Mittwoch, 27. März 2024

ISLAND - Wintermärchen im hohen Norden

 ISLANDREISE MIT ALPINA TOURDOLOMIT
Reisebegleitung: Daniela Oberhofer
 
Der Wunsch nach einer Islandreise war schon länger im Hinterkopf und ein passender Anlass war der runde Geburtstag meiner Frau ZILLI diese Reise bei Alpina Tourdolomit in Bruneck zu buchen.
 
In der entsprechenden Ankündigung dieses Reiseunternehmens steht zu lesen:
"Island ist das ganze Jahr über eine Reise wert und dennoch hat der Winter auf der kleinen Insel im Nordatlantik einen ganz eigenen Charme. Verschneite Landschaften, heiße Quellen, beeindruckende Wasserfälle und mit viel Glück, tanzende Nordlichter am Himmel machen diese Reise zu einem ganz besonderen Erlebnis.
 
Freitag, 15. März 2024
Zilli und ich werden bereits am Vortag um 23:00 Uhr von einem Taxi der Firma Pizzinini in Bruneck abgeholt, der uns nach Bozen bringt. In Vintl steigt unsere Reisebegleiterin DANIELA zu. Weitere Zwischenstops für Reisende sind die Autobahneinfahrt Vahrn und Klausen, bevor wir in Bozen in einen größeren Bus dieser Firma umsteigen, da auch Teilnehmer aus Bozen und dem Westen des Landes zusteigen. Insgesamt sind wir jetzt 19 Personen, die dieses Abenteuer nun angehen. 
Daniela begrüßt uns alle recht herzlich und gibt uns das Programm des heutigen Tages bekannt.
Nach einem Zwischenstop in Peschiera geht die Fahrt weiter zum Flughafen Malpensa in Mailand, wo der Flug mit Easyjet um 7.00 Uhr gebucht ist. 
Nach einer Flugzeit von ca. 4 Stunden erreichen wir REYKJAVIK. Dort treffen wir unseren örtlichen Reiseleiter für diesen Tag und der Buschauffeur bringt uns vom Flughafen ins ZENTRUM DER STADT. Die nördlichste Hauptstadt wartet mit einer kleinen, feinen Altstadt auf uns und es gibt viel zu entdecken. 
Auf der Insel leben ca. 380.000 Einwohner auf einer Fläche von 103.592 km2, in der Hauptstadt selbst leben ca. 130.000 Einwohner.
Im Bus erzählt uns der örtliche Reiseleiter vom Fischerdorf KEFLAVIK und von GRINDAVIK, wo in der Nähe seit Dezember schon dreimal der Vulkan ausgebrochen ist. 
Bei Regen geht es weiter und er gibt Hinweise, dass Island nicht Mitglied der EU ist, aber einen Vertrag mit dieser abgeschlossen hat. Sie leben hauptsächlich von Fischfang und Tourisms. Sie erzeugen 70% des Stromes von Wasserkraft, es gibt unzählige heisse Quellen auf Island. In der Hauptstadt gibt es 7 verschiedene Universitäten.
Nun gibt es einen geführten Rundgang in Reykjavik, bei Nieselregen und böigen Wind. Eine Stärkung haben wir uns auch verdient und lassen uns dann anschließend beim Kongresszentrum mit dem Bus abholen, der uns zum Hotel "ISLAND" bringt, wo wir am späten Nachmittag einchecken. 
Nach dem Abendessen gehen wir frühzeitig zu Bett, wir haben ja die letzte Nacht wenig geschlafen.
 
 
Samstag, 16. März 2024
Nach dem Frühstück fahren wir heute zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten des Landes. 
Frau ASTRID, in Island seit dem Jahr 2009 beheimatet, führt uns die nächsten drei Tage mit dem Chauffeur PETER durch den südlichen Teil der Insel Islands.
Heute steht der GOLDENE KREIS auf dem Programm, eine Tagestour mit drei Stopps, dazu zählen Pingvellir, Gullfoss und Geysir.
Island ist ein dünnbesiedeltes Land mit dem ältesten arbeitenden Parlament der Welt, das im Jahre 930 gegründet wurde. Auf der Insel weiden ca. 500.000 Islandschafe und bekannt sind auch die Islandpferde (keine Ponys!). Heute überqueren wir auch noch die nordamerikanisch/eurasische Kontinentalplatte: Risse und Furchen ziehen sich hier durch die Erdkruste.
Mit dem Wetter haben wir Glück, auf der Fahrt regnet es leicht, bei den drei Sehenswürdigkeiten haben wir teils Sonnenschein mit etwas Wind, die Minusgrade sind zum Aushalten.

NATIONALPARK THINGVELLIR
 
Der Ort Thingvellir gilt aufgrund seiner großen historischen geologischen Bedeutung als Nationalheiligtum Islands und wurde im Jahre 1928 gegründet und ist in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen. Die Lavafelder werden von tektonischen Kräften auseinandergerissen; dadurch entstehen aussergewöhnliche Spalten und Schluchten. Die Allmännerschlucht ist die beeindruckendste von ihnen.
 

GEYSIR STROKKUR

Nach dem Nationalpark fahren wir zum berühmten Geysir Strokkur. Er ist der aktivste Geysir in Island.  Der Anblick des ausbrechenden Strokkur im Tal Haukadalur ist einzigartig und sehr besonders. Er schießt seine Fontäne aus kochend heissem Wasser (80 - 100 Grad) alle 8 - 10 Minuten bis zu 30 m in die Luft. Die Absperrungen darf man nicht übertreten, das Wasser ist extrem heiß und es sind dort schon Unfälle passiert. Beeindruckend ist die mit Luft oder Dampf gefüllte Wasserglocke über dem 2 m großen Schacht, die sich Sekunden vor der Eruption bildet. 
Wie entsteht ein Ausbruch: mit der Wassertiefe steigt der Wasserdruck und damit der Siedepunkt. Fällt der
Wasserdruck durch das Aufsteigen erster Dampfblasen, siedet das Wasser in der Tiefe schlagartig und es komtt zum Ausbruch.

WASSERFALL GULLFOSS

Ein weiteres Highlight ist der Wasserfall Gullfoss, der nicht weit entfernt auf uns wartet. Er ist wohl der schönste Wasserfall Islands, der sich über zwei Stufen in einen 2,5 km langen Canyon stürzt. Im Sommer zieht der Wasserfall im Durchschnitt mehr als 2.000 Menschen pro Tag in seinen Bann. Ca. 100.000 Liter Gletscherwasser die Sekunde fallen aus dem Fluss Hvità 30 m tief in die Gullfossgljùfur-Schlucht. Seit 1979 steht dieses Gebiet unter Naturschutz.
 
Nach diesen einmaligen Sehenswürdigkeiten geht es zu unserem neuen Hotel "DYRHOLAEY" in VIK, wo wir die nächsten zwei Tage untergebracht sind. Das Abendessen schmeckt wiederum gut und wir gehen auch frühzeitig wieder zu Bett.
Nachdem dieser Hotelkomplex etwas abgelegen liegt, hoffen wir, dass wir die Nacht die berühmten Nordlichter sehen, aber leider macht uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Auch die folgenden Nächte haben wir diesbezüglich kein Glück.
 
Sonntag, 17. März 2024
Start wiederum um 9 Uhr nach dem Frühstück. Im Bus erzählt uns Astrid, dass auf Island am Samstagabend wieder der Vulkan bei Grindavik ausgebrochen ist. Es ist seit vergangenen Dezember die vierte und die bisher stärkste sowie am längsten andauernde Eruption. Es öffnet sich eine etwa 3 km lange Erdspalte auf der isländischen Halbinsel Reykjanes. Die "BLAUE LAGUNE" wird gesperrt, deshalb ist für unsere Reisegruppe am Dienstag ein Alternativprogramm vorgesehen.

GLETSCHERLAGUNE JÖKULSARLON

An den zahlreichen Gletscherzungen des Vatnajökulls entlang, über brachliegendes Land infolge von Vulkanausbrüchen, steuern wir heute voller Vorfreude den ersten Höhepunkt des Tages an: die Gletscherlagune Jökulsarlon. Er ist der größte und einer der bekanntesten Gletscherseeen Islands und liegt am Südrand des Vatnajökull, der größte Gletscher Europas. Gegenwärtig sind 10% des Landes mit Eis bedeckt, das sich in Höhen zwischen 925 und 2.000 m befindet. Mit 284 m ist der Jökulsarlon der tiefste See Islands. Im Schmelzwasser der Lagune treiben über tausend Jahre alte Eisberge, die vom Gletscher abgebrochen sind und eine Höhe von bis zu 15 m erreichen. Die Gletscherlagune ist im Besitz des Staates und gehört heute zum Nationalpark. Auch einzelne Robben haben wir an diesem Tag gesehen.

GLETSCHER SVINAFELLJÖKULL

Nach 1 Stunde Fahrtzeit auf der Rückreise erreichen wir den Svinafelljökull, eine zweite Gletscherzunge des Vatnajökull. Er liegt sehr nah an der Ringstraße und ist ebenfalls sehr beeindruckend. Nach einer Viertelstunde Gehzeit erreichen wir den Gletschersee (noch zugefroren) und die dahinterliegende Gletscherzunge. Es ist eine faszinierend schöne und wilde Landschaft. Vor den Gefahren, die von Gletschern ausgehen können, gibt eine Hinweistafel am Parkplatz Auskunft.

Auf der Rückfahrt zum Hotel "Dyrholaey" erzählt uns Frau Astrid noch allerhand Interessantes von Island, wie auch am Tag zuvor sie uns von den drei Höhepunkten vieles hat wissen lassen, alles konnte ich natürlich nicht merken oder aufschreiben. Sie hat ihre Ausführungen sehr deutlich und verständlich und interessant vorgebracht, dafür bekam sie auch Applaus. 
Sie hat ausserdem gesagt, dass es auf Island kein Militär gibt, wenig Polizei unterwegs ist; für die Seemeilen rund um die Insel ist die Küstenwache zuständig.
 
An diesem Sonntag sind wir ca. 400 km an der Südseite der Insel mit unserem bravorösen Chauffeur Peter mit dem Bus gefahren. Er hat uns um 18.00 Uhr zu unserem Hotel gebracht. Zu Mittag haben wir nur Brötchen gegessen und etwas für den Durst getrunken, abends war der Hunger umso größer und zudem schmeckte es noch gut.
Leider sehen wir an diesem Abend auch keine Nordlichter.
 
 
Montag, 18. März 2024
9 Uhr ist immer unsere Startzeit. Heute geht es wiederum zurück nach REYKJAVIK bevor wir noch einige Naturschönheiten auf dem Programm sind.
 
SCHWARZER STRAND (BLACK BEACH)
 
Nachdem wir die Koffer in unserem Bus verstauen und vor der Abfahrt noch ein Gruppenfoto machen, fahren wir zum Schwarzen Strand (Black Beach) von Reynisfjara. Er ist der berühmteste schwarze Sandstrand an der Südküste von Island und einer der bekanntesten in der ganzen Welt. Der Grund, weshalb der Sand von Reynisfjara schwarz ist, liegt in der Erosion von vulkanischem Gestein. Die hohen, donnernden und kraftvollen Wellen klatschen an die nahegelegenen Reynisdrangar-Seespitzen. Auf Hinweisschildern wird aufmerksam gemacht und auch unsere Reisebegleiterin Astrid weist uns darauf hin, nicht zu nahe an das Wasser zu gehen.
 

WASSERFALL SKOGAFOSS

Nach dem "Schwarzen Strand" fahren wir weiter zum nächsten Highlight. Der Skògafoss ist ein Wasserfall des Flusses Skòga im Süden der Insel und mit einer Breite von 25 m und einer Falltiefe von 60 m einer der höchsten Wasserfälle Islands. Das Glück ist auf unserer Seite und wir sehen bei Sonnenschein einen Regenbogen aus dem Spritzwasser aufsteigen. Unsere Reiseleitung erzählt uns von den Legenden über die ersten Siedler an diesen Wasserfällen. An der östlichen Seite des Wasserfalls führt ein berühmter Trekkingpfad hinauf zur Absturzstelle, den wir natürlich in Angriff nehmen.

WASSERFALL SELJALANDSFOSS

Weiter geht es zum nächsten Wasserfall Seljalandsfoss. Er liegt wie sehr viele seiner Art, unterhalb des großen Gletscherschildes Eyjafjallajökull und stürzt 66 m in die Tiefe. Man kann auch hinter den Wasserfall gehen und durch die Wasserschleier auf das Land draussen blicken, was einige von uns auch machen. 

Nun geht es zurück zu unserem ersten Hotel "Island" in Reykjavik. Unterwegs machen wir noch einen Stopp zum Mittagessen. Frau Astrid lädt uns noch ein auf eine Aussichtsplattform im Perlan-Museum. Leider ist dort das Wetter nicht günstig (windig und leichter Nieselregen) um eine Aussicht auf Reykjavik zu genießen. 
Wir kommen frühzeitig im Hotel an und lassen uns dort das Abendessen servieren. 
Eine Karterrunde unterhält sich beim "Blindwatten". 
 
Dienstag, 19. März 2024
Heute wäre fakultativ der Halbtagesausflug zur "Blauen Lagune" zur Auswahl gewesen, ein Thermalfreibad mit heissen Quellen. Der Vulkanausbruch vom Samstag abend hat dies leider verhindert, die Blaue Lagune mußte geschlossen werden.
Zwei Teilnehmer der Reisegruppe haben im Vorfeld eine andere Lagune gebucht und konnten dort entspannte Stunden verbringen.
 
Wir fahren mit unserem Chauffeur Peter, bei leichtem Schneefall - wir erleben auf Island jede nur mögliche Wettersituation, haben bei Ausflügen jedoch immer Wetterglück - ins PERLAN-Naturkundemuseum, Alternativprogramm statt der "Blauen Lagune". Begleitet werden wir dabei von unserer stets umsichtigen und freundlichen Daniela.
 
GLETSCHERWELTEN
 
Die Ausstellung zeigt die Gletscher, ihre Geschichte und ihre traurige Zukunft. Die Ausstellung bietet den Besuchern auch eine großartige Gelegenheit, sich durch eine echte künstliche Eishöhle zu bewegen. Der Eistunnel ist 100 m lang. 
Man kann auch die Nordlichter in der wunderschönen Planetariumsshow genießen. Die Temperatur in der Eishöhle beträgt -10 Grad. 
 

Ein weiterer Teil der Ausstellung widmet sich der vulkanischen Geologie Islands. Hier erfährt man alles über tektonische Platten, Erdbeben und Geologie und wie die isländischen Vulkane das Land geformt haben.
Eine Ausstellung ist auch dem größten Vogelfelsen (Latrabjarg) in Europa gewidmet, für die Beobachtung von Vögeln im Allgemeinen und von Papageientauchern im Besonderen. 

Nach diesem Museumsbesuch begeben wir uns in ein nahegelegenes Hafenrestaurant und lassen uns das Mittagessen schmecken. Wir haben in diesen Tagen viel Fisch und Lamm genossen. Nach der Köstlichkeit zu Mittag begeben wir uns zur Flugschow.

 FLYOVER ICELAND

Bei diesem 5D-Flugerlebnis schwebt man über Islands schwarze Sandstrände, schneebedeckte Vulkane und Berge, Wasserfälle, Fjorde und Gletscher. Modernste Technik in Kombination mit Spezialeffekten wie Wind und Nebel vermittelt das Gefühl zu fliegen und machen das Erlebnis noch aufregender! Ein wirklich lohnendes und unvergessliches Erlebnis wird bei dieser halbstündigen Flugsimulation vermittelt.

Anschließend gehen wir zu Fuß durch die Stadt und erreichen ohne Probleme unser Hotel "Island". Die Unterkunft und das Essen auf Island war gut und alle sind voll des Lobes. Unser Abschied naht und am letzten Abend in Reykjavik sind wir noch auf der Suche nach den Nordlichtern, aber leider vergebens.

Unser Hotel "Island"

Mittwoch, 20. März 2024 - Rückflug
Nach dem Frühstück um 7.00 Uhr bringt uns der Chauffeur Peter zum Flughafen. Er wird mit einem Dankeschön, einem Applaus und einem Trinkgeld von uns verabschiedet. Unterwegs wird noch eine kurze Pause eingelegt, um das Wikingerschiff zu fotografieren. 
Wir haben mit ihm in diesen erlebnisreichen Tagen ca. 1.000 km zurückgelegt.
 


 Der Abflug ist um 11.20 Uhr terminiert und erfolgt pünktlich. Nach ca. 4 Stunden Flugzeit erreichen wir den Flughafen Malpensa in Mailand, wo wir mit dem Bus der Firma Pizzinini abgeholt werden. Nach einem kurzen Stopp in Affi erreichen wir Bozen, wo die Eisacktaler- und Pustertaler Teilnehmer auf einen Kleinbus umsteigen. Zilli und ich erreichen um 23.00 Uhr unser Zuhause.
 
Informationen zu diesem Bericht sind durch meine Aufzeichnungen nach Ausführungen unserer Reisebegleitung Frau Astrid und durch andere Recherchen entstanden.
 
Auf der Heimfahrt im Bus verabschieden wir uns noch von unserer umsichtigen und netten Begleiterin Daniela mit einem kräftigen Applaus und ein herzliches Dankeschön. Alle stimmen ein in den Gesang "Hoch soll sie leben" und vielleicht auf ein anderes Wiedersehen.
 
Auch den 18 Reiseteilnehmern gebührt ein Dank für das harmonische Beisammensein und die stetige Pünktlichkeit. Auch der Spassfaktor kommt nicht zu kurz und die Watterrunde stellt sich zum Schluss auch als ebenbürtig heraus. Es gibt aber eine eindeutige Siegerin und die heisst ROSA!
 
So geht diese wunderbare Islandreise zu Ende und wird uns allen noch lange in Erinnerung bleiben.
 
Diese letzten beiden Fotos habe ich von Daniela erhalten