Donnerstag, 6. Oktober 2011

Wandern im Steirischen Vulkanland

Der AVS - Sektion Bruneck - hat eine Wanderung im Steirischen Vulkanland organisiert und ich habe mich zu diesen Wandertagen, auf Anregung von Daniel, angemeldet.
Das Motto hieß: "RADFAHREN und WANDERN im STEIRISCHEN VULKANLAND"

Mittwoch, 28.09.11: Abfahrt in Bruneck um 6.30 Uhr mit "AVA -Taferner Reisen".
Ich bin in Olang zugestiegen, nachdem mich CHRISTL, die Organisatorin und Verantwortliche für diese Fahrt, freundlich empfangen hat.
Insgesamt 42 Radfahrer und Wanderer mit Gepäck und Fahrrädern hatte der Busfahrer Dietmar zu chauffieren.

Die Fahrt ging über LIENZ, GREIFENBURG (kurzer Frühstücksaufenthalt), KLAGENFURT, weiter über den PACKSATTEL nach BÄRNBACH, wo wir die Stadtpfarrkirche St. Barbara, neugestaltet nach Ideen von Friedensreich Hundertwasser, besichtigt haben. Die ursprünglich gestaltete Kirche wurde durch kunstvolle Keramikmosaike und farbig abgesetzte Putzflächen, sowie ein bunt gestaltetes Ziegeldach mit vergoldeten Dachkuppeln und einem Turmzwiebel umgestaltet. Den Höhepunkt im Kircheninnenraum bilden die Arbeiten von Hundertwasser bei der Altarnische und beim Taufort.
Weiter ging die Fahrt nach GRAZ, wo wir das Mittagessen einnahmen.
Die Besichtigung des Uhrturmes - Wahrzeichen der Stadt - durfte natürlich nicht fehlen. Er ist 28 m hoch und seit dem Jahre 1712 schlägt das Uhrwerk pünktlich jede Stunde. Man hat von dort aus einen herrlichen Blick über die Stadt Graz.
Einen Besuch statteten wir auch der Murinsel ab. Sie wurde im Jahre 2003 auf der Mur errichtet, um im Rahmen des Kulturhauptstadtjahres neben dem Schlossberg ein zweites und modernes Wahrzeichen der Stadt zu schaffen. Durch die Altstadt wanderten wir wieder zum Bus zurück.

Über GLEISDORF, FELDBACH, BAD GLEICHENBERG kamen wir abends nach BAIRISCH KÖLLDORF, wo wir im ****Hotel Legenstein - www.legenstein.at -  unser Quartier bezogen.
Das Abendessen schmeckte vorzüglich und nach dem Wattturnier auf der Terrasse bezogen wir unsere Schlafgemächer. Das Zimmer war geräumig und in ruhiger Lage. Ausserdem bietet das Hotel noch ein modernes Cardio-Fitness-Center und ein umfangreiches Aktiv- und Entspannungsprogramm, was wir aufgrund unserer ausgefüllten Tagesprogramme nicht nutzen konnten.

Donnerstag, 29.09.11 - Wanderung rund um die Riegersburg
Ein reichhaltiges Frühstück gab es ab 7.00 Uhr.
Vor der Abfahrt mit dem Bus um 9.00 Uhr, stellte uns Christl unsere Wanderführerin GABI, eine waschechte Vulkanländerin, wie sie im Wanderführer bezeichnet wird, vor.
Die Radfahrer - neun an der Zahl - wurden ab Hotel Legenstein von SEPP begleitet. Ich kann über ihre Touren hier leider nicht berichten, weil ich nicht dabei war. Ich habe nur vernommen, dass sie gar einige Kilometer und Höhenmeter mehr gemacht haben als die Wandergruppe (in Zahlen kann ich dies nicht ausdrücken) und ein Teilnehmer einen Ruhetag einlegen mußte.

Die Wanderer fuhren mit dem Bus über KAPFENSTEIN, FEHRING nach RIEGERSBURG und wanderten von der Marktgemeinde zum Lift auf die Hochburg. Auf dem hochemporragenden Basaltfelsen eines ehmaligen Vulkanes thront die Burg Riegersburg, ein besonderes Kulturdenkmal der Steiermark. Sie bietet einen herrlichen Ausblick über die sanfte Hügellandschaft mit Wäldern, Weingärten, Wiesen und Feldern bis nach Ungarn und Slowenien.

Die Führung durch die Burg war sehr interessant. Kurz ein paar Ausführungen hierzu: im Jahre 1138 wurde sie erstmals urkundlich erwähnt und die Burganlage erhielt im 17. Jahrhundert ihre heutige Ausdehnung durch die Burgherrin Katherina Elisabeth Freifrau von Galler. 1822 ging die Burg in den Besitz der Familie Lichtenstein über, welche bis heute aktiv für ihren Erhalt sorgt.
Nach der Führung gab es eine Stärkung und einen guten Tropfen Wein im nahegelegenen Burgrestaurant.
Über die Südostseite wanderten wir entlang des Gmundners und erreichten am FRÖHLICHBERG die Schokoladen-Manufaktur Zotter. Dort warteten bereits die Radfahrer und verkosteten mit uns die unterschiedlichsten Schokoladesorten, nach vorheriger Einführung in die Entstehung dieser Köstlichkeiten.

Mit süßem Mund gings weiter - auf den Spuren der Vulkane - über KORNBERG (kurze Einkehr im Eschenhof Dietl) nach AUERSBACH zur Heurigenschenke "Zum Sterngucker".

Unterwegs auf einem Schild vom Himmel-Erden-Weg "Ins Land einischau'n" war zu lesen: Das Steirische Vulkanland ist ein landschaftliches Kleinod. Was hier wächst hat Wert. Gerade in der Gemeinde Auersbach wird das sichtbar. Kulinarik hat hier einen großen Stellenwert. Lassen Sie sich vom Bilderbuffet der Landschaft verzaubern.

In der Heurigenschenke trafen wir wiederum mit den Radlern zusammen und als Überraschung empfing uns ein Ziehharmonika-Duo mit Spiel und Gesang. Christl hatte alles bestens organisiert. Ein zünftiges steirisches Abendessen wurde uns serviert und der Getränkekonsum war entsprechend. Gewitzelt wurde auch noch über "Schuichlöffel" und Katze mit Hund oder umgekehrt.
Um das Essen leichter verdauen zu können wurde auch noch getanzt.
Jetzt weiß ich nicht mehr genau, sind die Radfahrer mit dem Mountainbike bei Nacht zum Hotel gefahren oder mit uns im Bus!
Der Watter als Abschluss durfte im Hotel nicht fehlen und natürlich wurde auch konsumiert, sonst hätten sie auf uns nicht gewartet.
Reine Gehzeit an diesem Tag: 4 Stunden.

Freitag, 30.09.11 - Vulkangestein und Wein
Wanderer und Radfahrer starteten wiederum um 9.00 Uhr, nach dem Frühstück, ab Hotel Legenstein.
Ich zitiere die Beschreibung der AVS-Sektion Bruneck: "Der Anstieg auf den Steinberg bietet einen herrlichen Blick über das Steirische Vulkanland. Auf basaltigem Boden ging es weiter nach Hochstraden und über das Plateau gelangten wir zur Schemming Kapelle." Unsere Wanderführerin Gabi hat uns unterwegs einen köstlichen, leichten Schnaps spendiert. An die Marke kann ich mich nicht mehr erinnern. Wir ließen Sie hochleben und sangen noch einige Lieder hinterher.
Bei der Kapelle war allgemeiner Fototermin, bevor wir dann über den Weinweg - mit den Weinflaschen als Hinweisschilder - weiterwanderten über Weingärten Richtung Weinhof Ulrich. Vorher fand noch eine nicht programmierte Einkehr in einem Buschenschank, direkt am Wegesrand, statt. Wir hielten uns dort aber nicht lange auf, tranken ein Gläschen Wein, oder auch zwei, sangen ein Lied und schlossen dann zu den anderen Teilnehmern am Weinhof Ulrich auf. Wir genossen dort prämierte Steirische Weine, lauschten den Ausführungen des Produzenten Rupert und seiner Frau Karin und nachdem es gerade Mittagszeit war, bekamen wir noch typische Steirische Spezialitäten serviert.

Noch eine etwas andere Anmerkung zum "Weinweg": er ist die kürzeste Verbindung zwischen HOCHSTRADEN und ST. ANNA AM AIGEN. Auf ihn gingen Generationen von Hochstradenern in die Schule und am Sonntag in die Kirche.

Entlang abwechselnder Kulturen wie Wein, Wiese, Streuobst, Holunderhaine und Mischwald erreichten wir die Aussichtswarte (ca. 30 m hoch), die wir selbstverständlich bestiegen und wiederum einen Ausblick voller Eindrücke bei diesem herrlichen Wetter genossen.
Über einen flachen Waldweg kamen wir auf die Lichtung am Rosenberg, wo sich ein herrlicher Blick auf die Kirchtürmer von STRADEN bot. Auf dem Weg zum Weingut Krispel wollten einige Wanderer einer Frau zum 50. Geburtstag ein Ständchen machen, aber sie war leider nicht in ihrem Hause anzutreffen.
Im Krispel-Weingarten gabe es einen typischen Mangalizateller und dazu ein Glas Wein aus eigener Produktion.
Nachdem es schon dämmerte, wurden wir von unserem Busfahrer Dietmar abgeholt und zum Hotel gebracht. Wir hatten uns für das Abendessen etwas verspätet und so gingen wir direkt in den Speisesaal zum reichhaltigen und schmackhaften Buffet.
Ein "Blindwatter" im nahegelegenen Buschenschank durfte nicht fehlen!
Gehzeit an diesem Tag: 5 Stunden.

Samstag, 01.10.11 - Kaskögerl und Schlucht
Wie in den Tagen zuvor war der Start wiederum auf 9.00 Uhr festgesetzt. Die Radfahrer starteten ihre eigene Runde, wir Wanderer fuhren mit dem Bus bis zum Kalvarienberg von Gas. Dort starteten wir einen Teil des Kaskögerlweges. Der Name "Kas" stammt von Kies und "Kögerl" von Kogel. Unsere Wanderführerin Gabi machte uns auf die gut geschichteten Tuffe, die uns die zahlreichen Ausbrüche dieses Vulkans anzeigten, aufmerksam. Jede einzelne dieser Schichten stellt einen Vulkanausbruch dar, welcher vor 2 Millionen Jahren das letzte Mal aktiv war.

Durch Obstanlagen gelangten wir zum Betrieb "Haas", wo wir den Apfelwein "Caldera" verkosteten. Der Apfelwein ist nicht so hochgradig wie der normale Wein und ist gewöhnungsbedürftig. Auch die Radfahrer verkosteten mit uns diese Weine und zum Abschluss wurde noch ein Apfel-Sekt angeboten.

Wir durchwanderten das Tal POPPENDORF und die gleichnamige Agrargemeinde. Die Landwirtschaft ist dort der größte Arbeitgeber mit den Schwerpunkten Maisbau und Tierhaltung. Von den 1050 Hektar land- und fortwirtschaftlicher Fläche werden ungefähr 450 Hektar Mais angebaut. In den Familienbetrieben wird Mais an Schweine und Hühner verfüttert. Mais ist ein hervorragender Rohstoff und man findet ihn in vielen Produkten der Ernährung; er wird auch zur Energiegewinnung verwendet.
Der Bus brachte uns nach BAD GLEICHENBERG, wo wir durch das Zentrum in den Kurpark gelangten. Dort machten wir halt bei der "Rindenkapelle", auch Waldkapelle genannt, die im Jahre 1838 als Notkapelle errichtet wurde.
Der wunderschöne Kurpark mit zahlreichen exotischen Bäumen und Sträuchern wurde im Jahre 1837 von Gräfin Emma von Wickenburg angelegt.
Vom Kurpark gelangten wir zur "Spezerei", wo wir hungrig und durstig einkehrten. Auf der Terrasse machten wir es uns gemütlich und hatte alle Hände voll zu tun, um uns vor der Sonne zu schützen und dies im Monat Oktober. Die Radfahrer trafen auch ein und wir hatten nur mehr 1 Stunde Fußmarsch über die Schlucht auf die Albrechtshöhe und hinunter nach Bairisch Kölldorf zum Hotel.
Diesmal blieb noch genügend Zeit sich frisch zu machen, bevor wir den letzten Abend in gemütlicher und geselliger Runde und bei dem gut schmeckenden Abendessen im Hotel verbrachten.

Ein herzlicher Dank noch an unsere umsorgte, freundliche und kundige Wanderführerin Gabi, die uns über das Steirische Vulkanland bestens informiert hat.
Ein Dank auch an den Radbegleiter Sepp.

Gehzeit am letzten Tag: 4 Stunden.

Sonntag, 02.10.11 - Rückreisetag
Diesmal hieß es etwas früher aufstehen; die Abreise vom Hotel Legenstein erfolgte um 8.00 Uhr.
Nach dem reichhaltigen Früstücksbuffet wurden wir vom Hotelier Legenstein im Bus höchstpersönlich verabschiedet und über die Südsteirische Weinstraße durchquerten wir die Steiermark.

In EIBISWALD wurde der erste Stopp eingelegt und in diesem Ort fand gerade das Erntedankfest statt. Über DEUTSCH-LANDSBERG gelangten wir nach STAINZ, wo wir nach 1 Stunde Fußmarsch das Winzerhaus Sierling erreichten und dort zu Mittag aßen. Der "Schweinshaxe" schmeckte gut und nachdem die Portionen so groß waren, hatten wir Fleisch auch noch für unterwegs.
Nachdem es immer lustiger wurde und im Weinkeller noch gespielt (Christl hatte für dieses Abschlussessen auch noch einen Zieharmonikaspieler organisiert) gesungen, getrunken und getanzt wurde, hieß es Abschied nehmen und die Heimreise antreten. Es heißt ja immer, wenn es am Schönsten ist, soll man aufbrechen!
Über die Autobahn Graz und Klagenfurt gelangten wir zur Raststätte "Wörthersee", wo noch eine kurze Pause eingelegt wurde, bevor es dann endgültig heimwärts ging.
Um 21.30 Uhr trafen wir bei der Kreuzung nach Olang ein und die ersten entstiegen den Bus, darunter auch ich.
Wir verabschiedeten uns von den anderen Teilnehmern und ich hoffe, auch ein anderes Mal wieder dabei sein zu dürfen.

An dieser Stelle möchte ich mich noch bei Frau Christl für die perfekte Organisation dieser Reise recht herzlich bedanken. Es war ein wunderbares Erlebnis und damit man sich auch später noch daran erinnert, habe ich ein paar Notizen gemacht und diese niedergeschrieben.

Ein Dankeschön ergeht auch noch an den Chaffeur Dietmar, der uns alle wieder gesund nach Hause gebracht hat.