Die Halbinsel ISTRIEN liegt im nördlichen Teil von Kroatien und verfügt über eine Küstenlinie von 1.000 km mit einsamen Buchten, Felsen-, Kies- und Sandstränden. Highligt von Istrien sind die glasklare Wasserqualität, die Brioni-Inseln vor Pula, der Limski-Kanal zwischen Vrsar und Rovinj, das Naturschutzgebiet Kap Kamenjak an der Südspitze und noch vieles mehr.
Teilnehmer: 54 AVS-Mitglieder + Chauffeur Dietmar.
Organisation und Begleitung: Christl Felder Mair
Die, 03.10.17: Anreisetag
Abfahrt in Bruneck um 5.30 Uhr mit "Taferner-Reisen". Ich steige als Letzter beim "Dolomitenhof" in Olang zu.
Christl begrüßt alle Mitreisenden und wünscht schöne Wandertage in Istrien. Das genaue Programm wird dann später im Bus bekanntgegeben.
Wir fahren über Cortina bis nach Triest. Dort besichtigen wir von Aussen das Schloss "Miramare", Sommerresidenz der Habsburger von 1867 bis 1914. Heute ist das Schloss ein staatliches Museum mit einem weitläufigen Park im umliegenden Areal. Das Schloss liegt auf einer Felsenklippe der Bucht von Grignano an der Adria, etwa 5 km nordwestlich von Triest und wird von Erzherzog Ferdinand Maximilian von Österreich in den Jahren 1856 - 1860 erbaut.
In einem nahegelegenen Restaurant essen wir zu Mittag und fahren dann weiter, bei regnerischem Wetter, über Kooper bis zum Süden von Istrien, nach MEDULIN, wo wir im Hotel "Park Plaza Belvedere" um 18.00 Uhr unsere Zimmer beziehen und alle Tage dort übernachten.
Ein Empfangsaperitiv in diesem neuen ****Hotel vor dem Abendessen (Buffet) ist eine nette Geste des Hauses.
Die Bar wird vor dem Schlafengehen auch noch begutachtet.
Mi, 04.10.17: Wanderung und Bootsfahrt am Limski-Kanal
Nach dem Frühstück starten wir um 8.30 Uhr (= tägliche Abfahrtszeit) eine einstündige Busfahrt ins Draga-Tal bis zur Ruinenstadt Dvigrad, auch Geisterstadt genannt. Dort besichtigen wir das zerfallene und verlassene Städtchen, wo man auch einen schönen Ausblick hat.
Die ehemalige Stadt Dvigrad war einst eines der bedeutendsten Handelszentren der Region Istrien. Im 17. Jh. nach Ausbruch von Pest und Malaria wurde die Stadt von ihren Bewohnern
aufgegeben.
Nach der Besichtigung wandern wir, bei schönem und angenehmen Wetter, zu Fuß weiter über das Lim-Tal (9 km, 2 St. Gehzeit) zur Limski-Bucht.
Ein köstliches Fischessen wird uns dort in einem Restaurant serviert.
Nachher fahren wir mit einem Taxi-Boot dem ca. 11 km langen Limski-Kanal entlang bis zur Hafenstadt Rovinj. Der heiteren
Runde werden auf dem Boot noch verschiedene Getränke angeboten. Das gesamte Gebiet um die Limski-Bucht ist Naturschutzgebiet. Aufgrund des hohen Sauerstoffgehaltes und des geringen Salzgehaltes des Wassers findet man entlang des Ufers viele Fisch- und Muschelzuchtbetriebe.
Im Hafen von Rovinj legen wir mit dem Boot an und besichtigen die wirklich saubere und sehenswerte Stadt. Sie liegt an der Westküste der Region Istrien zwischen Porec und Pula und hat 14.300 Einwohner mit einer 11%igen Minderheit von Italienern.
Die romantische Altstadt bildet das Zentrum von Rovinj, umgeben von engen Gassen, stammend von der venezianischen Epoche.
Die Rückfahrt mit dem Bus nach Medulin ist recht lustig, begleitet von stimmigen Liedern.
Im Hotel machen wir uns frisch und fesch für das an Auswahl reichhaltige und schmackhafte Buffet und einige Tanzlustige schwingen anschließend noch bei Live-Musik das Tanzbein.
Bettruhe um 23.00 Uhr.
Do, 05.10.17: Wanderung an der Ostküste von Istrien
Heute bringt uns der Bus nach Rabac in der Kvarnerbucht. Während der Fahrt sehen wir links und rechts der Straße alte Heuballen, die wohl nur mehr zu Dünger gebraucht werden können. Auch Kühe, Ziegen und Schafe sind auf der Weide.
Nach ca. zweistündiger Busfahrt beginnt die Wanderung, zuerst über steinigen Weg durch Gebüsch aufwärts, bis wir auf einer Anhöhe eine schöne Aussicht auf die Küste und den Ort Duga Luka genießen können.
An der dortigen Halbinsel und auf dem Rückweg nach Rabac reiht sich ein traumhafter Badeplatz dem anderen. Wir müssen gar einige Buchten ausgehen und sind an diesem Tag, bei angenehmen Wandertemperaturen, fast alleine unterwegs. Wir sehen das glasklare Meerwasser, aber am Strand auch angeschwemmten und liegen gelassenen Unrat.
Das Mittagessen tragen wir heute im Rucksack mit und verspeisen es in einer Bucht, die unsere Wanderführerin Christl schon früher einmal
ausgekundschaftet hat. Sie ist diese Wege bereits mit ihrem Mann Wastl abgegangen bzw. mit dem Fahrrad abgefahren.
In Rabac wieder angekommen, fährt uns der Chauffeur Dietmar weiter nach Trget. Dieses verträumte Fischerdörfchen liegt in der Bucht von Rasa am Rasa-Fjord.
An der Konoba "Martin Pescador" um 17.00 Uhr angekommen, begrüßt uns bereits ein Zieharmonikaspieler mit seinen Melodien. Auf der Terrasse ist ein reichhaltiges und einladendes
Begrüßungsbuffet aufgetischt, bevor das Abendessen serviert wird. Die Fischspezialitäten schmecken ausgezeichnet und nachdem der Fisch auch schwimmen soll, ist der Weiswein das passende Getränk dazu. Zur Verdauung sind Tanzschritte angesagt.
Zur später Abendstunde wird die Heimfahrt nach Medulin angetreten.
350 m Auf- u. Abstieg - Strecke: 12,5 km - Reine Gehzeit: 4 1/2 St.
Fr, 06.10.17: Rundwanderung auf Kap Kamenjak
Nach dem Frühstücksbuffet erfolgt eine Busfahrt von ca. 12 km nach Prematura bei Pula.
Das Kap Kamenjak befindet sich auf der südlichsten Spitze Istriens, die auch oft als "Punta" bezeichnet wird.
Der Abmarsch auf der Halbinsel, ein Naturreservat mit seltener Flora und Fauna (allerdings für diese Zeit schon etwas zu spät), naturbelassenen Küstenabschnitten und zahlreichen Badebuchten,
erleben wir noch bei wolkenverhangenem Himmel. Eine Schafherde zeigt uns noch den Weg, bevor wir zur Safari-Bar, laut der Ausschreibung "Dschungelbar", oberhalb der Kolombarica Bucht, gelangen. Ohne unsere kundige Wanderführerin Christl würde man diese Bar bzw. Restaurant nie finden.
Auf Bambusmöbeln, umgeben von meterhohen Schilf, kann man Platz nehmen und das einmalige Ambiente genießen. Auf der Speisekarte stehen Bio-Gerichte und Bio-Getränke(!), frischer Fisch und Grillspezialitäten.
Bei Gesang und etwas zu kurzem Aufenthalt merken wir erst ausserhalb, dass das Wetter immer schlechter wird und der Regen einsetzt. So können wir leider nicht mehr der Küste entlang wandern, sondern machen eine Abkürzung durch das Landesinnere, eine gute Entscheidung, obwohl die Küstenwanderung sicher reizvoller wäre.
In raschem Marschiertempo und durchnässt gelangen wir wieder zum Bus in Prematura, der uns schnell zum Hotel bringt, wo wir schwimmen, saunen bzw. duschen und uns ausruhen können.
Das Abendessen ist auf 19.00 Uhr angesetzt, da nachher ein Preiswatten, organisiert von unserer lieben Anni, stattfindet. 24 Interessierte melden sich und es gibt 5 Sieger, die alle 3 Spiele gewinnen können: Berta, Bruni, Friedrich, Lois und Richard. Den "Patzerpreis" erspielt sich Alfred.
Strecke: 12,5 km - Gehzeit: 3 1/2 St.
Sa, 07.10.17: Nationalpark "BRIJUNI"
Ich zitiere hier unsere Wanderführerin Christl:
"Die Inselgruppe der Brijuni erstreckt sich entlang der Südwestküste der Region. Zu dem 36 km² großen Nationalpark gehören 14 Inseln. Die größte der Inseln, Veli Brijun, verfügt über Hotelanlagen und ein großes Tiergehege.
Die einzelnen Inseln haben immer einen kroatischen und einen italienischen Namen. Ursache ist die bewegte Geschichte, ihre
wechselnden Herrschaften und die Nähe zu Venedig, das über 400 Jahre die istrischen Inseln in seinem Besitz hatte.
Ab dem Jahre 1893 erlebt Brijuni seinen Aufstieg durch den österreichischen Industriellen Paul Kupelwieser, der die Insel von einemVenezianer kauft. Er legt Parks und Alleen an und will so reiche europäische Urlauber anlocken.
Seit 1947 hatte der jugoslawische Staats- und Parteichef TITO auf der Insel seine bevorzugte Sommerresidenz. Tito liebte Tiere, deshalb brachten ihm viele internationale Gäste exotische Tiere wie
indische Rinder, Tiger, Löwen, Zebras und Elefanten als Geschenk mit, für die er einen Safaripark anlegte, welcher auch heute noch existiert. Drei Jahre nach Titos Tod im Jahre 1980 wurden die Inseln zum Nationalpark erklärt und für den Tourismus wieder geöffnet. Heute ist es ein echtes Schmuckstück für das junge Reiseland Kroatien."
Nun zum Ablauf des Tages:
Mit dem Bus fahren wir nach Fazana und warten dort auf das Schiff, das uns um 10.00 Uhr auf die Insel BRIJUNI bringt.
Eine sympatische und fachkundige Reiseführerin begleitet uns dort 3 Stunden lang, zuerst mit dem Inselzug, dann zu Fuß durch den botanischen Garten und dem Tito-Museum auf der Insel. Obige Inselgeschichte erfahren wir auch noch durch die Reiseführerin.
Um 14.00 Uhr geht es wieder zurück auf das Festland nach Fazana, wo wir hungrig ankommen und etwas lang auf das Essen warten müssen.
Der Bus bringt uns weiter nach Pula mit einem zweistündigen
Aufenthalt dort.
Pula ist die größte und älteste Stadt Istriens mit 57.000 Einwohnern. Den größten Bekanntheitsgrad hat diese Stadt durch das alte Amphitheater, das wir nur von Aussen besichtigen. Während der Sommermonate finden in der Arena verschiedene Veranstaltungen und Ausstellungen statt.
Ein Spaziergang durch die Altstadt darf natürlich auch nicht fehlen und wir können dort 5 standesamtliche Trauungen in kurzer Zeit bei typisch kroatischer Musik teilweise miterleben.
Die Fahrt geht wieder zurück zum Hotel zu unserem letzten Abendessen und zur letzten Tanzveranstaltung in Kroatien.
Bettruhe um Mitternacht.
So, 08.10.17: Rückreisetag
Pünktlich um 8.00 Uhr, nach dem Frühstück, nehmen wir Abschied von Medulin.
Über Kroatien und Slowenien gelangen wir nach Bled, wo wir einen kurzen Aufenthalt haben.
Bled liegt am gleichnamigen See, ist Luftkurort und hat ca. 8.000 Einwohner. Nach der Unabhängigkeit im Jahre 1991 erlebte die Region einen wirtschaftlichen Aufschwung. Die Gemeinde lebt besonders vom Fremdenverkehr und profitiert dabei von der Lage des Bleder Seees am Fuße der Julischen Alpen. Über die Grenzen hinweg bekannt ist die Marienkirche auf einer kleinen Insel und die Burg von Bled mit der Kapelle der Heiligen Albuin und Ingenuin.
Wir fahren weiter in das benachbarte Begunje, ein Dorf in der Region Oberkrain mit ca. 1.000 Einwohnern. Bekannt ist der Ort als Firmensitz des Skiherstellers Elan sowie als Heimat, bzw. Geburtsort der beiden Musiker Slavko Avsenik und dessen Bruder Vilko Ovsenik.
Wir erhalten eine Führung im Museum Avsenik und erfahren allerhand Interessantes über die Gruppe der "Oberkrainer". In einem Ausstellungsraum sind alle Ehrungen und Auszeichnungen, die das Ensemble über die Jahre erhalten hat, ausgestellt.
Im selben Gebäude ist auch ein Restaurant, wo für uns das Mittagessen serviert wird.
Über den Karawankentunnel, Kärnten, Osttirol gelangen wir wieder nach Südtirol und treffen gegen 20.00 Uhr zuhause ein.
6 erlebnisreiche und mit bleibenden Eindrücken gelebte Tage auf der Halbinsel Istrien sind nun zu Ende und wir sind der Frau Christl
zu besonderem Dank verpflichtet. Sie hat mir auch Unterlagen für diesen Bericht zur Verfügung gestellt, auch ein Vergelt's Gott dafür.
Ein aufrichtiger Dank ergeht auch an unseren besonnenen und ruhigen Chauffeur Dietmar. Es ist einfach angenehm mit ihm zu fahren. Ich als Chef des Unternehmens würde ihm sofort eine Gehaltsaufbesserung gewähren!
Zum Schluss noch ein Dank an alle Teilnehmer. Sie waren immer pünktlich und es hat während dieser Wandertage nie Unstimmigkeiten gegeben.
Bis zum nächsten Mal!