Sonntag, 20. Oktober 2019

Ligurien und Còte d'Azur - Wanderungen

Der AVS - Sektion Bruneck - organisiert heuer wiederum eine Fahrt an die WESTLIGURISCHE KÜSTE und COTE D'AZUR.
Daniel hat mich zu dieser Fahrt angemeldet.
Die Organisation liegt in den bewährten Händen von Frau Christl Felder Mair.


Dienstag, 08.10.19: ANREISETAG
Bereits um 4.30 Uhr holt uns Dietmar, der Chauffeur des Reiseunternehmens "Taferner", gütigerweise am Bahnhof in Olang ab; die meisten Teilnehmer steigen in Bruneck zu. Insgesamt besteht die Wandergruppe aus 52 Personen, die Christl im Bus herzlich willkomen heißt und kurz das Programm vorstellt.

Nach zwei Zwischenstops gelangen wir um die Mittagszeit nach GENUA und besichtigen dort das AQUARIUM.

Das Aquarium von Genua weist mit 71 Becken, über 15.000 Tieren und 400 Arten, die größte Schau biologischer Vielfalt des
Lebensraumes Wasser in Europa auf und beeindruckt zudem durch seine Lage mit Blick auf den Golf von Genua.
Eingeweiht wird das Aquarium 1992 und hat eine Größe von 27.000 m². Es ermöglicht den Besuchern einen Spaziergang zwischen den Weltmeeren, bei dem man unter anderem Delfine, Haie, Pinguine, Rundschwanzseekühe und Tiere der Antarktis bewundern kann. Auch Quallen, tropische Fische, Robben und viele Tiere sind in einem natürlichen Lebensraum zu sehen.
Hervorragend ist die Rekonstruktion der natürlichen Umgebung
auch bei Reptilien, Amphibien und im Allgemeinen bei Tieren der Wälder mit Flüssen und Süßwassergewässern.

Nach der Besichtigung des einmaligen Aquariums haben wir noch Zeit für eine kurze Mittagspause, bevor es dann weitergeht, der Küstenstraße entlang, zur Blumenstadt SANREMO, wo wir im ***Hotel "Lolli Palace" unsere Unterkunft beziehen.
Vor dem Abendessen werden wir mit einem Aperitiv begrüßt und begeben uns anschließend noch in die Stadt zum Spielcasino (Besichtigung von Aussen) und zum Aristonkino, wo alljährlich der
Songkontest stattfindet. Auf dem Weg dorthin sehen wir auf der Straße in der Fußgängerzone eingravierte Schilder der Sieger dieses Wettbewerbes mit dem entsprechenden Lied, ab dem Jahre 1951.


Mittwoch, 09.10.19: VARIGOTTI - NOLI
Abfahrt mit dem Bus nach dem Frühstück um 8.30 Uhr.
Zwei einheimische Wanderführerinnen, Frau Simona und Frau Angela, begleiten uns bereits im Bus nach Varigotti und erzählen uns allerhand Wissenswertes von Westligurien.
Durch einen Unfall auf der Küstenstraße verzögert sich die Fahrt und wir beginnen unsere erste Wanderung um 11.00 Uhr.

Das Dorf Varigotti befindet sich in der Provinz Savona, hat eine Fläche von 22 km² mit ca. 850 Einwohnern und liegt direkt am Meer. Diese ligurische Küstenortschaft ladet ein zu einem
erholsamen Urlaub bei sauberem Wasser und Strand.

Der erste Teil des Weges ist etwas steil und der Sonne ausgesetzt. Bei der Kirche zum "San Lorenzo", die nur an Sonntagen geöffnet ist, machen wir die erste kurze Rast. Vorbei an der Gedenkstätte der Meerestoten mit herrlichem Blick auf den Hafen der "Saraceni", geht es weiter aufwärts durch duftende Macchia zur "Punta Crena", wo Mittagsrast angesagt ist. Dort oben hat man  eine wunderbare Aussicht, bei herrlichem Wetter, auf die Küste und das ligurische Meer.
Jetzt geht es nur mehr abwärts zur "Grotta dei Falsari", ein lohnenswerter Abstecher. Man sieht eine aus dem Karst gewaschene Höhle mit Meeresblick, die wohl früher auch Wohnstätte war. Alle betätigen ihre Handys oder Fotoapparate und machen Selfies oder Aufnahmen von und aus dieser Höhle. Lois ist dabei ein gefragter Mann. 4 Fotos in diesem Bericht sind auch von ihm.
Nach Noli ist es nicht mehr weit und der Durst wird in einer Bar gestillt. Hons Willeit packt sein "Örgile" aus, spielt auf und wir singen dazu.


Noli ist eine Gemeinde mit 2.700 Einwohnern, einer Fläche von 9,60 km² und ist Mitglied der Vereinigung "I borghi più belli d'Italia". Das mittelalterliche Dorf ist von der Landseite aus nur durch ein schmales Tal erreichbar.

In Sanremo angekommen (ca. 18.00 Uhr), gehen wir vor dem Abendessen noch in eine Bar zum Aperitiv, wo uns zum Getränk reichlich "Häppchen" serviert werden.
Teils noch in Wanderbekleidung, gehen wir nach dem Essen in den "Weißen Saal" zum Tirolerabend! Hons spielt wiederum auf, die Karter sitzen etwas abseits.
400 m Auf- u.Abstieg - 7 km - 3 1/4 St. reine Gehzeit


Donnerstag, 10.10.19: FANGHETTO - BREIL
Abfahrt wie gestern um 8.30 Uhr mit unserem bewährten Chauffeur Dietmar.
In Fanghetto ist der Start unserer Wanderung. Nur mehr wenige Einwohner sind in diesem Dorf anzutreffen.

Wir verlassen die Staatsstraße, die nach Colle di Tenda führt, zweigen rechts ab und gehen über eine schmale Steinbrücke, die den Fluß Roya überquert. Auch unsere beiden Wanderführerinnen sind wieder dabei und erzählen uns unterwegs wieder Interessantes aus der Umgebung. Durch schattenspendende Kiefern und Olivenbäume gelangen wir über einen gut angelegten Steig nach etwa 1/2 Stunde Gehzeit auf die Französische Grenze im Roya-Tal.

Zwischen herbstlich gefärbten Sträuchern geht es gemächlichen Schrittes aufwärts zum Dorf Borgogni, wo Mittagspause angesagt ist und in einer nicht ganz legalen Bar erhalten wir trotzdem unsere gewünschten Getränke, ausser Wein.

Es geht weiter durch das enge Roya-Tal, wo nur die Straße und 2 Eisenbahntrassen sich durchschlängeln, nach Breil. 

Breil-sur-Roya ist eine französische Gemeinde auf 350 m Höhe am Fluß Roya, nahe der Grenze zu Italien und rund 20 km von der Küste des Mittelmeeres entfernt. Die Fläche dieses Dorfes beträgt 81 km² und hat 2.200 Einwohner.
Der Fluß Roya ist hier für die Gewinnung von Elektrizität aufgestaut und bildet auf der Westseite des Ortes einen kleinen See.

Mit dem Bus geht es wieder zurück nach Sanremo und in der
gleichen Bar wie gestern lassen wir unseren Tag bei Spiel und Gesang ausklingen. Ich berichte natürlich immer nur von den Begebenheiten wo ich dabei bin; die anderen kenne ich nicht so genau.
Mit Marschmusik, gespielt auf der Zieharmonika von Hons, wird in das Hotel "Lolli Palace" zum Abendessen einmarschiert.
520 m Aufstieg - 440 m Abstieg - 10 km - 4 St.


Freitag, 11.10.19: MONACO - MENTON
Nach ca. 1 Stunde Fahrzeit, größtenteils der Küste entlang, erreichen wir das Fürstentum Monaco. 
Frau Simona begleitet uns wieder und führt uns durch das Fürstentum.

MONACO ist ein winziger, unabhängiger Stadtstaat an der französischen Mittelmeerküste (Cote d'Azur), nahe der Grenze zu Italien, der für seine luxuriösen Casinos, Jachthäfen, Gärten und den prestigeträchtigen Großen Preis von Monaco in der Formel 1, im Stadtbezirk Monte-Carlo, bekannt ist. Wir sind einen Teil dieses Parkourses mit dem Bus abgefahren, beim Rennen selbst
müssen gewisse Straßenabschnitte teilweise umgestaltet werden.
Monaco war ein antiker Handelsplatz der Phönizier und später der Griechen, heute ist es vornehmlich bei den Reichen der Welt als Wohnsitz begehrt, da weder Einkommen- noch Erbschaftssteuer erhoben werden.
Der südeuropäische Stadtstaat ist nach der Vatikanstadt der zweitkleinste Staat der Erde mit einer Fläche von knapp 203 Hektar und einer Einwohnerzahl von ca. 39.000 (Monegassen), mit der höchsten Bevölkerungsdichte aller Staaten. Die einheimische
Bevölkerung stellt einen geringen Anteil dar, nämlich knapp 1/4 der Wohnbevölkerung. Somit ist Monaco ein Einwanderungsland und weist einen der höchsten Anteile an Ausländern aller Staaten auf.
Die Amtssprache ist Französisch und das Monegassische ein romanischer Dialekt, doch wird auch viel Italienisch und Englisch gesprochen.

Die Altstadt von Monaco liegt auf dem Fürstenfelsen mit dem Fürstenpalast und den engen Gassen mit zahlreichen Gaststätten und Souvenierläden. Der Palast ist der Privatwohnsitz der Grimaldis, der teilweise auch besichtigt werden kann. Vom 13. Jahrhundert an ist die Geschichte des Staates Monaco eng mit der Familie Grimaldi aus Genua verbunden. Aktuell regierender Fürst ist Albert II. 
Die Kathedrale Notre-Dame-Immaculeè, die wir auch besichtigen, ist die Hauptkirche des Fürstentums und Grabeskirche des Geschlechts der Grimaldi und befindet sich nur unweit des Fürstenpalastes. 
 
Einige unserer Teilnehmer haben den Fürstenpalast besichtigt, andere sind in ein nahegelegenes Casino gegangen, nur aus Neugierde, nicht zum Spielen. In Monaco gibt es 4 Casinos, in ganz Italien deren 5.
Um die Mittagszeit findet auch die Wachablöse am Fürstenpalast statt, ein Fotomotiv für viele Touristen.

Nach dem Mittagessen fahren wir weiter nach MENTON, eine Stadt an der Cote d'Azur (29.000 Einwohner), bekannt durch seine Strände, Gärten und den Zitronenanbau (Symbol der Stadt). Wir besichtigen die Altstadt und halten uns nur kurz auf, bevor wir wieder über die Grenze fahren, Ventimiglia, die erste Ortschaft in Italien erreichen und zurückkehren zur Blumenstadt und zu unserem Hotel.



Samstag, 12.10.19: BORDIGHERA - SASSO
Wiederum sind wir in der Früh mit dem Bus unterwegs und nach einer knappen Stunde Fahrzeit, der Küstenstraße entlang, erreichen wir die Palmenstadt Bordighera, auch Heimatort unserer Wanderführerin Simona und Trainingszentrum des Sextner Tennisstars Jannik Sinner.
Wir besichtigen die Pfarrkirche "Santa Maria Maddalena" und singen dort das Lied "Großer Gott wir loben dich", bevor wir die Wanderung in Angriff nehmen.

Bordighera ist ein Ferien- und Badeort mit ca. 10.500 Einwohnern. Die Stadt gliedert sich in zwei Stadtteile, die Altstadt und den neueren Teil aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Dieser Ort hat ein besonderes Mikroklima mit milderen Sommern und wärmeren Wintern und besitzt eine reichhaltige mediterrane Flora mit vielen Palmen, Oliven-,  Zitronen-, Apfelsinen- und Eukaliptusbäumen, sowie Myrten, Mimosen, Agaven, Oleander und Kakteen. Berühmte Persönlichkeiten, wie der englische Schriftsteller Charles Dickens und der französische Maler Claude Monet, sind begeistert von diesem Ort nahe der Französischen Grenze.

Ich kann hier nicht alles niederschreiben was uns die bestens informierte, auch während der vergangenen Tage mit ihren Ausführungen imponierende Wanderbegleiterin Simona gesagt hat, dies würde den Rahmen sprengen und ich bin auch ausserstande, alles zu merken. Gewisse Informationen entnehme ich auch dem Internet.

Wir starten nun unsere Wanderung durch Pinienwald am "Beodo" entlang, einem alten Kanal, der die Stadt früher mit Wasser versorgte. Der Weg verläuft mitten durch üppige Palmenhaine und gleicht fast einer exotischen Landschaft, die heute noch wie im fernen Jahr 1884 unverändert geblieben ist. Am Ende dieses Anstieges erreichen wir die mittelalterliche Ortschaft Sasso, welche der "Balkon der Küste" genannt wird. Auf der Terrasse einer Bar, mit Sicht nach Monaco, spendiert Christl einen Aperitiv, bevor es mit dem Bus weitergeht Richtung Dolceacqua, wo für uns im Restaurtant "Rio del Mulino" ein 12-Gänge-Menü mit einem verdauungsfördernden Getränk aufgetischt wird, das ausgezeichnet schmeckt. Christl bedankt sich beim Koch und gleichzeitigen Restaurantbesitzer für das gute Essen und mit Musik und großen Applaus werden auch unsere 2 netten, kundigen und sehr geschätzten Wanderbegleiterinnen Simona und Angela
verabschiedet. Sie haben uns mit reichlicher Information in diesen 4 Tagen beglückt.

Mit dem Bus geht es wieder weiter nach Dolceacqua, eine Gemeinde mit ca. 2.100 Einwohnern. Das Dorf wird überragt mit dem "Castello dei Doria". Eine weitere bekannte Sehenswürdigkeit ist der "Ponte Vecchio", eine Brücke, die, obwohl schon in der Mitte des 13. Jahrhunderts erbaut, in einem einzigen Bogen von 30 m den Fluss Nervia überspannt. An der Ostseite des Flusses Nervia befindet sich der mittelalterliche Teil des Dorfes mit labyrinthartigen, engen, malerischen Gassen.
In der Umgebung von Dolceacqua wird auch der einzig nennenswerte DOC-Wein Liguriens angebaut, der Rossese.

 Nach Sanremo, der Küste entlang, ist es nicht mehr weit und auf der Dachterrasse unseres Hotels wird noch ein Schnäpschen von Sabine verkostet, natürlich bei Musik und Gesang.
Auch nach dem Abendessen nimmt der Tag dort oben seinen Ausklang und alle sind voll des Lobes für diese wunderbare Zeit in Ligurien und an der Còte d'Azur, immer bei schönstem Wetter.
200 m Aufstieg - 9 km - 3 St.


Sonntag, 13.10.19: Heimreise
Nach dem Frühstück treten wir um 9.00 Uhr die Heimreise an. Lois verstaut im Bus unser Gepäck und wir können entspannt die Rückfahrt antreten.
Nach zwei Zwischenstops erreichen wir die Gegend vom Gardasee und im Restaurant "Al Frassino" lädt uns Christl zum Mittagessen ein. Ein herzlicher Dank noch an dieser Stelle.
Gegen 20.00 Uhr erreichen die letzten Teilnehmer dieser Reise den
Heimatort.

Im Bus wird auch schon gedankt und ich wiederhole meinerseits den Dank
an dieser Stelle: Christl, danke vielmals für die perfekte Organisation dieser Wandertage in Ligurien; ein Dank ergeht auch an Sabine für die Mithilfe; unserem umsichtigen, ruhigen und erfahrenen Chauffeur Dietmar auch ein herzlicher Dank (wir sind mit ihm in diesen Tagen ca. 1.730 km unterwegs gewesen); dem Musikus Hons gebührt auch ein großer Dank für das perfekte Spiel auf seiner Zieharmonika und der Gitarre, er hat uns wirklich gut unterhalten; zuletzt noch ein Dank unserem Kofferexperten Lois; ein Dank an dieser Stelle auch allen Teilnehmern für die Pünktlichkeit und Rücksichtsnahme.

Zusammenfassung:
1.120 m Aufstieg - 840 m Abstieg - 26 km - 10 St.