Die Insel MADEIRA liegt geographisch näher zu Afrika als zu Europa. Während die Entfernung zum portugiesischen Mutterland fast 900 km beträgt, sind es zur marokkanischen Küste lediglich 500 km. Auf einer Fläche von 740 km² leben rund 270.000 Einwohner, fast die Hälfte davon in der dichtbesiedelten Hauptstadt Funchal.
Von den rund 760 wild wachsenden Pflanzenarten kommen allein 140 nur auf Madeira vor.
Verglichen mit der artenreichen Flora nimmt sich die Tierwelt bescheiden aus.
Einen großen Teil der Wanderung folgen wir den sogenannten "Levadas", handgemauerte oder in Fels geschlagene Bewässerungskanäle, die sich über die ganze Insel ziehen.
Teilnehmer: Wanderführer Josef
Agnes, Helga, Johanna, Monika, Theresia u.
Reinhold, Marianna u. Hubert, Paul
Bereits um 2.00 Uhr holt uns der Taxidienst in Olang ab und entlang der Strecke bis zur Autobahneinfahrt in Vahrn steigen immer wieder Teilnehmer zu.
Ein Taxi bringt uns zum Hotel "Dom Pedro Baia" in Machico, die älteste Stadt der portugiesischen Atlantikinsel Madeira. Sie ist die zweitgrößte Stadt und liegt im Osten der Insel. Es gibt hier seit 2009 einen künstlich angelegten Sandstrand.
In der Nähe von Machico befindet sich am Hang der Steilküste der Flughafen Madeiras mit der spektakulären, auf Betonpfählen gebauten Rollbahn.
Nach dem Abendessen im Hotel gehen wir zeitig ins Bett, sind wir doch schon eine Weile auf den Beinen.
Sonntag, 09.09.18: Boca do Risco - Porto da Cruz
Es folgt ein steiler Anstieg zum Aussichtspunkt Pico do Facho, die Ostspitze der Insel. Von hier aus hat man einen wunderschönen Panoramablick auf das Tal von Machico und die Landebahn des Flughafens von Funchal.
zweistündigem Marsch eine Essens- und Trinkpause einlegen.
Eine wirklich lohnende Wanderung, voller Begeisterung unsererseits, mit ein paar Trinkpausen, bis wir am späten Nachmittag, nach Weintraubenverkostung, in Porto da Cruz, am Fuße des "Adlerfelsen", ankommen. Neben dem Hotel "Costa Linda", wo wir übernachten, sehen wir ein Meerwasserschwimmbad am Ende einer kleinen Strandpromenade.
1.025 m im Auf- u. Abstieg - 17,5 km - 6 3/4 St. reine Gehzeit
Montag, 10.09.18: Caldeirao Verde - Höllenschlucht
Die Tour durch das UNESCO-Weltnaturerbe in den grünen Kessel zählt zu den spektakulärsten und von daher auch am meisten begangenen Levadawanderungen der Insel (bei uns mit den Waalwegwanderungen zu vergleichen). Das Wasser schafft hier nicht nur imposante Schluchten, sondern zeichnet auch für die dschungelartige immergrüne Vegetation verantwortlich. Es ist erstaunlich, wie es Bäumen und Sträuchern gelingt, sich an die senkrechten Hänge zu klammern.
Wir werden nach dem Frühstück von Taxis abgeholt und zu unserem Ausgangspunkt nach Queimadas auf ca. 900 m ü.d.M. gefahren (Fahrtstrecke: 12,5 km). In diesem bezaubernden, smaragdgrünen und moosbewachsenen Paradies wandern wir zum Herzen Madeiras über "Caldeirao Verde", den grünen Kessel, zur Höllenschlucht "Caldeirao do Inferno".
Leider war der 3 km lange Tunnel nach Faja do Noguoeira versperrt und so sind wir gezwungen, den gleichen Weg zum Ausgangspunkt zurückzugehen, wo uns die Taxis wieder die 12,5 km lange Strecke nach Porto da Cruz zum Hotel "Costa Linda" zurückfahren.
Dienstag, 11.09.18: Pico Ruivo (1.862 m)
Aus Gesundheitsgründen muß ich auf die heutige Wanderung auf den Pico Ruivo (1.862 m), den höchsten Berg der Insel, verzichten. Auch Theresia muß uns heute wegen eines Trauerfalles leider verlassen und tritt die Heimreise an.
Das Taxi bringt Theresia und mich zurück nach Funchal, sie auf den Flughafen, mich ins Hotel "Dorisol", wo ich auf die Wandergruppe warte (meine Fahrtkilometer an diesem Tag: 65). Taxi und Flugticket hat unser Wanderführer Josef organisiert. Ein herzlicher Dank dafür.
Wie sie mir erzählen, war der Aufstieg auf das Dach Madeiras, dem Pico Ruivo, angenehm, oben weht aber ein frischer Wind, die Fernsicht ist gut, aber sie machen sich gleich wieder auf den steilen und anstrengenden Abstiegsweg nach Curral das Freiras, ein kleines Dorf isoliert zwischen riesigen Berghängen im Herzen der Insel. Übersetzt bedeutet "Curral das Freiras" Nonnental. Ab hier werden sie mit dem Taxi nach Funchal gebracht (19 km).Ein Spaziergang durch die Altstadt von Funchal geht sich vor dem Abendessen noch aus und ich kann, Gott sei dank, wieder mitgehen.
Sehenswürdigkeiten in der Stadt sind die Kathedrale Sè, die romanische und gotische Bauelemente aufweist, die Kirche Nossa Senhora do Monte, wo der letzte österreichische Kaiser Karl I. begraben ist, dann die botanischen und tropischen Gärten in Monte.
Zu den bekanntesten Personen dieser Stadt zählt sicherlich der
Zu Abend essen wir im Hotel "Dorisol" in Funchal.
350m Aufstieg - 1.200 m Abstieg - 10 km - 5,5 St.
Mittwoch, 12.09.18: Curral das Freiras - Pico Grande - Encumeada
Die freudige Nachricht für mich: ich kann wieder mitgehen.
Agnes, Hubert u. Marianna legen einen Ruhetag ein und erkunden Funchal.
Mit dem Taxi fahren wir wiederum nach dem Frühstück ins Nonnental nach Curral das Freiras (19 km).
Der erste Abstieg verläuft auf etwas staubigen Steig bis zum Boca do Cerro-Pass (bis hierher auf dem Anstiegsweg), dann queren wir gar einige Schluchten, vorbei an dornigen Prombeersträuchen, Wasserläufen und Eukalyptusbäumen, bis wir unterhalb des Encumeada-Passes auf die Asphaltstraße kommen. Es ist nicht mehr weit bis zum Berghotel Encumeada, wo wir heute zum ersten Mal ein verdientes Bier (Einheimisches Coralbier) genießen können.
Bis zur heutigen Unterkunft im Hotel Pousada dos Vinhaticos gehen wir noch der Straße entlang und treffen dort um 17.30 Uhr ein.
Aufstieg 1.275 m - Abstieg 1.255 m - 16,5 km - 6 1/2 St.
Donnerstag, 13.09.18: 25 Quellen der Levada da Rocha Vermelha
Das Programm muss kurzfristig geändert werden, nachdem die Hochebene "Paul da Serra" wegen Steinschlaggefahr gesperrt ist.
Die Straße bis auf die Hochebene "Paul da Serra" auf 1.500 m ist befahrbar, deshalb bringt uns das Taxi nach dem Frühstück dorthin und ab nun geht es wieder abwärts nach Calheta auf 950 m, unserem Ausgangspunkt der Wanderung.
Die Levada da Rocha Vermelha ist von den Rabacal-Touren die am wenigsten begangene. Die immergrüne Baumheide und die Ausblicke ins Tal der Ribeira da Janela machen die Wanderung landschaftlich überaus reizvoll.
Nach einem weiteren kurzen Anstieg auf Asphaltstraße gelangen wir zum Parkplatz Rabacal. Einige machen sich noch auf dem Weg zur Kapelle "Nossa Senhora de Fatima", die aber leider versperrt ist.
Mit dem Taxi geht es wieder abwärts nach Porto Moniz ins Hotel Salguerio (insges. Taxikilometer: 50).
500 m Aufstieg - 170 m Abstieg - 8 km - 3 1/2 St.
Freitag, 14.09.18: Jardim do Mar - Paul do Mar
Dort beginnt unsere Wanderung direkt am Meer. Ein einfacher Strandspaziergang darf allerdings nicht erwartet werden. Der pfadlose Küstensaum gleicht einem felsigen Blockfeld. Einen Pfad gibt es nicht, man hüpft praktisch von einem Stein zum nächsten. Doch die Mühen werden mit großartigen Aussichten auf die schroff abfallende Steilküste und für Reinhold auf die vielen Steinsarten und Formationen, belohnt. Allerdings muß man sich mehr auf den Boden als auf den Blick in die Höhe konzentrieren.
Josef hat sich schon nach der Ebbezeit erkundigt, bei Flutzeiten könnte man diesen Strandweg nicht in Angriff nehmen.
In Quebrada angekommen ist ein verdienter Frühschoppen angesagt, der nicht allzu teuer ist.
Es ist nicht mehr weit nach Raposeira, wo bereits das Taxi auf uns wartet und uns in halbstündiger Fahrt nach Porto Moniz bringt (Fahrtstrecke ca. 15 km).
Die Taxifahrer, die gut doppelt soviel Strecke mit uns Wanderer fahren als wir zu Fuß unterwegs sind, bringen uns immer gut ans Ziel. Wir durchfahren und durchwandern so die ganze Insel und erleben ihre Pracht.. Die Blüte ist auch im Herbst noch schön und vielfältig, alle Blumen und Sträucher die wir sehen, können wir aber nicht bestimmen.
Wir freuen uns schon auf das nächste Jahr!
700 m Aufstieg - 100 m Abstieg - 10 km - 3 3/4 St.
Insgesamt gefahrene Kilometer mit den Taxis: 200 km
Samstag, 15.09.18: Rückflug
Wir werden um 9.00 Uhr von unserem Taxi in Porto Moniz abgeholt und nach einem Zwischenstop nach Funchal zum Flughafen gebracht.
Dort wartet wiederum ein Taxi und bringt uns alle gut nach Hause.
| Wanderführer Josef mit Marianna und Hubert |