
Die Idee vom
MERANER HÖHENWEG stammt von den Bergführern
Helmuth Ellmenreich und
Robert Schönweger und wurde im Jahre 1985 als Alpinweg eröffnet. Dem unermüdlichen Einsatz dieser beiden Herren ist es zu verdanken, dass dieser Höhenweg und der
NATURPARK TEXELGRUPPE entstanden ist.

Er umrundet auf 100 km Länge das
Bergmassiv der Texelgruppe (wurde im Jahre 1976 als Naturpark Texelgruppe
ausgewiesen), ermöglicht herrliche Ausblicke zu den Dolomiten, dem Rosengarten und dem Ortler und ist der bekannteste und beliebteste Höhenweg Südtirols.
Franz konnte uns gleich für das Begehen des Meraner Höhenweges begeistern, den wir uns in Einzeletappen vornahmen.
Fr, 03.06.16: Meraner Höhenweg: Hochmuth - Giggelberg
Da ich den ersten Teil des Meraner Höhenweges
Hochmuth - Leiteralm noch nicht gegangen bin, habe ich diesen Abschnitt mit Zilli gemacht.

Wir sind mit dem Zug um 6.15 Uhr in Olang abgefahren und in
Meran ausgestiegen. Von dort sind wir mit dem Bus nach
Dorf Tirol zur Talstation der Seilbahn
Hochmuth gefahren und mit dieser hoch zu den Muthöfen auf 1.360 m. Die
Muthöfe sind erst seit wenigen Jahren über eine schmale Straße erreichbar.
Wir sind die Strecke des Meraner Höhenweges von Hochmuth zum Giggelberg gegangen.
Die Markierung Nr. 24 begleitet uns auf allen Etappen dieses
Höhenweges.

Zuerst marschierten wir über den
Hans-Frieden-Weg zur
Leiteralm und weiter bis zum
Hochganghaus auf
1.839 m. Der Steig war etwas glitschig, da es die Nacht und die Tage
vorher geregnet hatte, daher war Vorsicht und Trittsicherheit geboten.
Kurz vor dem neu errichteten Hochganghaus fing es an zu regnen und wir waren froh, dass wir dort in die warme Stube einkehren konnten. Es war Mittagszeit und wir ließen uns das Essen schmecken. Wir hielten
uns aber nicht lange auf, da der Nebel aufzog und das Wetter unsicher war.

Ab dem Hochganghaus nimmt der Meraner Höhenweg alpinere Züge an. Der Weg, der über die
Goidner- und
Tablander Alm führt, ist teils mit größeren Steinen gepflastert. Eine Besonderheit am Weg ist die neue
Spannbandbrücke mit einer Gesamtlänge von 52,5 m.
Leicht absteigend erreichten wir den
Zielbach und die im Jahr 2.015 fertiggestellte
Nasereithütte (1.523 m).

Über einen leichten Aufstieg im schattigen Wald gelangten wir nach einer Dreiviertelstunde zu unserem angestrebten Etappenziel
Giggelberg auf 1.565 m.
Mit der neuen
Texelbahn ging es zur Talstation, wo uns gütigerweise Wally mit ihrem Auto abholte und wir im Cafè der Schwester in Partschins den Tag ausklingen ließen.
Mit dem Zug fuhren wir wieder zurück nach Olang und trafen dort um 20.45 Uhr ein.
Länger dauerte die Fahrzeit wie die Gehzeit.
875 hm - 650 m im Abstieg - 4 1/2 St.
Gehzeit Muthöfe - Leiteralm: 1 St. bei ca. 140 hm
Do, 09.07.15: Leiter Alm - Gasthof Pirchhof
Am Donnerstag sind Franz, Peter, Meinhard und ich um 5.45 Uhr in Olang mit dem Zug losgefahren und um 8.15 Uhr in
Meran angekommen. Mit einem schnelleren Fortbewegungsmittel sind wir dann nach
Vellau gefahren und haben dort den
Zweierkorblift zur
Leiter Alm bestiegen.
Bevor wir losmarschierten tranken wir noch einen Cafè und machten uns startbereit.

Gleich am Anfang unterquerten wir ein nicht zu übersehendes Hinweisschild
"MERANER HÖHENWEG".
Er ist einer der schönsten Rundwanderwege in Südtirol, knapp 100 km lang, mit der Nr. 24 markiert und ist am Rande des
Naturparks Texelgruppe
angelegt und bietet dabei Ausblicke auf den Talkessel der Stadt Meran,
das Etschtal und den Vinschgau, das Passeier- und das Schnalstal. Der
Rundweg besteht aus einem nördlichen Teil, der vom Schnalstal nach
Passeier führt, und einem südlichen Abschnitt, von Passeier zum Schnalstal. Diese Beschreibung habe ich aus dem Internet entnommen.

Franz hat sich für einen Teil des südlicheren Abschnittes entschieden und zwar von der
Leiter Alm nach
Katharinaberg im Schnalstal (der Abschnitt bis Giggelberg ist jetzt doppelt beschrieben, weil ich ihn auch mit Zilli gegangen bin).

Nach einer guten Gehstunde und über die im Jahre 2011 neu erbaute
Spannbandbrücke mit einer Länge von 52,5 m, gelangten wir zum
Schutzhaus Hochgang. Das alte Schutzhaus war uns noch bekannt, das neu erbaute Haus ist seit dem Jahr 2009 in Betrieb.
Vorbei an der
Goidner Alm gelangten wir um die Mittagszeit zur
Tablander Alm, wo wir uns das Essen schmecken ließen.

Über die
Schutzhütte Nasereit gelangten wir zum
Giggelberg und über die etwas anstrengende
1000-Stufen-Schlucht erreichten wir den
Gasthof Pirchhof,
wo wir unsere Schlafstätte fanden. Wir wurden freundlich empfangen und
nach der etwas anstrengenden Wanderung ließen wir uns ein verdientes
Bier schmecken. Vor dem Abendessen deponierten wir noch unsere Rucksäcke
in der alten, getäfelten und heimeligen Schlafkammer und stillten dann
unseren Hunger.

Das Essen schmeckte gut und vor der angekündigten Bettruhe um 22.00 Uhr
tranken wir noch einen Schnaps und waren bereit ins Bett zu gehen. Die
Wirts- und Bauernsleut hatten aber noch eine Gitarre im Haus und Franz
ließ es sich nicht nehmen, die Saiten richtig zum Klingen zu bringen. Es
wurde gesungen, getanzt (es waren natürlich noch Tanzpartnerinnen
zugegen, die auch den Gesängen lauschten) und den Durst gelöscht, bevor
wir dann einige Zeit nach Mitternacht - ich habe nicht so genau auf die
Uhr geschaut - unsere Zimmer aufsuchten.
Daten des Tages:
Aufstieg: 900 hm - Abstieg: 940 m - Strecke: 16,5 km - Gehzeit: 6 St.
Fr, 10.07.15: Gasthof Pirchhof - Katharinaberg/Schnalstal

Um
6.30 Uhr waren wir schon wieder wach und ab 7.00 Uhr gab es Frühstück.
Einige unserer Wanderer haben in der Früh keinen großen Hunger und so
verabschiedeten wir uns bereits um 8.00 Uhr von den geselligen und
arbeitsamen Bauerns- und Wirtsleut.
In
der Früh wurden schon die Grashänge bewässert, denn ohne Wasser würde
auf diesen steilen Sonnenhängen auch nichts wachsen. Das Wasser muß oft
von weither geleitet werden und die Arbeit auf diesen Hängen ist mühsam
und anstrengend.

Der erste Gasthof zum Austreten war der neuerbaute
Linthof, bevor wir dann zu
Inner-Unterstell gelangten und vorbei am
Gasthof Kopfron und der schönen Kapelle, wo wir auch ein Lied anstimmten, erreichten wir nach 3 Stunden Gehzeit bereits die Ortschaft
Katharinaberg im Schnalstal. Geplant war eigentlich der Weitermarsch auf dem Wanderweg zum Schloss Juval, der aber leider versperrt war.
So waren wir gezwungen mit dem Bus nach
Naturns zu fahren, wo wir um die Mittagszeit Hunger hatten.
Mit dem Zug ging es am Nachmittag heimwärts und um 17.00 Uhr waren wir wieder zuhause.
Eine schöne Wanderung am Meraner Höhenweg, die nach Fortsetzung ruft.
Daten des Tages:
Aufstieg: 300 m - Abstieg: 500 m - Strecke: 9,5 km - Gehzeit: 3 St.
Do, 07.07.16: Katharinaberg/Schnalstal - Eishof
Mit dem Auto fuhren Franz, Peter und ich bis nach
Algund. Dort bestiegen wir die Vinschgerbahn und in
Naturns wechselten wir auf den Bus, der uns nach
Katharinaberg brachte.

Die Wanderung begann um die Mittagszeit auf der orographisch linken Seite des
Schnalstales. Der Lerchenwald spendete uns Schatten an diesem warmen Julitag. Bald erreichten wir den Eingang des
Pfossentals, ein Seitental des Schnalstals und über Jahrtausende geprägt vom Eis und Wasser. Ein sich öffnendes Tal mit Almen, blühenden Wiesen und weidenden Kühen, Pferden, Schafen und Ziegen.
Beim
Vorderkaser kehrten wir im
Gasthof Jägerrast ein und stärkten uns. Weil wir schon bei der Jägerrast waren, trafen wir dort auch den Olanger Jäger Norbert F., der fortbildend unterwegs war.
Über einen Forstweg, der durch ein schmales Tal hinaufführt, immer begleitet vom rauschenden Wasser des
Pfossentalbaches, erreichten wir
Mitterkaser und die
Rableid Alm, prämiert als schönste Alm Südtirols des Jahres 2013.

Nach einer halben Stunde Gehzeit kamen wir zum
Eishof auf 2.076 m, der sich auf einer großen Wiese befindet. Der Weg dorthin ist durch Thementafel bestückt, die interessante Hinweise über dieses Tal, seine Geschichte und seine Bewohner vermittelt. Beim Eishof faszinieren vor allem die besonderen geologischen Gegebenheiten.
Er war bis 1897 die höchstgelegene Dauersiedlung in den Alpen. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts wurde er nur noch als Alm bewirtschaftet.

Franz hatte für uns in diesem Hof die Übernachtung vorgemerkt.
Im Freien, bei angenehmen Temperaturen, genossen wir das köstliche Abendessen und hielten uns noch eine kurze Zeit in der Gaststube auf.
Die angenehme Nachtruhe war uns in einem Zimmer mit 8 Betten gegönnt, mit Ausblick auf die Hohe Weiße.

Aufstieg: 970 m - Abstieg: 140 m - Strecke: 12,5 km
Gehzeit: 4 1/2 St.
Fr, 08.07.16: Eishof/Pfossental - Pfelders

Nach dem Frühstück habe ich auf einer Thementafel vor dem Eishof folgendes gelesen:
"Rettet das Pfossental" - Eine beeindruckende Kundgebung fand Anfang September 1981 beim Eishof statt. Der Alpenverein Südtirol, Sektion Meran, hat zu einem Protest gegen das geplante Pumpspeicherwerk aufgerufen. Etwa 1.000 Personen nahmen an diesem Protestmarsch teil. Im Talschluss sollte ein Stausee mit fünf Millionen Kubikmetern Fassungsvermögen entstehen. Das große Bauvorhaben konnte zum Glück verhindert werden.
Wäre der Stausee gebaut worden, wäre der Talboden und der Eishof in den Fluten versunken."

Um 7.30 Uhr nahmen wir die
"Königsetappe" in Angriff. Sie beeindruckt durch ihr Panorama und ist das anspruchvollste Wegstück des Meraner Höhenweges.
Man folgt nun dem Weg, einem alten Militärweg, gleichmäßig steigend bis zum
Eisjöchl auf 2.895 m, die höchste Erhebung am Höhenweg. Das Eisjöchl liegt zwischen der Hohen Wilde und der Hohen Weiße und verbindet das
Pfossental mit dem
Pfelderertal.
Diese Dreitausender hatten wir heute immer wieder im Blickpunkt. Die Hohe Wilde hatte ich schon vor über 20 Jahren einmal bestiegen.

Wir mußten dorthin gar einige Schneefelder queren. Auf diesem höchsten Punkt des Meraner Höhenweges hat man eine herrliche Aussicht zur
Stettiner Hütte, die nur mehr fünf Minuten entfernt lag. Diese Hütte wurde im Februar 2014 von einer Lawine zerstört, aber bietet trotzdem den hungrigen Wanderern Einkehrmöglichkeit. Bis zur Fertigstellung der neuen Hütte wird es noch einige Jahre dauern.

Nach einer längeren Pause und den Blick zu den Wolken, die wie so oft in den
Ötztaler Gipfeln hängen, sind wir auf dem Serpentinenweg zur
Lazinser Alm abgestiegen. Auf Halbweg mußten wir eine steile Abkürzung nehmen, da der Weg wegen Steinschlaggefahr gesperrt war. Auf der Alm haben wir noch unseren Hunger und Durst gestillt.
Weiter ging es nach
Lazins und
Pfelders, wo bereits der Bus nach St. Leonhard stand.
Wir haben diese wohl strengste Etappe gut überstanden und hatten nur mehr die Heimfahrt mit Bus, Zug und Privatauto vor uns.
Um 20.00 Uhr sind wir dann in Olang gut angelangt.
Aufstieg: 840 m - Abstieg: 1.290 m - Strecke: 17,5 km - Gehzeit: 6 St.
Mi, 25.05.16: Pfelders - St. Martin/Passeier

Startrekord um 5.30 Uhr. Mit dem Auto ins
Passeiertal: über
Kuens, Riffian, Saltaus nach
St. Martin. Umstieg auf den Bus und über
St. Leonhard, Moos und
Platt gelangten wir nach
Pfelders, wo auf 1.628 m Meereshöhe unsere
Wanderung um 9.00 Uhr begann.
Der Markierung Nr. 24 folgend
(der gesamte Meraner Höhenweg ist mit dieser Nummer ausgeschildert)
gelangten wir zu einem Klettergarten. Von dort ging es über den
Fuxensteig weiter nach
Bergkristall und neben der Rodelbahn bis
Inner- und Ausserhütt. Wir durchquerten einsame Wälder, durchbrochen von Lichtungen, Wiesen und Bergbauernhöfen.

In Auf und Ab schlängelt sich der Weg über
Ulfas zum
Weiler Christl oberhalb von St. Leonhard, wo wir im
Christlhof unser verdientes Mittagessen verspeisten.
Am Weg nach Süden erblickten wir gegenüber die Sarntaler Alpen und benutzten nach
Matatz,
oberhalb St. Martin, auch teilweise asphaltierte und befestigte
Straßen, die für die Erschließung der Höfe Lockengeier und Thal gebaut
wurden.

Von Matatz ging es nur mehr abwärts bis nach
St. Martin, wo wir das Auto geparkt hatten. Ankunft dort um 16.30 Uhr.
In einer nahegelegenen Bar stillten wir unseren Durst, bevor es wieder heimwärts ging (Franz, Meinhard, Peter).
400 hm - 1.250 m im Abstieg - Streckenlänge: 22 km - 6 St.
Sa, 28.05.16: St. Martin/Passeier - Hochmuth

Start wiederum um 5.30 Uhr in Olang
mit Wanderstart um 8.30 Uhr in
St. Martin. Diese Etappe führte am
Sonnenhang des Passeiertals entlang.

Zuerst ein halbstündiger Aufstieg auf Asphaltstraße bis wir wiederum auf die Markierung
"24 Meraner Höhenweg" stießen. Es wechselten sich dann Forststraße mit schmalen Wanderwegen ab. Vorbei an einigen Bauernhöfen ging es durch das
Kalmtal, auf der anderen Talseite wieder hoch nach
Magdfeld.
Dort kehrten wir kurz im Berggasthaus ein, bevor es wieder weiter über
Wiesen, Wälder und Schluchten ging. Steile Hänge sind durch Holzgeländer
geschützt, Trittsicherheit war auf jeden Fall erforderlich.
Das letzte Stück nach
Vernuer wanderten wir über einen breiteren Weg.
Vernuer
ist eine kleine Fraktion der Gemeinde Riffian und liegt auf rund 1.090 m
am Sonnenhang der Texelgruppe. Die Kirche mit dem Holzturm ist dem
Heiligen Johannes von Nepomuk geweiht.

Über
Gfeis gelangten wir dann ins
Spronsertal und über einen schmalen Steig abwärts zur
Longfall-Hütte, wo wir hungrig und durstig ankamen und das Mittagessen uns schmecken ließen.
Auf
der anderen Seite des Spronsertales ging es wieder hoch. Dieser
Abschnitt ist ziemlich steil und anspruchsvoll; zudem ist er an
schwierigen Stellen mit Seilen gesichert. Trittsicherheit und Ausdauer
sind erforderlich.

Wir gelangten nun zu den Wiesen der
Muthöfe
oberhalb von Dorf Tirol, zuerst zum Talbauer und dann zur Bergstation
der Seilbahn nach Dorf Tirol. Dort genehmigten wir uns, nach einer
anstrengenden Wanderung, einen letzten Abschlusstrunk bei herrlichem
Wetter, aber schwülen Temperaturen.
Zudem wurde uns noch ein guter
Tropfen von einem gebürtigen Olanger mit Namen Anton, der jetzt in Dorf
Tirol lebt, telefonisch vermittelt und wir bedanken uns noch auf diesem
Wege.
Mit
der Seilbahn, dann zu Fuß und schließlich mit dem Bus gelangten wir um
18.00 Uhr zu unserem Auto in St. Martin und fuhren nach einem
Pizza-Essen nach Hause (Franz, Meinhard,
Peter).
1.550 hm - 980 m im Abstieg - 22 km - 6 1/2 St.
Wir haben den Meraner Höhenweg in 6 Etappen durchwandert, dabei 5.100 m im Auf- und Abstieg bewältigt und für die 100 km 32 Stunden reine Gehzeit gebraucht.
Ich danke allen, die mich auf diesem Weg begleitet und mir dieses wunderbare Erlebnis geschenkt haben. Ein besonderer Dank auf diesem Wege unserem Wanderbegleiter Franz.