Heuer hat mich Daniel für die Wandertage "CINQUE TERRE" beim AVS - Sektion Bruneck - angemeldet.
Hier ein Auszug aus der Ausschreibung zu dieser Fahrt dorthin:
"Alte Pfade und Maultiere führen an einer wunderschönen Steilküste hoch über dem Meer von Ort zu Ort. Unterwegs passieren wir malerische Dörfer, Wallfahrtskirchen, Olivenhaine, Weingärten und zwischen Waldabschnitten werden atemberaubende Aussichten auf Küste und Meer frei."
Die Organisation lag wiederum in den bewährten Händen von Frau Christl Felder Mair. Ich durfte ja schon zweimal bei einer Fahrt mit dabei sein.
Mittwoch, 30.09.2015: Anreisetag
Abfahrt um 4.00 Uhr beim Gasthof "Dolomiten"
mit Taferner Reisen. Die allermeisten Teilnehmer sind in Bruneck zugestiegen, die Letzten an der Autobahneinfahrt in Vahrn.
Eine stattliche Anzahl von 65 Mitfahrenden wurden von Frau Christl begrüßt. Sie erläuterte kurz das Programm des heutigen Tages und ließ uns dann in Ruhe weiterschlafen.
Dies ermöglichte auch der ruhige und sichere Chauffeur Dietmar.
Die Fahrt ging über Mantova, Parma, Carpi, Cisa-Pass, La Spezia bis Portovenere. Dort war das Mittagessen im Restaurant "Pescatore" vorbestellt.
Anschließend ging es mit dem Schiff bis nach Levanto (gehört nicht zu den "Cinque Terre"), wo wir auf den Zug umstiegen und nach Monterosso fuhren.
Die Orte der "5 Terre" - diese Schreibweise ist auch oft zu sehen - sind: RIOMAGGIORE, MANAROLA, CORNIGLIA, VERNAZZA und MONTEROSSO.
In Monterosso waren wir in 3 verschiedenen Hotels untergebracht: Hotel "5 Terre", Hotel Baia und Hotel Villa Adriana.
Das Abendessen konnte sich jeder selbst organisieren; der Abend stand dann jedem zur freien Verfügung.
Die Schlafgewohnheiten der Teilnehmer sind unterschiedlich: die einen gehen früher ins Bett, die anderen etwas später, aber so, dass jeder den Anforderungen des nächsten oder gleichen Tages gewachsen ist.
Donnerstag, 01.10.15: Wanderung Monterosso - Vernazza
Nach dem Frühstück trafen sich alle Teilnehmer um 9.30 Uhr vor dem Hotel "5 Terre"; dort wurde uns die Wanderbegleiterin Silvia vorgestellt. Sie begleitete uns während der drei Tage im UNESCO-Weltnaturerbe "CINQUE TERRE".
Es ging gut 1 Stunde aufwärts zur Kirche "Santuario della Madonna di Soviore".
Der heutige Bau der Kirche geht auf das 14. Jahrhundert zurück, die erste Kirche um das Jahr 740.
An der Kirche vorbei führte auch der Römerweg, auf den die Pilger von Rom nach Santiago de Compostela gingen.
Am geschichtsträchtigen Platz vor der Kirche war eine kurze Mittagspause angesagt, bevor dann der Abstieg nach VERNAZZA begann. Leichter Regen setzte ein, der uns nicht hinderte weiterzugehen.
Wir gelangten zum "Santuario di Nostra Signora di Reggio", eine katholische Kirche, die zu Vernazza in der Provinz La Spezia gehört.
Im Innern der Kirche ist die "Schwarze Madonna mit dem Jesukind" zu sehen, eine Darstellung die auch in Südtirol zu sehen ist, ich nenne hier Maria Saalen.
Auch vor dieser Kirche hielten wir uns kurz auf und lauschten wiederum den Ausführungen unserer gut informierten Wanderbegleiterin Silvia.
Und nun etwas zu Vernazza: diese Gemeinde zählt ca. 880 Einwohner und gehört zur Region Ligurien. Der Ort wurde um das Jahr 1000 gegründet und ist heute noch als Fischerdörfchen an der Italienischen Riviera bekannt. Die Burg "Doria" an der Spitze des Felsvorsprungs stammt aus dem 11. Jahrhundert (entnommen aus dem Internet).
Vernazza wurde im Oktober 2011 von heftigen Regenfällen heimgesucht, die erhebliche Schäden an Fassaden und Häusern verursachten.
Einige der Teilnehmer gingen zu Fuß nach Monterosso, andere fuhren mit der Bahn und die Wagemutigsten mit dem Schiff, bei leichtem Wellengang.
Nachdem das gemeinsame Abendessen in Monterosso organisiert war, hatten nicht alle das Bedürfnis ins Hotel zurückzukehren, sondern verbrachten die Zeit in einer Bar. Hons hatte die Zieharmonika bei sich und spielte auf, Pepo unterhielt die Gäste und einige vergnügten sich dabei. Ich kann immer nur von diesen Begebenheiten berichten, wo ich dabei war und ich muß sagen, mir gefiel das gefühlvolle und musikalisch mitreißende Spiel und die Unterhaltung. Gar einige Schaulustige verfolgten das Geschehen und spendeten auch Applaus, der Wirt versorgte uns mit ein paar Gläschen Wein.
Das Essen im nahegelegenen Restaurant schmeckte gut, wer Fisch wollte ließ sich diesen schmecken, die anderen wählten Fleisch. Auch im Restaurant wurde noch aufgespielt und gesungen.
Der Verdauungsspaziergang zum Hotel tat auch gut und in der Hotelbar ließ man noch den Abend ausklingen.
Auf- und Abstieg: 500 m - Reine Gehzeit: 4 St.
Freitag, 02.10.15: Alternativprogramm Stadtbesichtigung Lucca
Bei dem heutigen Wetter wäre die geplante Wanderung nicht ratsam gewesen, deswegen wurde ein Alternativprogramm vorgeschlagen und zwar die Besichtigung der Stadt Lucca mit unserer Kulturführerin Silvia. Eine gute Entscheidung.
Zuerst wurde in den Hotels gefrühstückt, bevor wir um 10.00 Uhr den Zug nach Levanto bestiegen. Dort war unser Bus geparkt und der Chauffeur Dietmar fuhr mit uns ca. 80 km nach LUCCA.
Lucca ist eine Stadt in der Toskana mit ca. 90.000 Einwohnern. Im 13. und 14. Jahrhundert zählte Lucca zu den einflussreichsten europäischen Städten. Große Bedeutung hatte insbesondere die Textilindustrie. Die großen Plätze, die romanischen Kirchen und die mittelalterlichen Türme zeugen von der einstigen Bedeutung dieser Stadt. Sie besitzt eine beeindruckende Stadtmauer aus dem 16. Jahrhundert (über 4 km lang), die einst die Stadt schützte, heute aber eine prächtige Promenade ist.
Die Stadt ist auch Heimat großer Künstler und Komponisten wie Boccherini, Catalani und Puccini (entnommen aus dem Internet).
Nicht zu vergessen sind die Denkmäler, Plätze, Brunnen, Kirchen und Museen in der Altstadt.
Einige möchte ich hier anführen, die wir mit Silvia besichtigt und von ihr allerhand Wissenswertes dazu erfahren haben: Cattedrale di S. Martino, Chiesa di S. Michele in Foro, Basilica di S. Frediano, Chiesa di S. Paolino, Geburtshaus und Büste des Komponisten Giacomo Puccini, Turm und Palast Giunigi, Platz des Amphitheaters (die Mauern werden jetzt für Geschäfte genutzt, an der Aussenseite sind noch Originalteile des römischen Amphitheaters zu erkennen).
Damit der Kopf und die Füße rasten konnten, haben wir zwischendurch eine Mittagspause eingelegt, uns gestärkt und den Durst gelöscht.
Um 16.00 Uhr haben wir die Rückfahrt nach Levanto angetreten und sind mit dem Zug wiederum zurück nach Monterosso.
Zum abendlichen Fischessen gingen wir wieder nach Alt-Monterosso.
Ein kultureller Tag fand den Abschluss im Hotel.
Sa, 03.10.15: Wanderung Manarola - Vernazza
Nach dem Frühstück fuhren wir mit dem Zug von Monterosso nach Manarola.
Das Wetter fühlte sich gut an. Die Wanderbegleiterin Silvia gewährte uns eine kurze Pause, bevor wir vom ausgemachten Startpunkt losmarschierten.
Manarola ist ein Ortsteil von Riomaggiore und möglicherweise der älteste der Cinque Terre, da die Grundsteinlegung der Kirche San Lorenzo auf das Jahr 1160 datiert ist.
Traditionell ist Manarola ein Weingebiet und die Einheimischen leben auch vom Fischfang. Der lokale Wein wird Sciacchetrà genannt und ist ein süßer Dessertwein.
Ca. 450 Einwohner sind in diesem Ort beheimatet (entnommen aus dem Internet).
Nachdem wir wieder alle beisammen waren, ging Silvia voraus Richtung Volastra. Ich habe ihn als Weg der 1.000 Stufen in Erinnerung. Über einen alten Pilgersteig erreichten wir die Kirche "Santuario di Nostra Signora della Salute di Volastra."
Eine einstündige Mittagspause war angesagt, die Mehrzahl der Teilnehmer wartete vor der Kirche, andere machten einen Frühschoppen in einer Bar in diesem kleinen Ort.
Der Weg nach Corniglia war sehr einladend und man hatte eine herrliche Aussicht zurück zu Manarola, den Weingärten, dem Strand und dem schönen blauen Meer in der Bucht. Auch Herbstblumen erblickte man am Wegesrand.
In Corniglia hielten wir uns wiederm kurz auf. Es ist dies der vierte Ort der Cinque Terre, den wir erwandert haben und ist eine Fraktion der Gemeinde Vernazza mit 250 Einwohnern. Als einziges Dorf liegt es nicht direkt am Meer, sondern auf einem Bergvorsprung in ca. 100 m Höhe und hat daher keinen eigenen Hafen. Der Cinque-Terre-Wanderweg geht mitten durch Corniglia hindurch, vorbei an der Kirche San Pietro aus dem Jahre 1334.
Eine Hochzeitspaar erfreuten wir mit einem mehrstimmigen "Hoch sollen sie leben".
Die einzige Ortschaft der Cinque Terre, die wir nicht erreicht haben, ist Riomaggiore.
Von Corniglia ging es weiter nach Vernazza. Einige Teilnehmer waren etwas später unterwegs, sie waren noch dabei Fotos zu machen und den Durst zu löschen, nachdem das Wetter sich merklich gebessert hatte und die Sonne ihre Wirkung zeigte.
Von Vernazza fuhren wir mit dem Zug gegen Abend nach Monterosso. Wir machten uns noch frisch, bevor wir zum gemeinsamen Abendessen aufbrachen.
Die reiche Auswahl an Fischvorspeisen war vorzüglich und der Wein dazu schmeckte gut. Es wurden Lieder angestimmt und Hons und Pepo begleiteten uns auf ihren Instrumenten.
Ein Hoch auf unsere freundliche, kundige, sympathische Wander- und Kulturführerin Silvia wurde angestimmt und Christl verabschiedete sie ganz herzlich. Sie hat uns während dieser drei Tage allerhand Wissenswertes erzählt und war auch für das Alternativprogramm bestens gerüstet. Sie bedankte sich auch bei allen Teilnehmern für die Aufmerksamkeit und fügte noch hinzu, dass sie noch nie eine so große Gruppe begleitet hat. Ein Dank nochmals an dieser Stelle an Frau Silvia.
Eine Jubiläuumsfeier gab es nach Mitternacht auch noch im kleinen Kreis im Hotel "5 Terre" und die Jubilare waren sichtlich erfreut über die gelungene Überraschung. Wir wünschten dem Jubelpaar alles Gute für die Zukunft und ließen sie hochleben. Sogar der Kellner Domenico war gerührt von dieser Feier und ließ die Sektkorken knallen. Ein Dankeschön an die Geehrten.
Wanderdaten: 500 m in Auf- und Abstieg - Gehzeit: 4 St.
So, 04.10.15: Rückfahrt über Santa Margherita Ligure
Nach dem Frühstück nahmen wir Abschied von Monterosso, ein Fischerdorf mit ca. 1.500 Einwohnern. Es ist dies der größte Ort der "Cinque Terre" und Teil des gleichnamigen Nationalparks.
Ein Unwetter hatte auch in diesem Ort im Oktober 2011 Überschwemmungen und Verwüstungen angerichtet.
Monterosso erstreckt sich über 1,5 km und ist zweigeteilt: die kleine Altstadt ist vom neueren Viertel Fegina durch einen ins Meer ragenden Felsen getrennt, auf dem sich der markante Wachturm Aurora aus dem 16. Jahrhundert erhebt. Durch den Felsen führt ein 100 m langer Fußgängertunnel (wiederum entnommen aus dem Internet).
Wir fuhren mit dem Zug um 10.00 Uhr bis nach Levanto und bestiegen dort unseren Bus.
Der Chauffeur Dietmar fuhr auf die Autobahn Genua auf und brachte uns nach Santa Margherita Ligure, wo wir einen zweistündigen Aufenthalt hatten und gleichzeitig uns auch stärkten für die Heimreise.
Diese Stadt hat ca. 9.600 Einwohner und hat den Ruf einer kleinen, elegant-mondänen Hafenstadt an der Riviera Levante und liegt am Golf von Tigullien. Die Wirtschaft basiert größtenteils aus Tourismus.
Pünktlich um 14.00 Uhr war Abfahrt. Über Piacenza, Brescia fuhren wir in Modena auf die Brennerautobahn auf und nach einem Zwischenstop gelangten wir gegen 21.00 Uhr nach Bruneck. Einige stiegen bereits früher aus und andere wurden noch bis Olang chauffiert.
Ich war schon das dritte Mal in "Cinque Terre" und ich muß sagen, es war jedesmal ein Erlebnis und fasziniert mich immer wieder.
Zum Schluß noch ein herzlicher Dank an Frau Christl für die perfekte Organisation dieser Reise.
Ein Dankeschön auch an Frau Anni, dem Fotografen Lois, den Musikanten und Unterhaltern Hons und Pepo, an das ständige Schlusslicht und gleichzeitig 1. Vorsitzenden des AVS Bruneck, Georg. Er passe auf, dass niemand verloren ging.
Ein aufrichtiger Dank an unseren umsichtigen, angenehmen und ruhigen Chauffeur Dietmar, der uns alle wieder gesund und munter nach Hause gebracht hat.