
Unser Bergführer, Organisator und Kollege Franz K. hat die gute Idee von
OLANG nach MARIA LUGGAU in Etappen zu wandern bzw. zu pilgern. Ich bin mit diesem Vorschlag sofort einverstanden und melde mich spontan an mitzugehen.

Einen Teil dieses Weges bin ich schon im Juli 2015 mit den Wallfahrern bzw. "Wallgehern" von Sexten unterwegs gewesen und zwar vom Kreuzbergpass bis nach Maria Luggau, deswegen gehe ich ihn nicht ein zweites Mal, sondern ergänze diesen Bericht mit der Pfarrwallfahrt von damals.
Sa, 24.06.17: Olang - Brunstalm - Franz-Josefs-Höhe - Pragser Wildsee

Start um 8.30 Uhr beim Parkplatz unterhalb der Riedlerhöfe in Oberolang.
Nun zuerst auf Forststraße hinein zum Brunstbach,
bei der dortigen Weggabelung links weiter, durch die Waldhänge
teils auf Forstweg, später großteils auf dem steilen Fußweg empor zu
einem bewaldeten Rücken und zuletzt in ebener Hangquerung,
sind Zilli, Peter M. und ich, nachdem wir den schönen Ausblick vom "Prälatenrastl" genossen haben, auf die Brunstalm und weiter auf den Kühwiesenkopf (2.140 m), auch "Franzjosefshöhe" genannt,
gegangen mit einem Zwischenstop auf der Alm. Auf dem höchsten Punkt
dieser Wanderung, bei herrlichem Rundblick, ist Mittagsrast angesagt.
Wir
genießen den Ausblick auf Olang, den Hochalpenkopf und den Skiberg Nr. 1
in Südtirol, den Kronplatz, sowie auf Niederdorf, das Hochpustertal und
die Hohe Gaisl.
Über die schönen Almwiesen und in Serpentinen geht es abwärts über die Kühwiesenhütte und dann durch Wald, immer auf markiertem Steig und Weg Nr. 20, zum Pragser Wildsee, vollgeparkt mit Autos und vielen Touristen, die auch diesen herrlichen Sommertag genießen.
Von dort fahren wir mit Bus und Zug wieder heimwärts.
Aufstieg: 950 m - Abstieg: 650 m - Strecke: 9,5 km - Gehzeit: 4 St.
Mi, 07.06.17: Pragser Wildsee - Rossalm - Brückele
Mit Zug und Bus bis zum
Pragser Wildsee.

Auf
der orographisch rechten Seite des Sees beginnt unsere Wanderung, bei
schönem Wetter aber frischen Temperaturen. Der Aufstieg zur Rossalm,
zuerst der Markierung Nr. 1 folgend, dann ab der Abzweigung Seekofel auf
Steig Nr. 4, durch das
Nabige Loch, ist lohnend und durch die
vielen Kehren nicht so anstrengend. Entlang des ausgedehnten Steiges
erblicken wir nicht ein einziges Wildtier, dafür auf dem Weidegebiet der
Rossalm auf 2.300 m umso mehr
Enziane, eine wirklich blaue Pracht.

Die
Rossalmhütte, im
wunderschönen Naturpark Fanes-Sennes-Prags, ist in Vorbereitung auf den
Sommerbetrieb, aber nachdem der Hüttenwirt schon oben ist, bringt er
uns ein Erfrischungsgetränk, wofür wir ihm dankbar sind.
Von der Abbruchstelle der Kleinen Gaisel vernehmen wir noch immer Lärm von zu Tal stürzenden Geröllmassen.
Der Abstieg nach
Brückele auf der Forststraße ist zwar etwas anstrengend, aber nach 5 Stunden Gehzeit erreichen wir unser Etappenziel (Franz, Peter).
Mit Bus und Zug geht es wieder heimwärts.

870 hm - 850 m Abstieg - 10,5 km - 5 St.
Mo, 12.06.17: Brückele - Strudelkopf - Landro
Mit Zug und Bus fahren wir bis nach
Brückele.
Dort beginnt unsere Wanderung auf Steig Nr. 18 zur
Stolla Alm. Nachdem ein Teil des Weges gesperrt ist, gehen wir auf der Forststraße zur Alm und genießen dort ein kühles Bier.

Der Weg geht weiter über die
Plätzwiesen zur
Dürrenstein-Hütte und auf markiertem Steig Nr. 34 zum
Strudelkopfsattel und weiter bis zum
Heimkehrer-Kreuz am Strudelkopf auf 2.307 m.
Dort bietet sich uns ein schöner Rundumblick in die Dolomiten mit den
nahen Drei Zinnen, zu sehen von einer ganz besonderen Perspektive aus.

Gegenüber
der Dürrensteinhütte befindet sich ein Bauwerk des
Österreichisch-Ungarischen Forts aus der k.u.k.-Zeit, welches zur
Absicherung des Höhlenstein- und Altpragser Tales im 1. Weltkrieg
diente.
Eine
kleine Stärkung am Gipfel und genug Flüssigkeit bei diesen warmen
Temperaturen haben wir mit dabei, bevor der Abstieg wiederum auf Steig
Nr. 34 nach
Landro beginnt, teils über einen alten Kriegssteig aus dem 1. Weltkrieg und teils durch den Wald des Helltales.

Auf diesem Steig treffen wir einen einsamen Wanderer der auf der
"Via Alpina", gestartet in Triest vor 32 Tagen und unterwegs nach Monaco auf einer Strecke von ca. 2.500
km. Ein Drittel hat er bereits hinter sich
gebracht. Wir wünschen ihm alles Gute, Berg Heil und unfallfreie
Wandertage für die restlichen zwei Drittel des Weges.
Anzumerken ist noch, dass in der Höhe die Blumenblüte voll einsetzt und bewundert werden kann.
Nach ca. 2 Stunden Abstieg erreichen wir das
Hotel "Drei-Zinnen-Blick" im Höhlensteintal, wo wir den Bus nach Toblach besteigen.
Wir waren froh, nicht zu lange warten zu müssen, denn die Hitze macht uns zu schaffen (Franz, Herbert, Peter).
860 m Aufstieg - 950 m Abstieg - 14,6 km - 5 1/2 St.
Mi, 14.06.17: Landro - Drei-Zinnen-Hütte - Fischleinbodenhütte
Wiederum mit Zug (Abfahrt um 6.45 Uhr in Olang) und Bus fahren wir zum
Hotel "Drei Zinnen-Blick" im Höhlensteintal.
Dort beginnt unsere Wanderung durch das lange, zuerst flache
Rienztal, der Markierung 102 folgend, entlang der Rienz. Die Öffnung des Tales gibt einen wunderbaren Blick auf die DREI ZINNEN frei. Diese sind das bekannteste Wahrzeichen der Dolomiten und berühmtestes Massiv des UNESCO-Weltnaturerbes.
Die markanten Felsformationen entstanden vor ca. 200 Mio. Jahren.

Bei angenehmen Wandertemperaturen erblicken wir links und rechts des Weges die wunderbare Blüte des
Frauenschuhs, ein begehrtes Fotoobjektiv.
In unmittelbarer Nähe der Drei Zinnen wandert man nun auf schmalen, stetig ansteigenden Pfaden zur
Drei-Zinnen-Hütte auf 2.450 m. Sie ist leider noch geschlossen und so verpflegen wir uns ausserhalb. Einen Begrüßungsschnaps hat Herbert mit dabei.
Die
Schutzhütte liegt im Gebiet des Dolomitenkrieges (1915 - 1918), zu
sehen an den ehemaligen Kriegsunterständen, -steigen und - tunnel.
Auch ein Foto von diesem herrlichen Weltnaturerbe darf nicht fehlen.

Der Abstieg, wiederum auf markiertem Steig Nr. 102, zur
Talschlusshütte
ist etwas mühsam, muss man doch stetig Stufen und steinigen Untergrund
überwinden. Nach 1 1/2 Stunden talabwärts erreichen wir unser
angestrebtes Ziel, verweilen dort noch kurz und machen uns auf zum
Parkplatz bei der Fischleinbodenhütte, wo wir den Bus nach Innichen besteigen (Franz, Herbert, Meinhard, Peter).
1.000 m Aufstieg - 950 m Abstieg - 14,9 km - 5 1/2 St.
Mi, 05.07.17: Fischleinboden - Kreuzbergpass
Mit Zug und Bus bis zur
Fischleinbodenhütte.
Start der Wanderung um 8.15 Uhr.

Der Markierung Nr. 124 folgend gelangen wir zu einer Wegkreuzung und folgen dem Steig Nr. 19A zu den
Rotwandwiesen. Unterwegs sehen wir den farbenprächtigen
Türkenbund, auch begehrtes Fotoobjektiv.

Bei den
Rotwandwiesen kehren wir in die
Rudi-Hütte
ein, die Ausgangspunkt vieler Wanderungen ist. Wir gehen nicht den leichteren
und einfacheren Weg zum Kreuzbergpass, sondern folgen der Markierung Nr.
15B zum
Burgstall, ein Minigipfel auf 2.237 m (nachzulesen im
Internet), unter den bizarr geformten Felsgestalten der Sextner Rotwand
und des Neuners. Vom Burgstall aus hat man einen herrlichen Ausblick zum
Karnischen Kamm und der Rieserfernergruppe, sowie ins Tal nach Sexten.
Nun geht es abwärts, vorbei unterhalb des Arzalpenkopfes, inmitten blühender Alpenflora, besonders auffallend der
Almenrausch.
Auf
der ganzen Wegstrecke 15B und 15 hindurch kann man Reste aus dem 1.
Weltkrieg sehen, vor allem am Arzalpenkopf, der komplett von Kavernen
und Gängen durchlöchert ist.
Am
Kreuzbergpass angelangt, besteigen wir den Bus nach Innichen und dort den Zug nach Olang (Franz, Herbert, Peter).

820 m Auf- - 610 m Abstieg - 8 km - 4 1/4 St.
So, 26.07.15: Wallfahrt Sexten - Maria Luggau
Ich lese
von
dieser zum 35. Mal stattfindenden Pfarrwallfahrt in der Tageszeitung
"Dolomiten" und melde mich spontan an mitzugehen.

Bereits um 4.00 Uhr morgens ist Treffpunkt am Rathausplatz in
Sexten und ein Bus der Fa. Holzer mit Chauffeur Peppe bringt die Wallfahrer zum
Kreuzbergpass (1.636 m), wo um 4.30 Uhr Start ist.
Im
Bus begrüßt die Vorsitzende des Pfarrgemeinderates und wahrscheinlich
auch Organisatorin dieser Pfarrwallfahrt, Frau Lisbeth, alle Teilnehmer
und gibt uns ein paar besinnliche Gedanken mit auf den Weg.

47
Teilnehmer, darunter auch ziemliche einige von auswärts, sind
bereit mitzugehen und es geht schon flott los. Bei Dunkelheit
oder besser gesagt im Morgendämmern erreichen wir die
Nemes Alpe und ab dort war es möglich ohne Taschenlampe zu gehen. Die ersten Sonnenstrahlen sehen wir auf den Sextner Dolomiten und über den
Kniebergsattel erreichen wir den
Karnischen Höhenweg und wandern auch gleichzeitig auf dem
Franz-Heinrich-Gedächtnisweg. Auf dem markierten Steig Nr. 403 geht es weiter auf die
Pfannspitze auf 2.678 m (höchste Erhebung bei dieser Durchquerung).
Während
andere Wallfahrer oder besser gesagt -geher schon Richtung Kinigat
unterwegs sind und diesen auch besteigen, machen einige noch eine
kurze Rast, stillen Hunger und Durst und genießen die wärmende Sonne
im Windschatten.

Nach einem Abstieg und Wiederanstieg erreichen wir die
Filmoor-Standschützenhütte auf 2.350 m (9.30 Uhr).
Dort
treffen sich zum ersten Mal alle Pilger gemeinsam vor der Hütte, denn
der Innenraum ist leider noch versperrt. Zum Glück schien die Sonne und gleichzeitig haben wir auch die Gelegenheit uns gegenseitig kennen zu lernen und etwas zu
trinken.

Von der Hütte geht es wieder bergab und der Anstieg zum
Heretriegel muß auch noch bewältigt werden. Es geht wieder abwärts zum
Klapfsee im Dorfertal, wo
eigentlich erst der richtige Pilgerweg und das Gebet beginnt. Bis dorthin
hat man allerdings den Eindruck, nicht auf einer Wallfahrt zu sein.
Nach
einer Stärkung und besinnlichen Gedanken der Vorsitzenden des
Pfarrgemeinderates versammelt man sich zum Gebet und zum gemeinsamen
Abmarsch um 12.45 Uhr Richtung Obertilliach. Natürlich ist das
Gebet im Aufstieg nicht gut möglich, jeder Teilnehmer macht sich aber
wahrscheinlich selber seine eigenen Gedanken.
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Wallfahrtskirche Maria Luggau |
Auf
dem Forstweg begegnen uns ab und zu auch Autos, aber wir vernehmen
immer noch die Vorbeter Heini und Franz und beten fleißig nach. Ab
dem Klapfsee sind es noch 14 km bis nach Maria Luggau und unten im Tal
angekommen wandern wir noch teils betend auf dem angenehmen Grenzlandweg
zum Wallfahrtsort. Zum Schluss werden die Füße immer schwerer und wir sind froh, 1 km vor unserem angestrebten Ziel noch eine Pause machen zu
dürfen um unseren Durst zu stillen.
In
der Zwischenzeit treffen andere Gläubige, mit dem Bus von Sexten
kommend, bei uns ein und gemeinsam beten und pilgern wir bis zum
Kärntner Wallfahrtsort MARIA LUGGAU.
Maria Luggau ist ein Ort in der Gemeinde Lesachtal und hat ca. 260 Einwohner.
Das Kloster wird im Jahre 1591 als Franziskanerkloster gegründet. Von 1635 an bis heute führen es die Serviten, ein Orden der Diener Mariens.
Der
erweiterte Pilgerkreis setzt sich um 16.30 Uhr in Bewegung. Voraus
trägt man eine Fahne und die Glocken laden uns zur Hl. Messe ein. Ein
würdiger und besinnlicher Abschluss dieser Pfarrwallfahrt.
Nach der Messfeier dankt die Vorsitzende des Pfarrgemeinderates in der Kirche noch allen Teilnehmern für das Mitgehen und Mitbeten, den Vorbetern Heini und Franz, dem Fahnenträger und gleichzeitigen Teilnehmer, der an allen bisherigen 35 Wallfahrten mitgegangen ist und die Erinnerungsplaketten mit seiner Frau anfertigt, Herrn Josef, vulgo Prünsta Pepe.
Sie
bedankt sich auch noch ganz herzlich beim Herrn Pfarrer, der für uns
die Heilige Messe zelebriert, wo alle Wallfahrer betend und gesanglich
mitfeiern und für diesen schönen, aber anstrengenden Wallfahrtstag
ihre Zufriedenheit zum Ausdruck bringen.
Der größte Dank gebührt natürlich Frau Lisbeth für die ganze Organisation, wie auch der Herr Pfarrer treffend ergänzt.
Nachher geht es mit 2 Bussen der Fa. Holzer wieder zurück nach Sexten. Dort kommen wir um 19.00 Uhr an.
Ich danke allen, dass ich bei dieser Pfarrwallfahrt dabei sein darf. Sie wird mir immer in Erinnerung bleiben.
Aufstieg: 1.650 m - Abstieg: 2.040 m - Strecke: 37 km - Reine Gehzeit: 9 3/4 St.
Zusammenfassung Strecke Olang - Maria Luggau:
Aufstieg: 6.150 m - Abstieg: 6.050 m -
Strecke: 94,5 km - Reine Gehzeit: 34 St.