wieder ein Marienlied angestimmt. 
Im ländlichen Gebiet haben wir durch unseren Gesang und unsere Konsumation immer wieder eine Gratisrunde bekommen, aber jetzt im Fremdenverkehrsgebiet sind die Menschen sparsamer.
Ich nenne ihn einfach "Unser Josef" war froh und so kamen wir auch schneller weiter.
Wir verließen den Strand und gingen auf der normalen Route weiter, um dann später wieder einen Abstecher zum Strand zu machen. So verlängerten wir ein bischen unsere Wanderstrecke. Wir überquerten den Sile über den großen "Ponte Cavallino" und wechselten auf der Brücke auf das andere Ufer und damit auf die Halbinsel Cavallino.
Nach Ca di Valle marschierten wir über einen endslangen geteerten Fußgängerweg bis kurz vor Punta Sabbioni, wo uns eine Eisdiele anzog und wir nach dem Eis den letzten Prosecco genossen. Wir waren bereits süchtig nach diesem Getränk, es schmeckte natürlich nicht überall gleich gut!
Noch 1 km trennte uns von unserem Hotel "La Rondine" und eine Wette bot sich an, ob wir das Ziel wohl in einer Viertelstunde erreichen würden. Der Wettgewinner ist noch zu ermitteln!
Das Abendessen im Hotel schmeckte sehr gut und auch die Unterkunft war angemessen.
Strecke: 28 km - Kaum Höhenmeter - Gehzeit: 6 St.


Fr, 13.09.13: Punta Sabbioni - VENEDIG
Gemütliches Frühstück, wir hatten nur mehr einen kurzen Fußweg.
Von unserem Hotel aus erreichten wir in 1/2 St. nach ca. 2 km den Hafen von Punta Sabbioni.
Hier endete nicht nur unser langer Fußweg, sondern auch jede Festlandstraße. Also stiegen wir auf die Wasserstraße um und betraten VENEDIG so auf dem schönsten der möglichen Wege: mit dem Vaporetto.
Am Markusplatz angekommen endete unser großartiger Weg. Wir konnten stolz sein und beglückten uns gegenseitig zur vollbrachten Alpenüberquerung von MÜNCHEN nach VENEDIG.
Die Frauen haben schon im Hotel "La Rondine" ihre feschen "Dirndlan" angezogen und Josef kam in der "Ledernen" daher und so durchschritten wir alle gemeinsam, an einem Wäscheseil haltend, den Markusplatz. 
Zahlreiche Fotos wurden gemacht und auf einmal stand Linda vor uns. Sie ist die letzten drei Etappen mit uns gegangen und konnte heuer leider nicht mitkommen. In der Hand hielt sie ein Schnapsfläschchen und gratulierte und beglückte uns mit ihrem, wie sie sagte, selbst angesetzten Enzian. Weil wir schon beim Schnaps sind, auch ihre Schwester Helga hat uns, wie die Jahre zuvor auch, während unserer Wanderung einen Schnaps spendiert. Sie bekommt das Geld dafür immer von ihrer Mutter! Einen mundigen Begrüßungsschnaps offerierten uns die drei Schwestern Margareth, Rosa und Zilli bereits in Cortina. Reinhold hat natürlich auch immer sein Fläschchen dabei und so kamen wir alle gesund in Venedig an.
Damit nicht ein falscher Eindruck entsteht, wir haben nicht immer Alkohol konsumiert, sondern haben beim Wandern schon reichlich Wasser und Saft getrunken, das verlangt der Körper und auch der Hitze mußten wir trotzen.
Und noch etwas zu unserem Ankunftsort aus dem Rother Wanderführer: Venedig ist UNESCO-Weltkulturerbe, auf 100 Inseln verteilt, Magnet für Touristen aus aller Welt und Wohnort für 60.000 Einwohner. Mit der Lagunenstadt leistete sich die Republik ein städtebauliches Meisterwerk, noch heute einzigartig. Prunkvolle Paläste und kleinste Gemäuer wurden gleichermaßen von den größten Architekten ihrer Zeit entworfen. Beliebter denn je ist heute die Altstadt: acht Millionen Menschen treiben jährlich durch ihre verträumten Gassen und 175 Kanäle mit 38 Kilometern Länge. Der Markusturm ist mit seinen 99 m nicht nur der höchste Punkt Venedigs, sondern auch der Endpunkt unserer Alpendurchquerung.
Reinhold, Theresia und ich konnten am Samstag, 14.09.13 wegen eines Trauerfalles nicht mehr bei der Gruppe sein - eine Stadtführung wäre noch vorgesehen gewesen - und so ließen wir diese eindrucksvolle Wanderung beim gemeinsamen Mittagessen nocheinmal Revue passieren. Wir waren stolz auf die vollbrachte Leistung, die Gott sei Dank unfallfrei zu Ende gegangen ist. Wir bedankten uns nochmals ganz herzlich bei unserem Wanderführer Josef, der in seiner Ruhe uns alle glücklich ans Ziel gebracht hat. Es war eine harmonische Gruppe und es gab auf dieser über 500 km langen Strecke nicht eine einzige Unstimmigkeit. Ein Lob deshalb auch an alle Teilnehmer.

Theresia hat für Josef ein Gedicht verfasst, das ich hier gerne wiedergeben will:

Do Josef isch inso Gait, 
olm voraus ma liaba Leit.
Va Münchn bis Venedig hotta ins g'schliffn,
dass des sofl weit isch, homo iatz erscht bigriffn.
Augn, ogn, ume, augn, uma, ogn, wido augn,
dass mo nochn kemm sein, homo la gimiasst schaugn.
Klotschta in die Hände, sem isch zi giahn
und et in do Gegnd manondo zi stiahn.
Zerscht hot sich do Josef af die Hintofiasse g'stellt,
weil mir hom oanfoch awin zuikeahrn giwellt.
Mir vostiahn's wo, die oane Runde noch do ondon
ma porzelona, mir sein decht dou zi wondon.
A Hetz homo kop und gilocht homo viel
und sein olm guit unkemm, an inso Ziel.
Do Josef hot des a glei amo kapiert
und hot olba öfta mite probiert.
Ban Schnops hepa zruck, obo in Prosecco hotta gearn,
sem kenn's a amo a poor Flaschlan wearn.
Iaz af oamo sein mo dou in Venedig,
zwor glücklich, obo a awian erledigt.
Josef wos mir dir giwellt hom sogn,
mir tatn di am liabschtn af Händn trogn.
Du bisch do beschte Führa va weit umanondo,
deswegn seimo heint a asou schiane banondo.
Vogelts Gott sog mo va gonzn Herzn,
wenne an "Gullo" mit gimocht hosch, se musche voschmerzn.
Mir tian iatz af di s'Glasl erhebm
und lossn di gonz sagrisch HOCHLEBM.

Alle gemeinsam sind wir nach dem Essen noch zum Bahnhof gegangen. Theresia, Reinhold und ich haben uns von den anderen Teilnehmern verabschiedet mit dem Wunsch, ein anderes Jahr wieder eine gemeinsame Tour zu unternehmen.
Der Zug ist um 15.00 Uhr in Venedig abgefahren, ein Umstieg in Verona und Franzensfeste war notwendig und um 21.45 Uhr sind wir dann in Olang ausgestiegen.

DATEN BELLUNO - VENEDIG
Strecke: 145 km - Höhenmeter: 1.200 - Abstieg: 1.520 m - Gehzeit: 33 St.

DATEN MÜNCHEN - VENEDIG
Strecke: 557 km - Höhenmeter: 22.600 - Abstieg: 23.000 m - Gehzeit: 162 1/2 St.