Mittwoch, 27. Juni 2018

Jakobsweg Bodensee - Zürichsee - Einsiedeln

Montag, 18.06.18: RORSCHACH - HERISAU
Am Samstag, 16.06.2018 fahren wir (Zilli und ich) nach Feldmeilen zur Familie vom Sohn Hannes.

Am Montag, 18.06.18 beginne ich meinen Jakobsweg in der Schweiz. Hannes bringt mich um 7.00 Uhr nach Meilen, ich fahre mit der Fähre nach Horgen, wo mich bereits Kathi erwartet und sie bringt mich in ihrem Auto gütigerweise nach Rohrschach zum Hafen. Nocheinmal herzlichen Dank dafür.

Dort beginnt mein PILGERWEG nach EINSIEDELN.
Gleich am Start treffe ich 2 französische Pilger, die die gleiche Strecke vor sich haben. Zum guten Start gehört ein Abstecher zum Jakobsbrunnen, aber vor lauter Aufregung verpasse ich dieses Vorhaben.
Rohrschach am Südufer des Bodensees (ca.9.500 Einwohner im Kanton St. Gallen) ist schon seit alters her ein wichtiger Ausgangsort am Jakobsweg. Früher erreichten viele Pilger, die zumeist aus Deutschland kamen, mit dem Schiff aus Richtung
Lindau das hübsche Städtchen am Bodensee und setzten hier ihren Weg fort.
Der St. Galler Weg führt über das sehenswerte St. Gallen, weiter über Herisau nach St. Peterzell. Er durchzieht dabei das wunderschöne Hügelland des Toggenburger und Appenzeller Landes.
Den Jakobsschildern folgend gehe ich gemeinsam mit diesen 2 Franzosen ein Stück des Weges. Die Beschilderung ist perfekt und den Wegweiser mit der Nr. 4 präge ich mir ein. Am Schloss Sulzberg vorbei gelange ich nach Untereggen mit herrlicher Aussicht auf den Bodensee. Über die sagenumwobene Martinsbrücke gelange ich zum Ortsteil Schaugen. Hier treffe ich eine schweizer Pilgerin; mit ihr gehe ich bis nach St. Gallen. Dort halte ich mich ungefähr zwei Stunden auf, wandere durch die schöne Altstadt, kehre in die Stiftskirche mit ihren Zwillingstürmen zu einem Gebet ein und verlasse nach der Mittagspause diese wunderschöne Stadt. Sehenswert ist auch noch die  Stiftsbibliothek, von der UNESCO aufgenommen in die Liste des Weltkulturerbes.

Der Name St. Gallen stammt vom Wandermönch Gallus. In der auf über 700 m ü.M. liegende Stadt leben ca. 76.000 Einwohner.
Am weiteren Pilgerweg treffe ich auf die Kapelle "Maria Einsiedeln", die leider versperrt ist, wie auch einige andere Kirchen unterwegs.
Den Ort Bruggen durchquere ich neben der Hauptstraße. Von St. Gallen bis hierher ist viel auf Asphalt zu gehen, was nicht sehr
angenehm ist.
Am Gübsensee ist es schattig und einladend auf dem Schotterweg zu gehen. Der Stausee ist seit 1928 ein Naherholungsgebiet. Er gewährt Pflanzen und Tieren eine natürliche Entfalgung. Heute ist das Gebiet um den Gübsensee ein Gelände, das Menschen, Pflanzen und Tieren Ruhe und Erholung bietet.
Die Stadt Herisau ist in Sicht und Hannes hat mir dort in einem Gasthaus die erste Übernachtung gebucht. Ich treffe dort um 18.00 Uhr ein und gönne mir auch ein warmes Abendessen.
Frühzeitig gehe ich ins Bett und ruhe mich aus.
710 m Aufstieg - 350 m Abstieg - 24 km - 6 3/4 St. reine Gehzeit


Dienstag, 19.06.18: HERISAU - WATTWIL
Nach dem Frühstück starte ich wiederum auf dem Jakobsweg in Herisau im Appenzellerland um 8.00 Uhr; bisherige Wanderung im Kanton St. Gallen.
Im Städtchen Herisau, Hauptort des Kantons Appenzell mit ca. 16.000  Einwohnern, mache ich noch Fotos von den Bürgerhäusern.
Über sanfte Bergwiesen und Spazierwege durch Mischwälder gelange ich zum Weiler Nieschberg, wo man noch einen herrlichen Ausblick auf Herisau und den fernen Bodensee hat. Auf dem Weg zum Hörnlipass und auch nachher, treffe ich auf wunderbare Bauernhäuser und sehe in den Lüften einzelne Bussarde und mehrere Mali-Amaranten aus der Familie der Prachtfinken.
Der Jakobsweg ist heute sehr angenehm und einladend, führt er doch über sanfte Wiesen und durch schattenspendende Mischwälder, mal auf und mal ab, zum Säntisblick, nach Risi und über die Hügelkette auf den "Sitz". Beim Gasthaus Landscheidi mache ich eine kurze Trinkpause, bevor der Abstieg ins Neckertal beginnt.
In St. Peterzell, wiederum im Kanton St. Gallen, ist Mittagspause angesagt und ein Abstecher in die barocke Pfarrkirche gibt Gelegenheit zu einem Gebet.
Nun geht es in der warmen Nachmittagssonne am "Bädli" und Streusiedlung Niderwil und Heiterswil und zum Aussichtspunkt Scherrer mit dem Gasthof Churfirsten, ca. 4 km vor Wattwil, wo meine zweite Unterkunft gebucht ist. Ankunft dort um 16.00 Uhr. Ich bin wiederum einziger Pilger, wie schon am Abend zuvor.
Nach dem Verdauungsspaziergang in der Abendsonne gehe ich wiederum frühzeitig ins Bett.
970 m Aufstieg - 730 m Abstieg - 21 km - 6 1/2 St.

Rotes oder Falcksches Haus in St. Peterzell
Haus zum "Bädli"

Mittwoch, 20.06.18: WATTWIL - RAPPERSWIL
Gütigerweise hat man mir das Frühstück frühzeitig bereitgestellt und ich konnte so um 6.30 Uhr starten, nachdem ein heisser Tag vorausgesagt ist und ich einen langen Weg zu bewälitgen habe.
1 Stunde Gehzeit benötige ich für den Abstieg nach Wattwil, der durch schön gemähte Wiesen führt und ich in der Früh 3 Füchse in der Nähe eines Bauernhofes beobachten konnte.
Nun geht es aufwärts, an der Burgruine Iberg vorbei hinauf zur Schlosswies, Laad und der Passhöhe Oberricken. Nach Walde und Rüeterswil gelange ich zur St. Ursula Kapelle. Der dortige schöne,  ferne Ausblick auf den Zürichsee lässt mich an mein Etappenziel denken.

Bezikon und Bifang lasse ich hinter mir und gehe dann kurz in die  Pfarrkirche St. Laurentius und St. Gallus von St. Gallen-Kappel.
Viele Kirsch- (Erntezeit), Nuss- und Lindenblütenbäume erinnern mich an Südtirol.
Wiederum sind bei den Bauernhöfen viele Mali-Amaranten zu sehen, dafür aber keine Hunde, was für die Pilger erfreulich ist.
Schmerikon ist in Sicht und nun beginnt ein mühsamer, in der heißen Nachmittagssonne 11 km langer Strandweg nach Rapperswill. Trinkpausen sind immer wieder angesagt und die vorbeifahrenden Radfahrer mit ihren E-Bikes machen es mir noch
schwerer.
Rapperswil liegt am östlichen Zürichseeufer, hat ca. 8.000 Einwohner und ist wegen der Lage am See, der Altstadt und Knies Kinderzoo ein beliebter Ausflugsort. Ab 01. Jänner 2007 ist die Gemeinde Rapperswil-Jona im Kanton St. Gallen entstanden mit ca. 27.000 Einwohnern; vorher war Rapperswil eine eigene Gemeinde.
Weiters sehenswert ist noch das Schloss Rapperswil, das Polenmuseum, die Stadtpfarrkirche St. Johann, der Fischmarktplatz und der Hafen. 
Ich bin deshalb nach Rapperswill (Ankunft im Hafen um 16.30 Uhr) gepilgert, weil ich von dort mit dem Schiff nach Herrliberg (1 Stunde Schifffahrt) fahren und bei meinem Sohn Hannes übernachten konnte. Sonst ist natürlich die Route von Schmerikon über Siebnen und Lachen nach Einsiedeln zu empfehlen.
620 m Aufstieg - 1.150 m Abstieg - 33 km - 53.000 Schritte! - 9 St.

Blick zum Zürichsee
Rapperswil

Donnerstag, 21.06.18: RAPPERSWIL - EINSIEDELN
Zugfahrt um 8.00 Uhr von Feldmeilen nach Rapperswill.

Dort beginnt die letzte Etappe meines Pilgerweges. Über den Holzsteg, auch Hurdensteg genannt, gelangt man ans andere Seeufer nach Hurden und Pfäffikon. Dieser Steg wird im Jahre 2001 aus Eichenholz neu erstellt und dient auch den Jakobspilgern, welche auf dem Schwabenweg von Konstanz nach Einsiedeln unterwegs sind. Mit einer Länge von 840 m und einer Breite von
2,4 m ist sie die längste neuzeitliche Holzbrücke der Schweiz.
Nach Pfäffikon sind gar einige Stufen zu überwinden bis dann ein gemütlicher Waldweg, an einem Rastplatz vorbei, nach St. Meinrad (Schutzpatron Einsiedelns) führt. In die Kapelle neben dem Pilger-Gasthaus kehre ich kurz ein.
An der Tüfelsbrugg steht das Geburtshaus des berühmten Arztes Paracelsus (1493 - 1541).
Weiter geht es über Feld- und Asphaltwegen nach Meieren und Galgenchappeli. Dort hat man einen wunderbaren Ausblick auf den Sihlsee und das Klostergebäude Einsiedeln. Es ist nicht mehr weit bis dorthin und das Kloster ist das Endziel meiner Pilgerwanderung in der Schweiz.

Einsiedeln ist eine Gemeinde im Schweizer Kanton Schwyz und hat ca. 15.000 Einwohner. Bekannt ist Einsiedeln durch das Kloster Einsiedeln, den bedeutendsten Barockbau der Schweiz mit der Gnadenkapelle und einer Figur der Schwarzen Madonna, die
unter den Katholiken großes Ansehen genießt.
Das barocke Kloster entstand von 1674 - 1735 in drei Etappen. Die Fresken und die Stuckarbeit im Inneren sind wundervoll; das Deckenfresko ist das größte der Schweiz.
Der Wallfahrtsort Maria Einsiedeln ist eng mit dem Leben des heiligen Meinrad verbunden. Dazu gibt es eine Sage, nachzulesen im Internet, wo auch ich die eine oder andere Information entnommen und in diesem Bericht eingefügt habe.

Mit Zug und Schiff fahre ich wieder zurück nach Feldmeilen und genieße noch den letzten Abend mit der Familie, bevor es am nächsten Tag wieder heimwärts geht.
700 m Aufstieg - 220 m Abstieg - 17 km - 4 3/4 St.

Zusammenfassung: 3.000 m Aufstieg - 2.450 m Abstieg - 95 km - 27 St.

N.B.: Mir fehlt noch das Teilstück INNSBRUCK - RORSCHACH, dann hätte ich meinen Plan umgesetzt, den Pilgerweg GRAZ - EINSIEDELN zu gehen. Ich hoffe, dies in nächster Zeit in Angriff nehmen zu können.
Einsiedeln



Donnerstag, 14. Juni 2018

Hochzeit in Apulien

Donnerstag, 31.05.2018: ANREISETAG
Abfahrt um 7.00 Uhr mit Privatauto nach VENEDIG (200 km); Zilli, Margit und Sepp sind mit dabei.
Ankunft in Venedig, nach einer kurzen Pause auf einer Raststätte, um ca. 10.30 Uhr.
Das Auto wird im Brusutti-Park abgestellt und ein Taxi bringt uns zum Flughafen.
Nach dem Check-in und Aufgabe der Koffer bleibt uns noch reichlich Zeit bis zum Abflug um 13.15 Uhr mit der Fluggesellschaft "Volotea".
Wir treffen im Flughafen auch noch andere Hochzeitsgäste, die mit derselben Fluglinie nach BARI fliegen.
Nach 1 1/4 St. Flugzeit landen wir pünktlich in Bari und holen dort das bereits durch Hannes vorbestellte Leihauto, nach etwas Wartezeit, bei "Sischily by Car", geben im NAVI unsere Ankunftsadresse ein und erreichen nach 120 km unsere herrliche Unterkunft "Il Filario del Castello San Basilio" in MARCONIA, Provinz Matera in der Region Basilikata. Das herrliche Wetter genießen wir und machen Fotos in der Abendsonne.
Flug und Unterkunft hat uns gütigerweise Stefan organisiert.
Am Abend fahren alle Hochzeitsgäste, die in diesem Haus untergebracht sind, zu einem gemeinsamen Pizzaessen nach TINCHI. 7 Pizzasorten werden uns serviert mit verschiedenen Geschmacksrichtungen. Auch Bier der Brauerei Forst ist im
Angebot.
Nachher geht es wieder zurück zur geräumigen Unterkunft, schalten in der Suite die Klimaanlage ab, hören die Nacht aber immer wieder Knalleffekte gleich unseren Böllerschüssen, die die Wildschweine von diesem Gebiet fernhalten sollen.


Freitag, 01.06.18: MATERA
Nach dem Frühstück um 8.00 Uhr fahren wir von unserer Unterkunft nach MATERA (ca. 60 km). Stefan hat uns dort eine Führung organisiert. An die 25 Südtiroler nehmen daran teil.

Matera ist eine Stadt auf einer felsigen Landzunge in der Region Basilikata mit ungefähr 60.000 Einwohnern.
Durch die Altstadt geht es zu den Sassi di Matera, ein Komplex aus Höhlensiedlungen, die in die Felswand geschlagen sind. Nachdem sie 1952 aufgrund von schlechten Lebensbedingungen geräumt werden, beherbergen die Sassi heute Museen und gehören seit 1993 zum UNESCO-KULTURERBE. Die Höhlen, Sassi genannt, gelten als Symbol der Wiedergeburt dieser Stadt, die auch heute oft das "Zweite Betlehem" genannt wird.

Matera gehört nachweislich zu den ältesten Orten der Menschheitsgeschichte. Dort befindet sich eine in Tufstein gehauene Siedlung, die sogenannte "città sotterranea". Zum
deklarierten Erbe gehören auch die Felsenkirchen, die Torre Metellana, die Klosteranlage und die Krypta, alle zum Großteil im Hochmittelalter erbaut.
Im Oktober 2017 wird Matera als erste Stadt Süditaliens zur italienischen "KULTURHAUPTSTADT EUROPAS 2019" gewählt.
Nach der aufschlussreichen zweistündigen Führung haben wir uns das vorbestellte Mittagessen redlich verdient und eine Abkühlung nach der warmen Sonneneinstrahlung tut auch gut.

Danach geht es, bei leichtem Nieselregen, zurück zu unserer Beherbergungsanlage, bevor es nach GINOSA (40 km) zur Gesangsprobe für die Hochzeit in die Kirche geht. Wir singen 4 italienische Lieder und 1 deutsches Lied. Ottilia mit ihrer Gitarre hat sich bereit erklärt mit dem Verwandtenchor (1 Aushilfe haben wir mit dabei) bestehend aus den Personen Gabi, Irmgard, Theresia, Arthur, Erwin, Alfred, Markus und Paul dieses neue Liedgut zu proben und am Hochzeitstag aufzuführen.

Nach einer Zwischenpause treffen sich die Südtiroler Hochzeitsgäste am Vorabend der Hochzeit vor dem Heimathaus der Braut  Enica zur "Serenade". Dies ist ein italienischer Brauch und Daniel M. begleitet den Bräutigam Daniel N. auf seinem Instrument. Die Gesangskünste sollte der Bräutigam unter Beweis stellen, nachdem Enica auf dem Balkon im 1. Stock erscheint. Sie ist aber gerührt von seinen Worten über das erste Treffen mit ihr und die weitere Beziehungsgeschichte, die er in zu Herzen
gehenden Worten vorbringt. Auch ihre Eltern und die zwei Schwestern, aber nicht nur diese, sondern die ganze anwesende Gesellschaft ist angetan und spendet kräftigen Applaus.
Danach wird in der Straße bei Diskomusik getanzt und gesungen und auch die Nachbarn schauen aus den Fenstern.
Einen kleinen Imbiss und ein Getränk gibt es zum Abschluss, bevor um Mitternacht wieder die Rückreise zur Unterkunft angetreten wird.


Samstag, 02.06.18: HOCHZEIT VON ENICA UND DANIEL IN GINOSA
Das Frühstück gibt es bereits um 7.00 Uhr.
Der Bräutigam muss früh aufstehen, da bereits Fototermine anstehen, so auch nachher bei der Braut.
Bei herrlichem Wetter genießen wir die Morgenstunden und machen uns schick für den Hochzeitstag. Für die Frauen ist im "Filaro" eine Friseurin organisiert und die Bräutigammutter Martina ist al Testerin angetreten.
Rechtzeitig fahren wir nach GINOSA (22.500 Einwohner), haben wir in der Kirche noch die Gesangsgeneralprobe mit Maijastiina, die uns am Keyboard begleitet.

Bräutigam DANIEL wartet um 11.00 Uhr in der Kirche auf die Braut ENICA, die vom Brautvater begleitet wird.
Daniel M. auf der Bassklarinette und Maijastiina auf dem Keyboard empfangen das Brautpaar mit einem passenden musikalischen Auftakt, bevor der Priester sie begrüßt und die Hl. Messe beginnt.
Die Kirche ist voll von geladenen Gästen und wir umrahmen den Gottesdienst würdevoll mit unseren Liedern. Das Brautpaar hat sich ein Lieblingslied gewünscht und Maijastiina hat ihnen diesen Wunsch gerne erfüllt und nach dem Treueversprechen zum Besten gegeben. Am Keyboard hat sie Daniel M. begleitet. Die Hochzeitsgesellschaft war erstaunt von den Gesangskünsten von ihr und unserem Chor.
Die Trauung mit den Trauzeugen Stefan und den zwei Schwestern der Braut dauert ungefähr 1 1/2 Stunden, wobei noch zu erwähnen ist, dass der Herr Pfarrer treffende Worte in seiner Predigt findet und vom Brautpaar und deren Eltern ab und zu auch Emotionen sichtbar sind, was ja natürlich ist.

Nach der Trauung geht es wieder zurück zum CASTELLO SAN BASILIO, wo ein reichhaltiger Aperitif im "Weissen Zelt" bereits vorbereitet ist. Das Brautpaar ist umsorgt von einer Begleitdame, die die ganze Hochzeitsgesellschaft (ca. 130 Personen) ins angrenzende Schloss zum Hauptmenü bringt.
Der Eröffnungstanz von Enica und Daniel ermuntert die Gäste zum Mittanzen und sobald die Lichter wieder heller werden und das Musikduo mit ihrem "Conferencier" eine Pause einlegt, ist wieder eine Menüfolge angesagt. Dieses Schloss ist geeignet für Hochzeiten, finden dort jährlich an die 50 statt (es wird auch wochentags geheiratet).

Das Essen schmeckt vorzüglich und die Weine dazu sind passend zu den zahlreichen Fischgerichten. Ich muss sagen, ich habe noch nie ein so gutes Essen serviert bekommen.
Was noch aufgefallen ist, einer unserer Nebentische steht auf wackeligen Beinen!!!
Das Hochzeitspaar und die Gäste begeben sich nun in den Schlossgarten zum gemeinsamen Fototermin, sind doch den ganzen Tag über 2 Fotografen unterwegs um passende Bilder und Momente festzuhalten. Sogar eine Drohne kommt zum Einsatz.
Im Schlossgarten ist auch der Verdauungstrunk vorbereitet, bevor es weitergeht zum Anschneiden der Hochzeitstorte.
Der Nachtisch wird dann wieder im Weissen Zelt serviert und die Mixgetränke gibt es vor dem Zelt, wo die Jugend wieder ihre Tanzkünste unter Beweis stellt.
Die letzten Hochzeitsgäste und vielleicht auch das Brautpaar verlassen erst nach 1.00 Uhr das Schloss. Die etwas älteren Gäste sind um diese Zeit schon in ihrer Unterkunft.
Der Ablauf der ganzen Hochzeitsveranstaltung im Schloss ist genauestens geplant und organisiert.
Ich muß sagen, ich bin froh und glücklich, dass ich bei dieser beeindruckenden Hochzeitfeier dabei sein durfte; dies ist sicherlich auch der Gedanke der anderen Hochzeitsgäste.
Deshalb an dieser Stelle ein recht herzlicher Dank an Daniel und Enica und auch an Stefan für die ganze Organisation vorab.
Eine Traumhochzeit in Apulien.
Ein Hoch auf das Brautpaar und alles Gute für die  gemeinsame Zukunft.


Sonntag, 03.06.18: RUHETAG
Das Frühstück beginnt heute etwas später, da Ausschlafen angesagt ist.
Das Brautpaar Enica und Daniel kommt noch kurz auf Besuch und gleichzeitiger Verabschiedung vorbei, da die Hochzeitsreise nach Sri Lanka ansteht.
Auch die Verabschiedung von einigen Hochzeitsgästen steht bevor; sie alle treten die Heimreise an, da sie bereits am Montag Verpflichtungen, oder es so geplant haben: Herta, Thea und Alfred, Kathi und Christian, Gabi und Robert, Alfred P. u.a.
Wir - Zilli, Margit und Sepp und Hannes mit Familie - fahren am späten Vormittag zum Strand "La Natura", genießen den Schatten unterm Sonnenschirm, gehen schwimmen oder dem Strand entlang und ruhen uns aus.
Am Abend fahren wir nach PISTICCI (ungef. 30 km - 17.700
Einwohner), können dort auch noch die Fronleichnamsprozession miterleben und gehen anschließend in eine Pizzeria, zahlen dort für 4 Bruschette, 4 Pizzas und 5 Bier den Preis von € 30,00.
Rückfahrt zu später Abendstunde, nach einem Verdauungsspaziergang durch die Stadt.


Montag, 04.06.18: ALBEROBELLO - GROTTE DI CASTELLANA
In der Früh verabschieden wir uns von den Eltern des Bräutigams, Martina und Arthur, Irmgard und Egon, die noch anderswo in Apulien bleiben und von Hannes und seiner Familie, die die Rückreise antreten, während wir mit dem Auto nach ALBEROBELLO (ca. 90 km) fahren.

Alberobello ist eine Stadt in Apulien, hat ca. 10.700 Einwohner und ist bekannt für ihre Trulli, das sind weiß getünchte Steinhäuser mit kegelfrömigen Dächern. Der Name dieser Kegelbauten kommt aus dem Altgriechischen und sind Rundbauten aus Trockenmauerwerk, die Dank der zahlreichen Kalksteinberge in der Hochebene der Murge gebaut werden konnten. Die heute noch vorhandenen Trulli sind aus dem 14. Jh.. Das historische Stadtzentrum besteht gänzlich aus diesen besonderen weißen, kegelförmigen Bauten, die Alberobello so berühmt und einzigartig machen. Die Dicke der Wände und die wenigen Fenster bieten eine gute thermische Isolierung der Innenräume (entnommen aus dem Internet).


Zur Mittagszeit essen wir auf der Terrasse eines Restaurants und müssen uns dann beeilen, dass wir trocken zum Auto kommen und grad noch einsteigen können.
Bei strömenden Regen fahren wir weiter zu den "HÖHLEN VON CASTELLANA", 20 km entfernt von Alberobello. Wir kommen pünktlich hin zu einer deutschen Führung um 14.30 Uhr und sind ungefähr 1 Stunde in der Höhle unterwegs. Wir wählen die kürzere Route mit einer Länge von 1 km, die hin bis zur "Höhle des Abgrunds" reicht, wo der Rückweg beginnt, und endet im "Grave", der ersten und einzigen Höhle, die nach aussen Kontakt hat. Wir gehen vorbei an einer Vielzahl von spektakulären Tropfsteinen, Stalaktiten, Stalagmiten, Gitterbildungen und Säulen in einer Tiefe von 40 - 60 m.

Die "Schwarze Höhle", die die Form eines Pilzes, die "Höhle der Denkmäler", der größte geschlossene Hohlraum mit einer Höhe von 40 m und die "Höhle der Eule", deren Form man anhand einer Gruppe von Stalagmiten erkennen kann, sind mir noch gut in Erinnerung geblieben.

Nach der Rückfahrt zur Unterkunft fahren wir noch zum Restaurant "Borgo" und lassen uns Fischvorspeisen servieren, die wiederum köstlich waren.


Dienstag, 05.06.18: Fahrt in die Region KALABRIEN
Wir sind nur mehr alleine im "Filaro" und haben dort einen Reisetipp bekommen.
Das erste Ziel ist ROCCA IMPERIALE (30 km Fahrtstrecke), gleich an der Regionengrenze zu Kalabrien, in der Provinz Cosenza, mit ca. 3.300 Einwohnern.
Im historischen Teil des Ortes steht die Ruine eines Kastells aus dem 13. Jh., vom Staufer Kaiser Friedrich II. erbaut. Wir besichtigen das Schloss mit einer sympathischen und fachkundigen Dame als Begleiterin. Diese Burg wird in der Zeit vom 15. bis 17. Jh. mehrfach erweitert und umgebaut. Seit einigen Jahren sind Bemühungen im Gange, mit Hilfe von EU-Geldern Restaurierungsarbeiten durchzuführen. Heute gehört die Burg der Gemeinde Rocca Imperiale. Dort oben hat man einen herrlichen Ausblick zum Meer und zu den Hügeln im Süden.
Anschließend gehen wir durch enge Gassen über den beschilderten Weg der Zitronen in das Dorfzentrum und zur Kirche "Maria Aufnahme in den Himmel".

Nicht nur Zitronen wachsen in dieser Region, auch Orangen- und Mandarinenbäume, Olivenhaine, Gemüse und Reben, aus welchen leichte und fruchtreiche Weine hergestellt werden.


Nun geht es mit dem Auto 20 km weiter nach MONTEGIORDANO, eine Gemeinde mit ca. 1.800 Einwohnern, gelegen am Ionischen Meer und bekannt durch seine "Murales", das sind Zeichnungen und Malereien auf Häuserfassaden im Ortszentrum. Auch zahlreiche Sprüche sind dort zu finden. Wir verweilen dort eine Zeit, prägen uns einige Sprüche ein und machen
Fotos. Das Mittagessen in einem Restaurant in Montegiordano, wiederum Fischspeisen, schmeckt uns sehr gut. Sie holen dort täglich frischen Fisch von den Fischern, die im Hafen anlegen und bereiten ihn schmackhaft zu.

Am Nachmittag fahren wir weiter zum letzten Ausflugspunkt ROSETO CAPO SPULICO, weitere 20 km der Küstenstraße
entlang, ein Ort in der Provinz Cosenza mit ca. 1.900 Einwohnern.
Wir besuchen das Museum für Völkerkunde und danken Herrn Leonardo S. für die Führung. Wir sehen dort eine reichhaltige Sammlung nicht nur bäuerlicher Kultur, sondern auch andere Gegenstände, die wir nicht immer zuordnen können. Die Liebe, mit der er uns sein Museum zeigt, wird durch die Art wahrgenommen, wie er von den Gegenständen spricht, die dort aufbewahrt sind.
Von besonderem Interesse ist das historische Zentrum, das sich auf  einem schönem, zum Meer hin abfallenden Hügel, befindet.

Am Abend fahren wir wieder zurück zu unserer Unterkunft und genießen die letzten Abendstunden in der Basilikata.


Mittwoch, 06.06.18: RÜCKREISETAG
Nach dem Frühstück im Süden Italiens bei wärmender Sonne fahren wir noch zum Strand in Borgo, wo Margit und Zilli noch einen Spaziergang machen und die Füße noch im angenehmen Meerwasser abkühlen, während Sepp und ich nach Marconia fahren, Zeitungen zu kaufen um die Neuigkeiten zu erfahren.

Um die Mittagszeit fahren wir nach BARI, geben dort das Leihauto zurück und warten am Flughafen, nach der Gepäcksaufgabe, auf den Abflug nach Venedig.
Mit dem Leihauto sind wir in dieser Zeit in Apulien, der Basilikata und Kalabrien ungefähr 1.000 km unterwegs gewesen und sind froh, dass wir ohne Delle das Auto zurückgeben konnten.
Um 17.30 Uhr ist der Abflug von Bari und um 18.50 Uhr die Landung in VENEDIG.
Der Taxidienst holt uns dort ab und bringt uns zum Parkplatz Brusutti, wo wir mit unserem eigenen Auto die Heimreise antreten.
Um 22.00 Uhr sind wir wohlbehalten in Olang angekommen.
 
Alberobello

Alberobello

  Alberobello










Schloss "San Basilio"








  
Schlossanlage "San Basilio"


                                                                     

                                                                                            

In Matera
Vor "Filario del Castello San Basilio"