Mittwoch, 22. Dezember 2010

Kurzbesuch in Berlin

Mein Sohn CHRISTIAN und ich haben beschlossen, dem Bruder und Sohnemann HANNES einen Besuch in BERLIN abzustatten. Nachdem Christian seine erfolgreiche sportliche Karriere nun beendet hat, ist ein solches Treffen leichter zu bewerkstelligen. Hannes ist bereits seit Jänner 2005 in dieser schönen Stadt und ich fahre oder fliege bereits das sechste Mal dorthin, die erste Reise bereits im Sommer des Jahres 2004 mit dem ABC-Club von Oberolang. In diesem Jahr war der Sohnemann noch in Klagenfurt und beschäftigte sich nicht mit dem Gedanken, nach dem erfolgreichen Studium eine Arbeitsstelle in Berlin (eBay) anzutreten.

Am Do, 02.12.2010 um 7.00 Uhr fuhren Christian und ich mit dem Auto bei Schneefall in Olang ab. Stefan parkte uns das Auto in Innsbruck bei seiner Wohnung und wir flogen um 11.15 Uhr in Innsbruck ab (der Start hatte sich um eine Stunde wegen des Schneefalls verzögert) und landeten nach 1 1/4 Stunden Flugzeit in Berlin/Tegel. Im Flugzeug machten wir Bekanntschaft mit den Österreichischen Kombinierern Bieler, Denifl und Stecher, welche auf dem Weiterflug nach Oslo waren und von dort mit dem Bus weiter nach Lillehammer fuhren, wo am Wochenende ein Weltcuprennen stattfand. Wir wünschten ihnen bei dieser Gelegenheit alles Gute für dieses und die weiteren Rennen im heurigen Winter.
Auf der Busfahrt vom Flughafen zum Zoologischen Garten trafen wir zwei Südtiroler Studentinnen aus dem Schnalstal, welche die Tante in Berlin besuchten.
Ein schneller Imbiss und die Weiterfahrt mit der S-Bahn bis zur nächsten Station Tiergarten, wo wir dann zu Fuß zum Hotel "Hansablick" auf verschneiten Gehsteigen und Straße gingen, die Trollis hinterherziehend!
Nachdem Hannes noch bei der Arbeit war, fuhren wir am späten Nachmittag auf den Alexanderplatz und wärmten uns bei einem Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt.
Abends trafen wir dann unseren Figlius und Bruder Hannes und fuhren mit ihm in die Karl-Marx-Straße (Neukölln) ins Cafè "Rix" zum Abendessen und anschließend in das Theater "Heimathafen" zur "Gorilla Schow", wo drei Schauspielter selbstinszenierte Sketsches, zu Themen, die vom Publikum vorgegeben wurden, zum Besten gaben. Einige dieser Themen lauteten: Karl-Marx-Straße - Saure-Gurken-Zeit oder Kampfszenen aus einer Verdi-Oper.
Improvisationstheater pur mit Rollenspielen im zweiten Teil dieses gelungenen Theaterabends.
Bei der Rückfahrt war es in der S-Bahn nicht mehr so stressig wie bei der Hinfahrt.
U- und S-Bahn-Stationen Nahe Hotel Hansablick und Wohnort Hannes:
U-Bahnhöfe "Hansaplatz" und "Turmstraße"
S-Bahnhof "Tiergarten"

Fr, 03.12.10: Nach dem guten und üppigen Frühstück im Hotel haben wir, auf Vorschlag von Hannes, am Vormittag die "Hitler-Ausstellung" angeschaut.
Wir sind mit der S-Bahn bis zum "Hackischen Markt" gefahren und dann zu Fuß zum "Deutschen Historischen Museum" gegangen (Nähe Berliner Dom) und die wirklich interessante, historische Ausstellung "Hitler und die Deutschen" uns vor Augen geführt und auch Ausschnitte in Wort und Bild zu sehen und zu hören bekommen.
Die Ausstellung behandelt das Wechselverhältnis von Hitlers charismatischer "Führerherrschaft" und den Erwartungen bzw. dem Verhalten des "Volkes". Es werden die Bedingungen des Aufstiegs zur Macht, die unbegrenzte Herrschafts- und Vernichtungspolitik des Nationalsozialismus sowie dessen Nachgeschichte nach 1945 dargestellt.
Nach dem Mittagessen in einem Französischen Restaurant haben wir am Nachmittag Hannes getroffen und sind zu ihm in die Wohnung gegangen, nachdem es im Freien sehr kalt und unlustig war.
Am Abend ist auch Maijastiina aus Brüssel von der Weihnachtsfeier zurückgekehrt und wir haben uns die "Tortillas" in der gemütlichen Wohnung schmecken lassen. Anschließend sind wir dann in ein "Jazz-Konzert" ins "A-trane" (Bleibtreustraße) gegangen. Die internationale Gruppe war hervorragend besetzt und es war ein Gipfeltreffen zweier Gitarrenvirtuosen, Torsten GOODS und Andreas OBERG aus Stockholm. Da wir zu Nahe an der Gruppe saßen und der Schlagzeuger für uns etwas zu dominant war, haben wir in der Pause ein klein wenig Abstand genommen.
Auch ein "Beat-Boxer" trat auf die Bühne; seine Ausführungen waren beeindruckend.
Zu vorgerückter Stunde sind wir dann wieder zu unseren Schlafstätten zurückgekehrt.


Sa, 04.12.10: Potsdam
Bei kaltem und windigem Wetter war schon die erste S-Bahn um 10.00 Uhr ausgefallen, die Zweite ließ aber nicht lange auf sich warten, aber ohne Heizung. Bei einer Zugfahrtdauer von 45 Minuten kamen wir ganz erfrischend in Potsdam an und erwärmten uns dann in einem Cafè.
Zu Fuß gingen wir (Christian, Hannes und meine Wenigkeit) vom Potsdamer Hauptbahnhof in die Innenstadt zum Holländer-Viertel, kehrten in der Propsteikirche St. Peter und Paul ein (Apostel Petrus: sein Attribut sind die Schlüssel zum Himmelreich; Apostel Paulus: dessen Attribut, das Schwert, weist auf sein Martyrium hin) und verweilten kurz im Gebete. Die katholische Kirche  wurde im romanisierenden Rundbogenstil in den Jahren 1867 bis 1869 errichtet. Sie blieb beim verheerenden Bombenangriff auf Potsdam im April 1945 relativ unbeschädigt.
Nach der Besichtigung der Kirche spazierten wir durch die Gärten von Sanssouci und erreichten auch das gleichnamige Schloss. Natürlich ist der Anblick der Gärten in den übrigen Jahreszeiten viel schöner, aber auch bei Schnee und sonnigem Wetter haben sie ihre Reize.
Am Weihnachtsmarkt in Potsdam haben wir uns noch gestärkt, bevor wir die Rückfahrt, jetzt in der geheizten S-Bahn, antraten. Ein Kurzbesuch in der Wohnung von H. &  M. ging sich noch aus, bevor wir am Abend zur Passionskirche in Berlin-Kreuzberg fuhren. Dort hörten wir die schönsten, etwas melancholischen finnischen Weihnachtslieder, gesungen vom bekannten Bassbariton Esa RUUTTUNEN und begleitet am Klavier von Sami VÄÄNÄNEN. Ich muß sagen, es war ein beeindruckender vorweihnachtlicher Abend mit zwei ausgezeichneten Interpreten, beides wirkliche Virtuosen auf ihrem Gebiet.
Ein gutes Abendessen in einem Italienischen Restaurant rundete diesen Tag noch ab.


So, 05.12.10: Christian und ich trafen uns mit H. & M. um 10.00 Uhr an der U-Bahn-Haltestation "Hansaplatz" und fuhren bis zum Potsdamer Platz. Nachdem das Wetter kalt und windig war, haben wir die Ausstellung "Weltwissen - 300 Jahre Wissenschaften in Berlin" besucht und über zwei Stunden diese wissenschaftliche Präsentation uns vor Augen geführt. Die Ausstellung zeigt anhand von Berliner Objekten, Forschenden und Institutionen den Facettenreichtum vergangener und aktueller Forschung.
Ein Foto auf dem Potsdamer Platz mit einem Teil der historischen "Berliner Mauer" und ein frischgezapftes Bier im "Lindenbräu" durfte natürlich auch nicht fehlen.
Maijastiina hat uns ein gutes Mittagessen zuhause serviert.

Am späten Nachmittag fuhren wir auf den Prenzlauer Berg und ließen uns auf einen Kinobesuch ein. Den Film, den wir auswählten, hieß "Habermann", eine Tatsachenverfilmung aus der Hitler-Zeit, zugetragen im Sudetenland. Der Film ging uns "unter die Haut" und wir waren eine Zeit nachher noch alle sprachlos. Die Kriegszeit und -wirren kann sich einer von uns in diesem Ausmaß gar nicht vorstellen.

Das Abendessen in einem "Tapas-Restaurant" ließen wir uns trotzdem schmecken.

Von H. & M. haben wir uns an diesem späten Abend in deren Wohnung  verabschiedet und uns bedankt für das Programm, das sie uns erstellt haben, für das gute Essen und die schöne Zeit, die wir gemeinsam verbringen durften.
Auch wenn das Wetter nicht ganz mitgespielt hat - wir haben in diesen Tagen die ganze Facette an Wetterkapriolen  miterlebt - so haben wir trotzdem schöne Tage in Berlin erleben dürfen, besonders in kultureller Hinsicht.

Mo, 06.12.10: Wie die Tage zuvor, sind wir wiederum um 8.00 Uhr aufgestanden, ausgiebig gefrühstückt, die Koffer gepackt und nachdem unsere Abfahrtszeit erst um 13.00 Uhr war, sind wir noch mit der U-Bahn zum Kurfürstendamm gefahren und haben dort einige Einkäufe getätigt. Ein kurzer Besuch in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche und im KdW durfte natürlich auch nicht fehlen.

Am Hauptbahnhof angekommen, bestiegen wir den ICE-Zug (Direktzug bis Innsbruck bei einer Fahrtdauer von 7 1/2 St. und einem Fahrtpreis von € 40) und fuhren pünktlich in Berlin ab. Über Leipzig, Jena, Nürnberg, Ingolstadt, München und Kufstein erreichten wir um 21.00 Uhr, nach einer halbstündigen Verspätung, Innsbruck. Stefan erwartete uns am Bahnhof und begleitete uns zum Auto. Bei Föhn in Nordtirol und Schneefall ab Brenner erreichten wir gegen 23.00 Uhr unsere Heimatgemeinde.

Ich bin das erstemal mit dem Zug von Berlin abgefahren und ich muß sagen, es war sehr angenehm. Auch wenn die Fahrtzeit länger ist, so ist es doch kurzweilig: zwischen Lesen, Rasten und das Aufsuchen des Speisewaggons vergeht die Zeit ziemlich schnell.

Christian und ich haben uns während dieser Zeit recht gut verstanden, natürlich auch mit Hannes und Maijastiina, und so sind diese 5 Tage wie im Flug vergangen. Eine bleibende Erinnerung mit netten jungen Menschen.
Auf ein baldiges Wiedersehen in Lappland!

Dienstag, 30. November 2010

Wanderungen, Bergtouren u.a. Ereignisse - Jahr 2010


01) So, 11.04.10: Mit dem Zug bis Waidbruck; Wanderung über Ried - Lajen - Albions - Klausen - 3 St. (Zilli)

       Sa, 17.04. - So, 18.04.10: Zweitagestour nach ZÜRICH
https://sigimapaul.blogspot.com/2010/04/

02) So, 25.04.10: AVS-Seniorenwanderung in der Meraner Gegend: mit dem Zug bis Meran, weiter mit dem Bus nach Obermais (Busfahrt verzögerte sich wegen des Halbmarathonrennens in Meran) - Wanderung von Obermais über die Fragsburg (verlängerte Wanderstrecke für zehn Gehtüchtige) zum Buschenschank Mitterwalder (lange Wartezeit auf das Mittagessen); anschließend Abstieg nach Burgstall, wo wir mit dem Zug wieder die Heimreise antraten - 4 St. (30 AVS-Mitglieder)

03) Mi, 28.04.10: Mit dem Zug nach Klausen; Wanderung über Albions - Lajen (Mittagessen) - Lajener Ried - Waidbruck - 3 St. (Berta, Gisela, Rosl und Tonl, Meinhard)

04) Sa, 01.05.10: Von Dietenheim über die Rauthöfe (Gasthaus "Oberraut") nach Amaten, weiter zum Amater Kofel (Kofelkreuz) und zurück nach Dietenheim (in der Nähe ein kleiner französischer Soldatenfriedhof - Jahr 1809) - 2,5 St. (Zilli)

05) Di, 04.05.10: Fahrt in den Vinschgau mit den Senioren des Bauernbundes von Olang.
Abfahrt in Olang um 7.00 Uhr mit Pustertal-Reisen. Über die Autobahn, die MeBo und die Vinschger Staatsstraße gelangten wir nach Glurns, der kleinsten Stadt der Alpen, in die man nur durch die drei Stadttore ins Zentrum gelangt.
Mittagessen im Restaurant "Grüner Baum" und anschließend Besichtigung und Führung durch die Churburg in Schluderns mit der größten privaten Rüstkammer und einem märchenhaften Arkadengang aus der Renaissance.
Alois Schnarf hat uns während der Fahrt in den Vinschgau allerhand Wissens- und Sehenswerte zu Gehör gebracht.
Rückkehr nach Olang um 19.30 Uhr.

06) Do, 06.05.10: Mit dem Zug bis Klausen; Wanderung nach Pardell, Verdings, Garn, Latzfons und wieder zurück nach Klausen - 700 hm - 3,5 St. (Tonl)


07) Di, 11.05.10: Mit dem Zug nach Neumarkt; Wanderung mit Pater Peter Brugger und Tonl nach Pinzon und Gschnon (Mittagessen) über die Kanzel und wieder zurück nach Neumarkt - 800 hm - 4 St.

08) Sa, 15.05.10: Mit dem Zug bis Meran; Altstadt - Tappeinerweg - Algunder Waalweg bis zur Töll - Marlinger Waalweg bis nach Marling und mit dem Zug ab Untermais wieder retour - 4 St. (Wandergruppe "Quer durch Südtirol")

09) Mi, 19.05.10: Mit dem Zug bis Waidbruck; Wanderung über Kollmann, Lengstein, Maria Saal (Mittagessen), Lengmoos nach Klobenstein - 4 1/4 St. - 750 hm; mit der Rittnerbahn über Wolfsgruben nach Oberbozen; mit der Umlaufbahn nach Bozen und mit dem Zug retour (Rosl u.Tonl, Thresl, Meinhard, Norbert)

10) Sa, 22.05.10: Mit dem Zug bis Klausen; Wanderung nach Gufidaun, Gnollhof, Figisterhof, Lajen, Lajener Ried, Waidbruck - 4 1/4 St. - 750 hm (Tonl)

Die, 25.05.10: Mit der Umlaufbahn auf den Kronplatz - Verfolgung des Giro d'Italia: Zeitfahren von St. Vigil auf den Kronplatz; Sieger Stefano Garzelli in 41'28''


Mi, 26.05.10: Begräbnis vom Schulkollegen Edy Moser in Bozen; anschließend Verabschiedung von Altlandeshauptmann Dr. Silvius MAGNAGO und Eintrag in das Kondolenzbuch im Palais Widmann

Sa, 29.05.10: Jakobsweg vom Brenner bis Matrei/Nordtirol (siehe eigener Bericht)
https://sigimapaul.blogspot.com/2010/06/

11) Mi, 02.06.10: Mit dem Zug nach Leifers; Wallfahrt nach Maria Weissenstein; zurück mit dem Bus nach Bozen und dem Zug nach Olang - 3 1/2 St. - 1.250 hm - 14.900 Schritte (Berta, Gisela, Norbert, Tonl)

Die, 08.06.10: Jakobsweg von Matrei/Nordtirol bis Innsbruck (siehe eigener Bericht)
https://sigimapaul.blogspot.com/2010/06/

12) Mi, 09.06.10: Von Rodeneck (Parkplatz auf der Alm) auf die Rodenecker Alm, Astjoch, Kreuzwiesen-Hütte, Parkplatz - 4 1/2 St. - 500 hm - 24.800 Schritte - 18,5 km (Berta, Gisela, Meinhard, Zilli und Paul)

13) Sa, 12.06.10: Bad Bergfall - Lapedurscharte - Flatschkofel - Lanzwiese - Olang - 4 St. - 1.100 hm

Mi, 23.06.-Sa, 26.06.10: Aktivurlaub am Millstätter See
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14) Fr, 02.07.10: Mudlerhof - Lutterkopf über Brunner Wiesen - 2,5 St. - 550 hm (Zilli)

15) Sa, 03.07.10: Furkelpass - Piz da Peres - 2,5 St. 750 hm (Zilli)

16) So, 04.07.10: Gsies - Karbacherhof - Kapayrn Alm - 2,5 St. - 550 hm (Zilli)

17) Di, 06.07.10: Staller Sattel - Almerhorn u. retour - 3,5 St. - 930 hm

18) Mi, 07.07.10: Pederü - Fanes-Hütte - Limojoch - Limosee - Gross-Fanes -Capanna Alpina und mit Busse wieder zurück nach Pederü - 4 1/4 St. - 600 hm (Rosl u. Tonl, Thresl und Edmund, Zilli, Meinhard, Norbert)

19) Sa, 10.07.10: Würzjoch - Peitlerkofel - Umrundung - 5 1/4 St. - 1000 hm (Berta u. Peter, Rosl u. Tonl, Edmung)

20) So, 11.07.10: Über Fuchsensteig - Brunstalm - Angerer Alm - 2 1/2 St. - 900 hm (Zilli)

21) Mi, 14.07.10: Stern - Gardenaccia-Hütte - Para dai Giai - Gardenaccia-Scharte - Richtung Puez-Hütte - Abstieg über das Edelweißtal nach Kolfuschg (dort mit Linienbus zurück nach Stern) - 4 1/4 St. - 1.050 hm (Herbert, Meinhard, Norbert, Tonl)

22) Fr, 16.07.10: Bei herrlichem, aber wie schon länger schwülem Wetter von Pederoa über die Armentara Wiesen nach Hl. Kreuz und Abstieg nach Pedratsches - 3 1/2 St. - 850 hm (Rosl u. Tonl, Zilli)

23) So, 18.07.10: Bad Bergfall - Lanzwiese - Angerer Alm - Heimathaus - 1 3/4 St. - 500 hm

24) Di, 20.07.10: Bad Berfall - Lapedurscharte - Lanzwiese - Angerer Alm - Heimathaus - 4 1/4 St. - 950 hm (Zilli)

25) Do, 22.07.10: Stern - mit Bus nach Kolfuschg - Edelweiß-Hütte - Sassongher - Gardenaccia-Hütte - Stern - 4 1/2 St. - 1.000 hm (Zilli - leider keinen Fotoapparat mit dabei)

26) Sa, 24.07.10: Brückele - Rossalm (Einkehr weil Regen eingesetzt hat) - Geiselleiten - Stolla Alm - Brückele - 4 St. - 900 hm (Tonl)

27) So, 25.07.10: Hofern/Pfalzen - Parkplatz - Kaltwasser Alm - Höhenweg Richtung Grünbach See - Moarhof Alm - Parkplatz - 3 St. - 500 hm (Zilli)

28) Mi, 28.07.10: Von der Oberstaller Alm über Schlötter und Schlötter-Lenke auf die Weisse Spitze (2.962 m: höchste Erhebung im Villgratental) - 4 1/2 St. - 1.100 hm (Zilli, Herbert, Norbert, Tonl)

29) Sa, 31.07.10: Pragser Wildsee - Gründwaldtal - Hochalmhütten - Lapedurscharte - Bad Bergfall - 3 1/4 St. - 700 hm (Herbert, Tonl)

30) Mi, 04.08.10: Volkszeiner Hütte (Villgratental) - Hochgrabe (2.951 m) - 4 St. - 1.050 hm (Franz, Meinhard, Tonl)

31) Mi, 11.08.10: Karbach/Gsies - Hörneggele - Fellhorn - Pfinn - Ast - St. Magdalena - 4 1/2 St. - 1.050 hm (Agnes und Herbert, Zilli, Meinhard, Tonl)

32) Mi, 18.08.10: Kals am Großglockner über das Dorfertal und die Daba-Klamm zum Kalser Tauernhaus und weiter zum Dorfersee auf 1.930 m und zum Ausgangspunkt zurück - 4 1/4 St. - 450 hm (Berta u. Peter, Gisela und Herbert, Klara und Meinhard, Thresl und Edmund, Zilli, Norbert)

33) Sa, 21.08.10: Misurina - Forc. della Neve - Carpi-Hütte und zurück nach Misurina - 4 St. - 750 hm (Herbert, Meinhard, Peter, Tonl)

34) So, 22.08.10: Brunstriedl - Wetterkreuzeinweihung anlässlich der 40-Jahr-Feier der Bauernjugend Olang - 3 St. - 900 hm (Zilli)

35) Mi, 25.08.10: Obertilliach - Golzentip - Conny-Alm - Ausgangspunkt - 3 1/2 St. - 850 hm (Berta, Gisela, Zilli, Rosl und Tonl, Meinhard)

36) Mi, 01.09.10: Bei herrlichem Wetter und etwas Schnee (1. September - Ägidius - Lostag) von Pederü auf die Sennes Alpe - Col di Lasta - Sennes Hütte - Pederü - 4 St. - 750 hm (Gisela, Zilli, Agnes u. Herbert, Rosl und Tonl, Norbert)

So, 05.09.10 - So, 12.09.10: Alpendurchquerung - Teil 1: von München nach Hall in Tirol - 155 km zu Fuß unterwegs - 5.450 hm - 37 St. reine Gehzeit
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37) So, 19.09.10: Mudlerhof/Taisten - Taistner Alm - Taistner Hinteralm - Million - Karbachertal zum Gsieser Almhüttenfest - St. Martin/Gsies - 5 1/2 St. - 900 hm

38) Mi, 22.09.10: Grödner Joch - Sas Ciampac (2.672 m) - 3 St. - 650 hm (Agnes u. Herbert, Klara u. Meinhard, Zilli, Tonl)

39) Do, 23.09.10: Campill - Antersass-Alm - Puetz-Hütte - 4 1/2 St. - 850 hm (Mariedl u. Franz, Hermann)

40) Mi, 29.09.10: Mit der Bahn bis Latsch - mit der Bergbahn bis St. Martin im Kofel - Egg-Höfe (Mittagsrast) - über Vinschgauer Höhenweg bis nach Schlanders - 3 St. (Berta, Gisela, Zilli, Tonl)

41) Mi, 06.10.10: Von St. Magdalena/ Villnöss -
Gampenalm über den Adolf-Munkel-Weg zur Gschnagenhart-Alm - Geisleralm - Glatschalm zurück zum Parkplatz - 3 1/2 St. - 550 hm (Klara u. Meinhard, Gisela, Tonl)

Mo, 11.10. - Sa, 16.10.10: Jakobsweg von Graz über Slowenien nach Kärnten - Kühnsdorf/Völkermarkt (siehe eigener Bericht)
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42) Mi, 20.10.10: Bis Mühlbach mit dem Zug; zu Fuß über Schabs, Viums, Natz, Elvas zum Guggerhof und nach Brixen; mit dem Zug wieder heimwärts - 3 St. (Meinhard, Tonl)

Fr, 29.10.10: Mit dem Bayern-Fanclub "Victory" zum Bundesligaspiel FC Bayern - SC Freiburg: 4 : 2 (49 Bayern-Fan-Mitglieder)
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43) Do, 04.11.10: Bis Bozen mit dem Zug; Bozen - Mölten mit Bus; Wanderung von Mölten, Langfenn über den Salten nach Jenesien; mit der Seilbahn nach Bozen und dem Bus zum Bahnhof, dann wieder mit dem Zug nach Hause; Wanderung 2 1/2 St.(Agnes u. Herbert, Berta, Gisela, Meinhard, Tonl)

44) Sa, 06.11.10: Von Kollmann nach Saubach (Frühschoppen) und über Barbian zurück nach Kollmann - 2 1/2 St. (Agnes u. Herbert, Berta u. Peter, Gisela u. Herbert, Klara, Tonl)

45) Mi, 10.11.10: Von zuhause über die Goste nach Taisten, Welsberg und über den Fahrradweg zurück nach Mitterolang - 3 1/2 St.

46) Sa, 13.11.10: Mit dem Zug bis Niedervintl, zu Fuß über Sergs nach Meransen (Mittagessen), Abstieg nach Mühlbach und mit dem Zug retour - 4 St. - 700 hm (Tonl)

47) Mi, 17.11.10: Mit dem Zug bis Mühlbach, weiter mit dem Bus bis Brixen; Wanderung über den Europaweg bis zur St. Cyrillus-Kirche und über den Kastanienweg nach Pinzagen - Tötschling - Schnauders - Glanggerhof (Mittagessen) - Pardell nach Klausen und mit dem Zug retour - 4 St. - 500 hm (Meinhard, Tonl)

48) Sa, 20.11.10: Von Nasen nach Unter- und Oberraut, Redensberg, über Baumstämme zum Niedristhof und zurück nach Nasen - 2 St. (Herbert, Tonl)

49) Mi, 24.11.10: Mit dem Zug bis Mühlbach, zu Fuß über den Vaterstöcklweg nach Aicha, über das Riggertal hinaus nach Neustift und weiter nach Brixen; mit dem Zug wieder zurück - 3 St.

Bei den heurigen Wanderungen, einschließlich der einwöchigen Alpendurchquerung von "München nach Hall in Tirol", habe ich 35.000 Höhenmeter gemacht.

Zählt man alle Wanderungen, Bergtouren, Alpendurchquerung und zusätzlich die 8 Tage auf dem Jakobspilgerweg zusammen, bin ich  heuer insgesamt 267 Stunden (reine Gehzeit) unterwegs gewesen. Auf dem Pilgerweg habe ich 240 km, bei der Alpendurchquerung 155 km zu Fuß zurückgelegt.
Dies ist eine reine Aufzählung und Zusammenfassung für mein Tagebuch.

Mittwoch, 27. Oktober 2010

Jakobspilger - Von Graz nach Kühnsdorf/Völkermarkt

Mo, 11.10.2010: Von Graz nach Wildon
 Mit dem Auto bin ich um 6.00 Uhr in Olang abgefahren und habe um 6.40 Uhr den ÖBB-Zug in Innichen bestiegen und über Lienz, Spittal, Villach, Klagenfurt und Leoben habe ich um 12.30 Uhr Graz erreicht.
Der Jakobsweg in der Steiermark begann am Nachmittag der Mur entlang und auf dem Murtal-Radweg R2 passierte ich die Ortschaften Feldkirchen, Kalsdorf und Werndorf und traf um 18.30 Uhr in Wildon ein.
Im Gasthof "Spitzwirt" habe ich zu Abend gegessen und nachdem im Dorf kein Zimmer mehr zu haben war, hat mich der Chef gütigerweise eines im 8 km entfernten Leibring organisiert.
Was mir auf dem ersten Teilabschnitt besonders auffiel waren die vielen Kürbis- und Maisfelder.
Zu Graz sei erwähnt, dass es die zweitgrößte Stadt Österreichs ist (Kulturhauptstadt Europas im Jahre 2003) und der Name verrät schon ihren Ursprung: es war eine Fluchtburg (das slawische Gradec bedeutet Burg), errichtet von slawischen Siedlern. Das Wahrzeichen der Stadt ist der Uhrturm auf dem Schlossberg. Der Dom ist dem Hl. Ägidius geweiht, welcher die letzten Jahre seines Lebens in der Provence verbrachte und der Besuch der Kathedrale von St. Gilles in der Camargue (bei Arles) für jeden Jakobspilger die erste wichtige Station auf der "Via Tolosana" war (entnommen aus dem Pilgerbuch von Peter Lindenthal).

Gehzeit: 5 1/2 St. (ca. 25 km)


Di, 12.10.10: Von Wildon/Lebring nach Spielfeld
Um 8.30 Uhr nach dem Frühstück bin ich in Lebring losgegangen und über Lang, Tillmitsch, dem Fluss Laßnitz entlang bis zur Einmündung in die Sulm (der Fluss Sulm mündet in die Mur und diese in die Drau), teils auf dem Römerradweg R6 bis in die Stadt Leibnitz. Von der Kapuzinerkirche im Zentrum gelangt man in ein paar Minuten zur Jakobskirche, in der ich auch kurz einkehre und dem hl. Jakobus danke, dass er mich auf dem Weg so gut begleitet.
Der Jakobsweg geht weiter über Feld- und Waldwege bis zur Sulmbrücke. Die gute Wegbeschreibung ermöglicht ein einwandfreies Wandern, obwohl keine Jakobsschilder zu sehen sind. Ich frage mich immer wieder, wie Herr Lindenthal diese Weg- und Steiglein überhaupt gefunden hat.
Über die Sulmbrücke gelange ich Richtung Reißnitz (unwegsam) und anschließend nach Ehrenhausen und über den Murradweg nach Spielfeld, wo ich um 17.30 Uhr angekommen bin.
Unterwegs mache ich kaum Rast, ein Obst kann man im Gehen essen und was besonders wichtig ist, genügend zum Trinken im Rucksack zu haben. So an die 10 kg wiegt der Rucksach tagtäglich.
In Spielfeld übernachtete ich im Buschenschank "Schober", wo mir auch ein gutes Abendessen gereicht wurde.

Die Stadtpfarrkirche in Leibnitz, dem hl. Jakobus geweiht, ist an sich romanischen Ursprungs, erlebte jedoch große bauliche Veränderungen, bedingt durch die beim ersten großen Türkeneinfall (1532) und dann beim großen Brand von 1704 erlittenen Zerstörungen. Auf dem Seggauer Berg ist die Burg Leibnitz zu sehen.
Die Marktgemeinde Ehrenhausen war im Mittelalter ein bedeutender Umschlagplatz für Salz und Wein, die mit Flößen auf der Mur bis nach Ungarn gelangten. Die Pfarr- und Wallfahrtskirche zur "Schmerzhaften Mutter Maria" stellt sich heute als eine der schönsten Barockkirchen der Region dar. Beim Überqueren der Brücke des Gamlitzbaches fällt eines besonders auf: an Stelle der sonst auf österreichischen Brücken anzutreffenden Statue des hl. Nepomuk sehen wir eine Darstellung des "Ecce Homo", eine Christusfigur mit Dornenkrone und skelettierter linker Hand, als Brückenpatron.
Die bei Grenzorten (Spielfeld) fast übliche Tristesse wird durch eines der schönsten Renaissanceschlösser der Steiermark und durch die sehenswerte gotische Kirche St. Michael mehr als wettgemacht.

Gehzeit: 6 1/2 St. (ca. 29 km)

Mi, 13.10.10: Von Spielfeld nach Ruse/Maria Rast (Slowenien)
Ich bin wiederum nach dem Frühstück um 8.30 Uhr losgegangen. Nach einer halben Stunde Gehzeit kam ich zum Grenzübergang nach Slowenien. Vorbei an der Kirche St. Ägid  und an zahlreichen Weintraubenfeldern (leider sind die Trauben schon alle geerntet) ging es über Asphalt, Wald- und Feldwege nach Unter-St.-Kunigunde bis zur Stadt Marburg (Maribor). Das Wetter ist heute nicht mehr so klar wie die Tage zuvor, doch sind die bunten Häuser in allen Farbvariationen leicht auszumachen. Was unangenehm auffällt ist der stinkende Rauch bei so manchen Hauskaminen und die zahlreich bellenden Hunde bei Höfen und Häusern entlang des Jakobsweges. Zum Glück sind fast alle hinter Zäunen oder angekettet, aber ab und zu erschrocken haben sie mich doch. Überhaupt die erste Jakobsmuschel in Holz erblickte ich bei einem Bildstock Nahe St. Kunigunde.
Geradeaus, in südlicher Richtung gelangte ich ins Zentrum von Marburg und zur Drau.
Nach der Stadt wanderte ich eine Zeit lang Nahe der Drau und in den Auwäldern entlang des Flusses fand ich zahlreiche Haselnüsse. Der Weg wird jetzt mühselig, da vielfach auf asphaltierten Wegen und Gehsteigen neben der Hauptstraße gewandert werden muß.
Ich passierte die Ortschaften Limbus/Lembach, Laznica, Bistrica/Feistritz, Bezena und gelange um ca. 18.00 Uhr nach Ruse/Maria Rast, einem Wallfahrtsort, wo ich auch übernachte.

Im Mittelalter wurde auf dem Hügel die Festung Marchburg gebaut, um das Drautal, einen bedeutenden alten Handelsweg, vor den Einfällen der Magyaren zu beschützen. Durch Holz- und Weinhandel wurde Maribor/Marburg reich und bekam schon 1254 das Stadtrecht verliehen. Heute ist sie die zweitgrößte Stadt Sloweniens nach Ljubljana/Laibach. Der Dom in Marburg ist Johannes dem Täufer geweiht.

Gehzeit: 8 1/2 St. (ca. 37 km)
Nachdem ich einen Schrittzähler dabei hatte, habe ich mir an diesem Tage die Schritte zählen lassen: 47.000.


                                                              
      



                                                                                                                                                                        Do, 14.10.10: Von Ruse/Maria Rast nach Vuzenica/Saldenhofen
Meine Startzeit ist immer dieselbe: 8.30 Uhr. Nach einem Abstecher in die Wallfahrtskirche von Maria Rast geht es auf Ausphaltstraßen bis zur nächsten Wallfahrtskirche "Maria in der Wüste" in Puscava, erbaut von den Benediktinern im Jahr 1627. Vorher kam ich an der Annenkapelle vorbei, aber wie schon so oft, die Wallfahrtskirche war wohl offen, aber ich kam nur bis zum Absperrgitter. Ein paar Gedanken und Gebete durften natürlich nicht fehlen.
Über einen Feldweg gelange ich zu den Bahngeleisen an der linken Seite der Drau. Kaum zu glauben, dass man in so unmittelbarer Nähe der Geleise einen Weg gefunden hat und ihn auch für so eine lange Strecke  benutzen kann. Gefährlich genug, auch wenn die Züge nur rar verkehren, aber scheinbar wird er auch von den Einheimischen benutzt, wenn sie ins nächste Dorf gehen. Sogar ein Reh verirrte sich auf den Geleisen.

Vor mehr als 20 Jahren war Slowenien noch Teil von Jugoslawien und deshalb ist dieses Gebiet auch fremdenverkehrsmäßig noch nicht so erschlossen; man kann aber die großen Anstrengungen und Fortschritte nicht übersehen, die der junge Staat in dieser Zeit auf dem Weg in seine europäische Zukunft gemacht hat.
Auf dem weiteren Weg nach Podvelka sieht man wieder die rot-weiße Kreismarkierung, wie ich sie schon einen Tag zuvor gesehen habe; ansonsten begegnet man keiner weiteren Jakobsmarkierung.

Die nächste Ortschaft, der ich mich näherte, ist Vuhred/Wuchern (Laurentiuskirche), wiederum vorbei an bellenden Hunden, die mich verfolgten. Bei einem Hof mußte ich gar einen Umweg machen, um einen mir nähernden Hund auszuweichen, trotz des Wanderstabes, den ich immer bei mir habe.
Der letzte Ort, den ich noch erreichte und der auch an der Drau liegt, heißt Vuzenica/Saldenhofen, gleich nach der Ortschaft Vid/St. Veit. Gar einige Schwäne habe ich in der Drau gesichtet. In Vuzenica traf ich um 18.30 Uhr ein und im Restaurant "Izidorju" bekam ich ein üppiges Abendessen serviert und legte mich gleich anschließend zur Ruhe.

Unterwegs auf dem Jakobsweg sinniere, meditiere und bete ich oft und ab und zu ist mir auch das Lied "Das Wandern ist des Müllers/Paulis Lust" eingefallen, welches ich natürlich auch gesungen habe. Auf diesen langen Teilabschnitten wird man nur sehr selten gestört (ausser von Hunden!) und man hat viel Zeit zum Nachdenken.
Sprachlich hat man in Slowenien keine Schwierigkeiten. Mit Deutsch oder Englisch kann man sich gut verständigen; die Jungen lernen es sowieso in der Schule und die ältere Generation gibt sich viel Mühe. Überhaupt muß man sagen, dass die Slowenen sehr höflich und zuvorkommend sind.

Der Markt Vuzenica/Saldenhofen wird schon 1238 erstmals erwähnt und entwickelte sich zu einem wichtigen Umschlagplatz für das in der extrem waldreichen Gegend geschlagene Holz. Ausdruck dieses Reichtums sind die zahlreichen Sakralbauten in und rund um Vuzenica, allen voran natürlich die romanisch-gotische Nikolauskirche.

Gehzeit: 8 1/2 St. (ca. 37 km).

Fr, 15.10.10: Von Vuzenica/Saldenhofen (SL) nach Neuhaus (Kärnten)
Start wiederum nach dem Frühstück um 8.30 Uhr.
Nach einer langen Durststrecke treffe ich nach Dravce, aber vor Trbonje/Trofin, wieder auf ein paar Jakobsschilder, ein Hinweis, dass ich noch auf dem richtigen Weg bin.
Vor Dravograd/Unterdrauburg begleitete mich ein Stück des Weges eine Frau, die ganz gut Deutsch sprach. Sie erzählte mir von den vielen Arbeitslosen in der Stadt Dravograd (ca. 9.000 Einwohner), Folge der Wirtschaftskrise. Slowenien ist vor ca. 5 Jahren der EU beigetreten.
Auf der landschaftlich schönen Straße ist das Gehen ein reines Vergnügen, zudem eröffnen sich unterwegs immer wieder herrliche Ausblicke ans andere Ufer und auf die weitläufigen Hügelketten der Soboth.
Die Grenze zu Österreich (Kärnten) überquerte ich nach dem Dorf Vic/Witsch und komme zu dem alten Gut "Landsmannhof", den man die vergangene Pracht noch ansieht, das aber heute leersteht. Vor diesem Gut thront eine jahrhundertalte, mächtige Linde, Symbolbaum der slawischen Völker. Oberhalb der Linde sieht man die zum Gut gehörende, kleine, restaurierte Jakobskirche (die Erste in Kärnten), die zu besuchen sich auf jeden Fall lohnt, auch wenn sie versperrt ist.
Was auffällt, ist die bereits nach der Grenze eindeutig bessere Jakobsbeschilderung. Vor Lavamünd/Labot durchquert man einen Bauernhof und trifft dort auf die Markierung des Europäischen Weitwanderweges 06. Beim "Hüttenwirt" kehrte ich kurz ein und unterhielt mich prächtig mit den Einheimischen.
Ich überquerte die Lavant, die gleich anschließend in die Drau mündet und wanderte weiter bis nach Neunhaus, wo ich um 18.00 Uhr angekommen bin und im Gasthof "Hartl" typische Kärntner Gerichte verkostete und in netter Runde den Abend unterhaltsam ausklingen ließ.

Eine Anekdote am Rande: einem guten Kollegen habe ich per sms mitgeteilt, dass ich auf dem Jakobsweg unterwegs bin. Seine Antwort darauf: "Bitt für uns". Ich simste zurück "Geh Du selbst, dann bitt für mich!"

Dravograd/Unterdrauburg. Schon im frühen Mittelalter gelangte der Ort zu einiger Bedeutung und wurde unter dem Einfluss jüdischer Kaufleute zu einem der ältesten Märkte Sloweniens. Besonders die Drauschifffahrt und -flößerei trug zu seiner Blüte bei und war auch Knotenpunkt zweier wichtiger Eisenbahnlinien.

Lavamünd ist seit dem 14. Jahrhundert Marktgemeinde und liegt an der Mündung der Lavant in die Drau. Der Ort besitzt zwei sehenswerte Kirchen, die Marktkirche zum hl. Johannes im Westen und die Pfarrkirche Maria Himmelfahrt im Osten.

Die unserem Pilgerpatron geweihte gotische Kirche in Neuhaus weist Reste von Fresken an der Choraussenmauer und über dem Westportal auf. Der hl. Jakobus ist ausser am Hochaltar auch in der Glasmalerei des östlichen Fensters zu sehen.
Das über dem Dorf thronende Schloss Neuhäusl wurde nach dem Brand von 1481 im Renaissancestil neu erbaut und später barockisiert.

Gehzeit: 7 1/2 St. (ca. 32 km).

Sa, 16.10.10: Von Neuhaus nach Kühnsdorf/Völkermarkt 

Abschlussetappe auf dem Jakobsweg durch die Steiermark, Slowenien, Kärnten, Osttirol, Südtirol und Nordtirol wie im Pilgerbuch von Peter Lindenthal "Auf dem Jakobsweg durch Süd-Österreich, Slowenien und Südtirol", also von GRAZ bis INNSBRUCK, beschrieben.
Wegbeschreibungen und andere kulturelle und historische Hinweise habe ich diesem Buch entnommen.

An diesem letzten Pilgertag ist in der Früh (8.00 Uhr) der Besuch der Jakobskirche in Neuhaus angesagt. Nach dem Frühstück holte ich mir den Schlüssel für die Kirche im naheliegenden Geschäft und verbrachte gar einige Zeit im Gebet in dieser letzten Pilgerstätte auf meinem Weg. Ich hatte zu Danken für gar einiges in meinem Leben. Natürlich habe ich auf dem Pilgerweg auch andere Anliegen und Wünsche immer miteingeschlossen.
Wenn man immer alleine unterwegs ist, hat man auch genügend Zeit dafür.

Nachdem bereits um 15.30 Uhr mein Zug in Kühnsdorf/Völkermarkt abfährt, habe ich ein flotteres Tempo vorgelegt und auch einige Abkürzungen genommen. Auf dem Fahrradweg ging es los, über eine neuerbaute Hängebrücke den Lippitzbach (mündet in die Drau) überquerend, sieht man linker Seite die Kirche von St. Luzia. Nach der Ortschaft Aich/Dob habe ich ein Foto von der Kirche St. Sebastian gemacht und da die Kirche verschlossen war, bin ich weitermarschiert. Bereits vorher und nachher auch noch, habe ich viele Bildstöcke am Wegesrand gesehen; Kärnten nennt man das Land der unzähligen Bildstöcke.
An Wiederndorf vorbei ging es weiter nach Mittlern und der nächste Ort Kühnsdorf ist schon mein Ziel.
Es kam in mir eine große Freude auf und es war ein bewegender Moment, als ich um 15.00 Uhr dieses Dorf erblickte, habe ich doch vor zwei Jahren an dieser Stelle den Jakobsweg begonnen.
Ich hatte diese Woche großes Glück mit dem Wetter und es war angenehm zu wandern.

St. Luzia. Knapp vor Aich liegt der kleine Weiler mit der Filialkirche St. Luzia, ein romanischer Bau, der im Barock wesentliche Änderungen erfuhr.

Aich/Dob. Die Filialkirche zum hl. Sebastian mit dem erst in den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts freigelegten Fresko kann wohl als kleines romanisches Juwel bezeichnet werden.


Um 15.30 Uhr habe ich den Zug in Kühnsdorf/Völkermarkt bestiegen und bin über Klagenfurt und Villach um 18.30 Uhr in Lienz angekommen und nachdem dort keine Verbindung mehr nach Südtirol war, hat mich meine Frau Zilli mit dem Auto abgeholt und nach Hause chauffiert.

Gehzeit: 6 St. - immer reine Gehzeit (ca. 27 km).

Eine neue Erfahrung für mich war ganz allgemein das Pilgern und zudem noch die ganze Strecke alleine unterwegs zu sein. Ich muß sagen, ich habe mich durchgekämpft, obwohl man ab und zu auf den Gedanken kommt, ein Teilstück mit einem öffentlichen Verkehrsmittel zurückzulegen, überhaupt wenn man "Asphalthatscherei" betreibt oder oft die längste Zeit einen "Bahngeleiseanblick" hat, wie z.T. in Slowenien. Aber diese Zeit vergeht auch und nachher ist man immer froh, alles auf "Schusters Rappen" bewältigt zu haben.

Eine Nachbetrachtung zum Pilgerweg: wir in Südtirol haben das Glück, dass zum Großteil alle Kirchen offen sind. In Süd-Österreich und Slowenien ist dies nicht der Fall: die meisten Kirchen, sei es Jakobs-, Wallfahrts- oder auch ganz normale Kirchen in den Dörfern sind zum Großteil versperrt. Es wird dies schon seine Gründe haben.

Ich danke dem Herrgott, dass ich die Gesundheit habe, so lange Wegstrecken überhaupt bewältigen zu können.
Meine nächsten Pläne wären, die Jakobswege in Südtirol anzugehen; einen Teil - von Innichen bis zum Brenner - habe ich ja schon hinter mir.

In 21 Tagen pilgerte ich auf dem JAKOBSWEG von GRAZ nach INNSBRUCK, erwanderte dabei 622 km in 150 Stunden (reine Gehzeit).

Folgende Orte waren meine Etappenziele:
GRAZ - Wildon - Spielfeld (in der Steiermark 56 km) - Ruse/Maria Rast - Vuzenica/Saldenhofen (in Slowenien 94 km)  - Neuhaus - Kühnsdorf - Vellach - Kirschenteuer - Mühlbach - Kellerberg/Weißenstein - Molzbichl - Lind im Drautal - Oberdrauburg (in Kärnten 245 km) - Thal (in Osttirol 55 km) - Innichen - Olang - Niedervintl - Freienfeld - Brenner (in Südtirol 117 km) - Matrei - INNSBRUCK (in Nordtirol 55 km).




                                           Der Weg ist das Ziel