Der zweite Teil des FRANZISKUSWEGES stand heuer auf dem Programm und zwar von ASSISI nach RIETI. Wir setzten unseren Weg fort und pilgerten auf den Spuren des Hl. Franz von Assisi.Im Frühjahr habe ich mich bei Schmidhofer-Reisen in Villgraten angemeldet und mich einer Pilgergruppe angeschlossen.
Da der erste Teil von La Verna nach Assisi von zwei Pilgergruppen bereits bewältigt wurde, haben sich heuer 26 Personen angemeldet: Veronika, Annemarie B., Liberat, Christa, Laura, Alfred, Margarethe, Waltraud, Günther, Maria K., Armin, Erna, Franz, Maria Luise, Christiane, Annemarie O., Maria R., Monika S., Maria St., Reinhold, Christl, Max, Anna, Monika W., Olga, Paul.
| Basilika St. Franziskus |
Reisebegleitung: Cilli und Busfahrer Hermann vom veranstaltenden Reiseunternehmen Schmidhofer "www.schmidhofer-reisen.at"
Fr, 29.04.16: ANREISETAG
Abfahrt um 6.00 Uhr ab Lienz über das Pustertal (ich bin um 7.15 Uhr in Olang eingestiegen) mit letzter Zusteigemöglichkeit beim LANZ in Mühlbach, wo eine erste kurze Pause eingelegt wurde.
Unser Chauffeur Hermann brachte uns auf der Jungfernfahrt mit seinem neuen Volvo-Bus durch seine Fahrtüchtigkeit und technische Versiertheit gut ans Ziel.
Vor dem Essen ging sich noch ein Abendspaziergang aus und wir bewegten uns zur Basilika St. Franziskus, wo wir uns zuerst allerdings einer Leibesvisite, sei es beim Eingang wie beim Ausgang, unterziehen mußten.
Beim Abendessen gab uns Pilgerbegleiter Robert das Programm des nächsten Tages bekannt.
Die Bettruhe ließ nicht lange auf sich warten, wir sind ja Pilger.
Sa, 30.04.16: ASSISI - SPELLO
Nachdem ein Teil der Pilger (die Südtiroler/innen Maria R, Monika S. und Paul waren vollzählig) um 7.15 Uhr in der Päpstlichen Basilika des Hl. Franziskus die Messe mitgefeiert hat, war anschließend Frühstück im Hotel angesagt.
In diese ursprünglich benediktinische Einsiedelei aus dem 10. Jhdt. zogen sich Franziskus und seine Brüder gern zum Gebet zurück. Zur damaligen Zeit stand dort ein kleines Kapellchen, das jetzt Bestandteil des nachträglich errichteten und heute viel besuchten Klosters ist.
Zur Mittagszeit machten wir Rast an einer passenden Stelle im
Wald und Robert verwöhnte uns mit Brot, Käse und Wein, das er gütigerweise eingekauft und selbst mitgetragen hat.
Vor uns erblickten wir die Stadt Spello und der Pilgerweg dorthin war angenehm, denn es ging nur mehr abwärts. Die Sonne wärmte uns und beim Ortsschild trafen wir auf einen Brunnen und konnten so den größten Durst löschen.
Wir kamen gerade noch vor dem Regen zu unserem Hotel "Il Cacciatore" und nach dem kurzen Niederschlag machten wir mit unserem Pilgerbegleiter noch einen Stadtrundgang.
Spello ist eine umbrische Stadt mit ca. 8.700 Einwohnern und gehört zur Provinz Perugia. Der historische Ortskern besteht aus 3 Stadtteilen: dem südlichen Quartier Porta Chiusa, dem zentralen Mezota und dem höher gelegenen Posterula.
Das verdiente Abendessen schmeckte uns in einem nahegelegenen Restaurant und langsam begaben sich alle zu den Schlafstätten.
| Spello |
So, 01.05.16: SPELLO - SETTECAMINI
Nach dem Frühstück um 7.30 Uhr haben wir die Stadt Spello, schön gelegen auf einem Hügel, durch die römische "Porta Consolare", verlassen.
Schlechtwetter war für diesen Tag angesagt und so hatten wir uns auch dementsprechend gekleidet. Mit dem Regenschirm marschierten wir los, aber es dauerte nicht lange und wir konnten ihn wieder einpacken.
Auch nachher war noch kurzer Straßenmarsch angesagt, deshalb wurde ein flottes Marschtempo vorgelegt.
Im Park wurden wir wiederum um die Mittagszeit mit Brot, Käse und Wein von der Fa. Schmidhofer verwöhnt.
| Trevi |
Im gemütlichen Restaurant Novecento im Stadtzentrum von Spoleto genossen wir das gute Abendessen und verköstigten einen Rotwein aus dem Montefalco-Anbaugebiet. Andere tranken einen "billigen" Brunello. Unser Bürgermeister Armin brachte mit seinen Witzen unsere Lachmuskel zum Einsatz.
Zu Fuß ging es wieder zu unserem Hotel und müde legten wir uns zu Bette.
Mo, 02.05.16: SETTE CAMINI - SPOLETO
Auch für heute war schlechtes Wetter angesagt, aber wir waren von den angenehmen Temperaturen und teilweise Sonnenschein überrascht und spürten keinen einzigen Tropfen.
Zuerst auf der Strasse und dann auf dem Fahrradweg gingen wir Kilometer für Kilometer. Der Fußmarsch war eher eintönig, aber anstrengend, denn der Asphalt als Untergrund wirkt ermüdend.
In der Kirche San Sabino wurde uns Einlass gewährt. Wer wollte, konnte dort den Stempel für den Franziskusweg bekommen.
Ein besinnlicher Text wurde in der Kirche vorgetragen und alle gemeinsam sangen wir ein Marienlied.
Es war nicht mehr weit zu unserem Hotel Clarici und um 13.00 Uhr trafen wir dort ein.
| Kirche San Sabino |
Unsere Stadtführerin Mona begleitete uns zu den Rolltreppen mit denen wir ungefähr 90 hm überwanden und einen herrlichen Ausblick auf die umbrische Stadt Spoleto (ca. 39.000 Einwohner) hatten. Flächenmäßig gehört diese Stadt zu den größten Gemeinden Umbriens.
| Spoleto |
Ich habe hier nur zwei Bauwerke angeführt und beschrieben, alles niederzuschreiben was uns Frau Mona gesagt hat, würde den Rahmen sprengen und mein Merkvermögen strapazieren! Jedenfalls waren die Ausführungen sehr interessant, deswegen auch der Applaus am Ende der 2 1/2-stündigen Stadtführung.
Für das Abendessen war wiederum das Restaurant Novecento für uns reserviert, wo wir erneut gut verköstigt wurden.
| Konvent des hl. Franziskus |
Die, 03.05.16: SPOLETO - MACENANO
Frühstück im Hotel Clarici um 7.00 Uhr.
Beginn unserer heutigen Pilgerwanderung um 8.15 Uhr, nachdem wir alle unsere Koffer im Bus verstaut hatten.
Dort oben wurde die Mittagspause eingelegt und Robert, Maria R. und Monika S. verwöhnten uns mit ihren Speisen und Getränken, die sie selbst gekauft und uns angeboten haben. Ein Dankeschön an dieser Stelle, auch für die uns früher angebotenen Mittagsjausen.
Über Sensati und Pontuglie erreichten wir Ceselli. Die Hauptstraße überquerend ging es auf einer kleinen, mit Pfützen bespickten Straße am Ufer des Flusses Nera, nach Macenano. Dort wartete der Buschauffeur Hermann mit seiner Frau Cilli auf uns und brachten uns nach Piediluco, am gleichnamigen See, zu unserem Hotel Miralago, für Pilger eine etwas noble Unterkunft mit Seeblick und geräumigen Zimmern. Dieses Hotel war für uns für 3 Nächte (Halbpension) reserviert.
Vor dem Abendessen erfrischten wir uns noch unter der Dusche und genossen die uns servierten Speisen.
Von der schönen, aber doch etwas anstrengenden Pilgerwanderung ermüdet, gingen alle gleich ins Bett und waren erfreut über diesen wunderschönen Tag.
St.
Hier der Zweitagesbericht unseres Pilgerbegleiters Robert:
Mi, 04.05.16: MACENANO - PIEDILUCO
Hoch über uns thronen auf beiden Seiten des Tales stolze Burgen aus längst vergangener Zeit. Heute findet das Leben im Tal statt.
Wir steigen nun über einen Pfad hinauf zum Ursprung der Wasserfälle. Bald schon treffen wir auf den Lago die Piediluco. Wir bleiben nun bis zu unserem Ziel beim See. Erst auf einem Pfad, dann entlang der Straße und zuletzt durch das Dorf zu unserem Quartier.
| Piediluco-See |
etwas heruntergekommene Bar mit einem vorzüglichen Service.
Früher oder später fallen dann alle müde und zufrieden in einen erholsamen Schlaf.
Aufstieg: 180 m - Abstieg: 80 m - Strecke: 24 km - Gehzeit: 5 1/2 St.
Do, 05.05.16 - Christi Himmelfahrt: PIEDILUCO - POGGIO BUSTONE
Ich teile allen Pilgern mit, dass uns heute eine geteilte Etappe bevorsteht - die erste Hälfte auf schönen Pfaden, dann 8 km auf Asphalt. Es sollte anders kommen.
Der wunderhübsche Ort wird von uns bestaunt, begangen und bietet schöne Ausblicke. Einheimische erzählen uns, dass hier nur noch 30 Leute dauernd wohnen. Einigen gefällt es hier so gut, dass sie irgendwann wiederkommen wollen.
Körperlich und geistig gestärkt wandern wir über Steige und Asphaltsträßchen weiter.
Zunächst ein straffer Anstieg, dann weiter nach oben und noch etwas weiter. Die Almflora entschädigt für die vielen Höhenmeter.
Heute geht es gleich zurück ins Hotel nach Piediluco.
Aufstieg: 800 m - Abstieg: 490 m - Strecke: 20 km - Gehzeit: 5 1/2 St.
Reinhold Tschurtschenthaler schreibt:
Fr, 06.05.16: POGGIO BUSTONE - RIETI
Die Buswallfahrt zur Kirche und Kloster San Giacomo oberhalb von Poggio Bustone kann beginnen. Hermann Bischof - der wohl beste Busfahrer, den wir dabei haben, schraubt den Bus mit eleganten Lenkradbewegungen souverän die Serpentinen hinauf. Bei Kehre 12 heisst es "alles aussteigen".
Fototermin mit Franziskus - ausnahmsweise sind Cilli und Hermann die letzten. Nach über 100 Klicks geht es weiter.
Die Fahrgäste sind begeistert vom großen Umedrahplatz vor der Einsiedelei San Giacomo.
| Unser Pilgerbegleiter im Gespräch |
Über Treppenwege steigen wir ab bis Poggio Bustone und wandern auf Forstwegen weiter. Plötzlich ist er im Mittelpunkt des Geschehens. Unser Pilgerfreund Liberat ist ein Mann der Spitze und zeigt sich überrascht, aber sichtlich erfreut darüber, dass man im Latium einen kleinen Weiler nach ihm benannte - San Liberato - in seiner Heimat Mittewald an der Drau werden sie staunen - Ehre wem Ehre gebührt.
Über schöne Steige, umgeben von wunderbarer Vegetation, erreichen wir Cantalice - Haus auf Haus samt Kirche und Burg wächst der Ort dem Himmel entgegen.
In der Bar an der Ecke des kleinen Dorfplatzes ein ungeahnter Umsatzzuwachs. In den Augen der Barbesitzerin sieht man bereits das EURO-Zeichen. Pilger und so viele auf einmal und alle wollen Capuccio und Espressi und Panini und bicchieri di Vino.
Wir verlassen Rieti durch das alte Tor um mit dem Bus Richtung Assisi aufzubrechen.
Es war schön - es hat uns alle sehr gefreut.
Aufstieg: 260 m - Abstieg: 590 km - Strecke: 19 km - Gehzeit: 4 1/2 St.
Zusammenfassung ASSISI - RIETI:
Aufstieg: 3.270 m - Abstieg: 3.290 m - Strecke: 144 km - Reine Gehzeit: 36 St.
Herr,
Mache mich zum Werkzeug Deines Friedens:
Dass ich Liebe bringe, wo man sich hasst,
Dass ich Versöhnung bringe, wo man sich kränkt,
Dass ich Einigkeit bringe, wo Zwietracht ist.
Dass ich den Glauben bringe, wo Zweifel quält,
Dass ich die Hoffnung bringe, wo Verzweiflung droht,
Dass ich die Freude bringe, wo Traurigkeit ist,
Dass ich das Licht bringe, wo Finsternis waltet.
O Meister,
Hilf mir, dass ich nicht danach verlange:
Getröstet zu werden, sondern zu trösten,
Geliebt zu werden, sondern zu lieben.
Denn:
Wer gibt, der empfängt,
Wer verzeiht, dem wird verziehen,
Wer stirbt, der wird zum ewigen Leben geboren. Amen
Pilgerin Waltraud Hibler Perkhofer schreibt:
| Basilica San Francesco |
Ausgeruht und mit vielen Eindrücken in Kopf und Herz von unserer zurückgelegten Pilgerwanderung, startet die Gruppe um 9.00 Uhr mit Führerin zu einer Stadt- und Kirchenführung in Assisi.
Lange verweilen wir in San Francesco - tagelang könnte man schauen - bis wir weitergehen zur kleinen Kirche San Giacomo di Muro rupto, von wo aus wir zurück auf San Francesco und auf den Eingang zu einem kleinen Park schauen, den uns die Führerin für unseren freien Nachmittag empfiehlt.
Durch kleine Gassen, die auf Grund eines Festivals durch Theaterutensilien verstellt sind, gelangen wir auf die Piazza del Comune und weiter zur Chiesa Santa Clara.
Unsere Aufnahmebereitschaft ist leider um die Mittagszeit schon ziemlich gesunken und wir sind froh, nach der Kirchenführung direkt am Platz vor der Kirche an Biertischen Köstlichkeiten genießen zu können, die wegen des Festes dort serviert werden.
| Basalica S. Maria degli Angeli |
Annemarie O., Armin und Monika W. nutzten diesen freien Tag um auf den Monte Subasio zu gehen; ein Kompliment diesem Pilgertrio.
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Gut gelaunt klingt nach dem Abendessen der Tag mit einem Abendtrunk im Freien zur Zufriedenheit aller aus.
So, 08.05.16: HEIMREISE
Im Hotel San Pietro in Assisi waren wir die letzten beiden Pilgertage untergebracht und bereits um 6.30 Uhr war Frühstück angesagt. Die Koffer wurden wieder zum Bus gebracht und los ging die Rückreise um 8.00 Uhr.
natürlich Rücksicht genommen, der Chauffeur Hermann muß natürlich auch die vom Gesetz vorgesehenen Ruhepausen einlegen.
Bei der Raststätte LANZ gab es die letzte Fahrpause, wobei wir uns von einigen Pilgerinnen schon verabschieden mußten. Ich war der nächste Pilger, der sich in Olang um ca. 16.30 Uhr von allen anderen verabschiedete.
Robert war fast immer in der Spitzengruppe vertreten, ich bildete meistens das Schlusslicht, deswegen sind die Aufnahmen der Wandergruppe meistens von hinten.
An dieser Stelle danke ich noch den Chronisten, die sich dieses Jahr bereit erklärt haben, mir einen Teil der Arbeit abzunehmen: Danke Robert, Reinhold und Waltraud.
Ein letzter und aufrichtiger Dank ergeht an unseren angenehmen und fürsorglichen Pilgerbegleiter Mag. Robert Schmidhofer und an die Organisatoren Cilli und Hermann Bischof, gleichzeitig unser umsichtiger, guter und ruhiger Chauffeur.
Auf ein Wiedersehen eventuell im nächsten Jahr auf der Pilgerstrecke RIETI - ROM.