Der Freizeitverein für Landesangestellte und Pensionisten (FIdL) organisiert eine Frühlingsfahrt in die TOSKANA mit Wander- und Kulturprogramm. Zilli und ich melden uns zu dieser Fahrt an.
Die Wege führen uns hauptsächlich in die CRETE SENESI und in die VAL D'ORCIA, so steht es in der Ausschreibung.
Teilnehmer/innen: Margit (Organisatorin), Helmuth (Chauffeur), Peter (Fotograf), Annamaria, Helene, Karin, Petra und Hans, Zilli und Paul, Christian, Erwin, Isidor, Martin
Samstag, 02.04.22: ANREISE
Zilli und ich besteigen um 6.15 Uhr den Zug in Olang und fahren bis nach Waidbruck. Dort wartet der Chauffeur mit dem Bus und es steigen immer wieder Teilnehmer/innen entlang der Strecke bis Neumarkt zu.
Über Trient, Rovereto, Mantua gelangen wir zur Raststätte am Po. In Monteriggioni verlassen wir die Autobahn und genießen im Restaurant "Il Feudo" das Mittagessen. Weiter geht es nach VESCOVADO (ungefähr 30 km von Siena entfernt) zu unserem Quartier "Gasthof Murlo", reserviert für 1 Woche von Margit.
Vor dem Abendessen ist noch ein Besuch des Museums in Murlo angesagt, wetterbedingt, sonst wäre eine kurze Wanderung im Programm gewesen.
Das Abendessen ist täglich programmiert auf 19.30 Uhr.
Nach dem Frühstück um 7.30 Uhr bringt uns Helmuth mit dem Bus nach Montepulciano. Dort beginnt die Rundwanderung (anello!) nach Montefollonico, wo bei der "Kirche del Triano" Mittagsrast angesagt ist. Auf sanften Steigen, aber auch auf Schotterwegen und kurzen Asphaltabschnitten, vorbei an zahlreichen Zypressen und sattgrünen Wiesen, kehren wir wieder zurück nach Montepulciano und besichtigen die Ortschaft auf dem Hügel.
Montepulciano ist eine mittelalterliche Hügelstadt in der Toskana. Die Stadt ist von Weinbergen und malerischen Landschaften umgeben und für den Rotwein "Nobile" bekannt, liegt auf 600 m Meereshöhe und hat ca. 14.000 Einwohner. Die meisten der Gebäude der Altstadt stammen aus der Zeit der Renaissance.
Am Abend geht es wieder heimwärts und heute genießen wir das Abendessen in geselliger Runde in Bibbiano.
In Vescovado angekommen, beziehen wir gleich unsere Zimmer zum Schlaf.
550 m im Auf- u.Abstieg - 17 km - 5 1/2 St. reine Gehzeit
Montag, 04.04.22: VIVO D'ORCIA - SEGGIANONach gut 1 Stunde Fahrt mit dem Bus erreichen wir die Ortschaft Vivo d'Orcia, einem Ortsteil von Castiglione d'Orcia, Ausgangspunkt unserer heutigen Wanderung Richtung Seggiano.
Der Ort Vivo d'Orcia entstand um die Eremitage Eremo di San Benedetto (Gründungsjahr um ca. 1015), die unterhalb des bewohnten Borgo liegt.
Wir wandern durch die Ortschaft Altore, gelegen unterhalb des Vulkans Monte Amiata, im Winter einziges Skigebiet in dieser Gegend.
Auf lehmigen und teilweise rutschigen Untergrund aufgrund des Schneefalls der vergangenen Tage, versperrt ab und zu mit klebrigen Sträuchern und vorbei an uralten Olivenhainen, gelangen wir zu einem Rastplatz, wo wir uns stärken und von Erwin den Wein verkosten.
Vor Seggiano halten wir uns rechts und immer unseren Guides folgend, erreichen wir eine Schotterstraße, auf der wir, nach einem 3-stündigen Aufwärtsmarsch, die Umfriedungsmauer der alten Einsiedelei von Vivo d'Orcia erreichen. Zahlreiche Pinien- und Eichenbäume und ein Feld mit neubepflanzten Olivenbäumchen sind in unserem Blickwinkel. Auch die grüne Hügellandschaft erfreut unser Auge.
Mit unserem fahrtüchtigen und umsichtigen Chauffeur Helmuth geht es wieder heimwärts nach Vescovado und im Bus erheitern uns Erwin und Isidor mit ihren Spässen.
700 m im Auf- u.Abstieg - 17,5 km - 6 St.
Dienstag, 05.04.22: CAPELLA DI VITALETTA - PIENZA
Abfahrt wie die Tage zuvor um 9.00 Uhr. Heute fahren wir in eine andere Richtung und gelangen zu einem Bauerngehöft, unserem Parkplatz und gleichzeitigem Wanderstart. Wir beginnen die Wanderung bei herrlichstem Wetter und angenehmen Temperaturen und schon von weitem erblicken wir die Ortschaft Pienza auf einer Anhöhe. Mitten in der Val d'Orcia, marschierend durch grüne Felder in kurzen Auf und Abs, den Monte Amiato im Süden erblickend, die Ortschaft Castiglione d'Orcia links liegen lassend, machen wir in der Nähe des Agriturismus "Il Rigo" unsere erste Trinkpause. Unser Fotograf Peter nutzt die Gelegenheit Aufnahmen von den einzelnen Reiseteilnehmern zu machen, die er für seine und unsere Reiserückschau bereit hält.
Abfahrt wie die Tage zuvor um 9.00 Uhr. Heute fahren wir in eine andere Richtung und gelangen zu einem Bauerngehöft, unserem Parkplatz und gleichzeitigem Wanderstart. Wir beginnen die Wanderung bei herrlichstem Wetter und angenehmen Temperaturen und schon von weitem erblicken wir die Ortschaft Pienza auf einer Anhöhe. Mitten in der Val d'Orcia, marschierend durch grüne Felder in kurzen Auf und Abs, den Monte Amiato im Süden erblickend, die Ortschaft Castiglione d'Orcia links liegen lassend, machen wir in der Nähe des Agriturismus "Il Rigo" unsere erste Trinkpause. Unser Fotograf Peter nutzt die Gelegenheit Aufnahmen von den einzelnen Reiseteilnehmern zu machen, die er für seine und unsere Reiserückschau bereit hält.
Auf der Schotterstraße geht es weiter zur "Capella di Vitaletta", wo wir uns auch im Gesang üben und einen Andachtsjodler zum Besten geben.
Auf den Spuren von Wildschweinen und Rehen, vorbei an alten Olivenbäumen und Zypressen, gelangen wir zur romanischen Kirche Pieve di Corsignano. Nun geht ein Teil der Wandergruppe weiter nach Pienza und der kleinere Teil geht mit dem Chauffeur zurück zum Kleinbus und fahren mit diesem hoch nach Pienza, um die andere Gruppe dort abzuholen.
Pienza ist eine Stadt mit ca. 2.000 Einwohnern in der Val d'Orcia, gelegen zwischen den Städten Montepulciano und Montalcino. 1996 erklärt die UNESCO das historische Zentrum Pienzas zum Weltkulturerbe. Bevor der Ort in Pienza umbenannt wurde, hieß er Corsignano, 1405 Geburtsort von Aeneas Silvius Piccolomini, später Papst unter dem Namen Pius II., Urheber und Namensgeber dieser Stadt.
Kurz vor dem Abendessen um 19.30 Uhr treffen wir in froher Runde in Vescovado ein.
500 m im Auf- u.Abstieg - 16,5 km - 5 St.
Abfahrt um 9.15 Uhr mit dem Linienbus nach Siena.
Mit dabei: Petra und Hans, Helene, Martin, Zilli und Paul; die restlichen Teilnehmer unternehmen eine Wanderung von Vescovado aus.
SIENA ist eine der schönsten Städte mit ca. 55.000 Einwohnern und ist Sitz eine der ältesten Universitäten Italiens. Die Stadt hat den mittelalterlichen Charakter der Gotik und gehört seit 1995 dem UNESCO-Weltkulturerbe an.
Am Hauptplatz, der Piazza del Campo, wo der Palio di Siena zweimal jährlich als Pferderennen ausgetragen wird, liegen das Rathaus und der Torre del Mangia, einer der berühmtestenTürme der Toskana und mit seinen 87 m der dritthöchste antike Turms Italiens. Das Symbol Sienas wurde zwischen 1338 und 1348 aus Backstein errichtet und wenn man ganz noch oben will, muß man 300 Stufen überwinden.
Wir besichtigen auch das Innere der Kathedrale von Siena. Der Dom von Siena ist die Mutterkirche des Erzbistums Siena und ist eines der bedeutendsten Beispiele der gotischen Architektur in Italien. Siena war an der Spitze seiner Macht und wollte einen noch größeren Dom, aber der Traum platzte, als sich die Pest im Jahre 1348 in der Stadt verbreitete. Das Innere des Domes birgt einige wertvolle Kunstschätze, darunter die Kanzel von Nicola Pisano, eine der bildhauerisch wichtigsten Werke Italiens des 13. Jahrhunderts. Der Piccolomini-Altar zeigt außerdem vier Skulpturen aus Michelangelos Jugendzeit: die vier Heiligen Petrus und Paulus, Pius und Augustinus. Eines der unglaublichsten und großartigsten Kunstwerke ist der Mosaik-Fußboden, der aus 56 großen Marmor-Feldern besteht und die Themen der Offenbarung darstellt (Beschreibung teilweise entnommen aus dem Internet).
Wir besichtigen auch die Kirche der Hl. Katherina und die Basilika San Domenico. Der mumifizierte Kopf und der rechter Daumen der Hl. Katherina kann auch heute noch in der Kirche bewundert werden. Sie wurde 1347 in Siena geboren und starb 1380 in Rom. Die Hl. Katherina wurde 1939 zur Schutzpatronin Italiens erklärt.
Im Restaurant "La Finestra" genießen wir das köstliche Mittagessen und fahren um 15.00 Uhr, bevor der Regen einsetzt, wieder zu unserer Unterkunft.
Donnerstag, 07.04.22: MONTALCINO
Fahrt nach Montalcino.
Dort beginnen wir unsere 5-stündige Wanderung rund um Montalcino (anello!) in dieser herrlichen Landschaft. Auf teilweise etwas aufgeweichtem Boden sieht man wiederum Spuren von Wildschweinen, die in dieser Gegend wahrscheinlich ihr Beutegebiet nachtaktiv haben: aufgewühlte Wiesen und Äckern zeugen davon. Der Rundumblick in dieser Hügellandschaft ist enorm und das satte Grün der Wiesen wirkt sehr positiv auf die Wandergruppe.Nach der Hälfte der Strecke trennt sich die Gruppe. Ein Teil nimmt den weiteren Rundweg zurück nach Montalcino, die anderen gehen den etwas gemütlicheren Weg zur "Abbazia Sant'Antimo". Dort wäre eigentlich ein Lied in dieser herrlichen romanischen Kirche geplant gewesen, was aber leider nicht zustande kam.
Auch wir besuchen die Abtei Sant'Antimo der jetzigen Prämonstratenser Chorherren. 1118 wurde mit dem Bau der jetzigen Kirche begonnen. Das an die Kirche angeschlossene Benediktinerkloster wurde 1462 aufgehoben. Erst 1979 mit Augustiner-Chorherren, die dem Vorbild der Prämonstratenser folgten, wiederbesiedelt, ist das Kloster ein beliebter Treffpunkt. Seit kurzem gehört es wieder den Prämonstratenser Chorherren (wiederum aus dem Internet entnommen).
Die Gehtüchtigeren kommen dann mit dem Bus nach Castelnuovo dell'Abate, wo noch der Rotwein Montepulciano verköstigt und gekauft wird, bevor wir wieder nach Montalcino (ca. 5.800 Einwohner) zurückkehren und diesen herrlichen Ort besichtigen mit den Stadtmauern aus dem 13. und 14. Jahrhundert und den sechs Stadttoren.
Gegen Abend kehren wir wieder in unseren Gasthof "Murlo" zurück und genießen, wie schon die Tage zuvor, das köstliche Abendessen. Heute gibt es als Hauptgang Wildschweinefleisch, einen Tag zuvor, auf Verlangen, Fiorentina Steaks.
550 m im Auf- u.Abstieg - 15,5 km - 5 St.
Freitag, 08.04.22: CHIUSURE - CRETE - MONTE OLIVETO MAGGIORE
Fahrt zum Bergdorf Chiusure.
Wiederum eine herrliche Rundwanderung, vorbei an den Lehmhügeln der Crete, auf Schotterwegen und teilweise lehmigen Untergrund, zu einem Aussichtspunkt, der unser Herz höher schlagen läßt. Wir gehen weiter und gelangen zum verlassendsten Ort unserer Wanderung, den Häusern von Monterongriffoli. Eine Frau erzählt uns, dass sie mit ihrem Sohn nur mehr die einzigen Italiener in dieser Ortschaft, die wenigen anderen Einwohner alles Ausländer verschiedendster Nationalitäten sind. Insgesamt kann man in diesem Ort noch 20 Personen antreffen.
Nun geht es weiter bis zu unserem Ausgangspunkt Chiusure. Von dort wandern wir zu einem der berühmtesten Klöster der Toskana, dem Monte Oliveto Maggiore. Durch die Kellerräume des Klosters gelangen wir zu den berühmten Fresken des Kreuzganges und zur Kirche der Abtei.
Vom Kloster folgen wir den mit Ziegelsteinen ausgelegten Weg zum gekrönten Wehrturm "La Torre", wo wir im Restaurant unseren Abschluss der Wanderwoche beweinen.
Unser Fotograf Peter zeigt uns nach dem Abendessen, als krönenden Abschluss, eine Bilderfolge unserer Wanderungen, untermalt mit Musik und Gesang. Wir staunen über diese herrlichen Bilder und sind auch ein bischen stolz auf die unzähligen Schritte, die wir in diesen herrlichen Tagen in der Toskana gemacht haben.
Christian, der Senior der Wandergruppe, dankt anschließend allen für die Kameradschaft und die gute Harmonie in der Gruppe. Einen besonderen Dank richtet er an die Organisatorin und Reiseleiterin Margit, an den Chauffeur Helmuth und an den Fotografen Peter sowie an die Besitzer des Gasthofes "Murlo" für die gute Verköstigung. Alle haben viel zum guten Gelingen dieser Wanderwoche beigetragen. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen und ich schließe mich diesen Dankesworten an.
Auf ein baldiges Wiedersehen bei einer späteren Gelegenheit.
600 m im Auf- u.Abstieg - 17,5 km - 5 St.
In dieser Woche haben wir 3.000 m im Auf- u.Abstieg gemacht, eine Wegstrecke von 84 km bewältigt und waren 26,5 Stunden unterwegs, reine Gehzeit (die Daten der Wanderung vom Mittwoch, 06.04.22 sind hier nicht berücksichtigt).
Samstag, 09.04.22: HEIMFAHRT
Nach dem Öl-, Marmelade- und Honigeinkauf geht es auf die Heimreise. Mit einem Zwischenstop zum Mittagessen auf einer Autobahnraststätte geht es zügig heimwärts und langsam, langsam verabschieden sich alle und die Letzten - das werden wohl die Pusterer gewesen sein - kommen um 19.45 Uhr gut zuhause an.
Und hier noch einige Blumen- und Sträucherfotos aus der Toskana: